Du hast Lippen wie Mozart
Gedichte
Die Körper der Soldaten brennen mit überraschender Leichtigkeit. Würdest Du für mich eine Kampfdrohne steuern? Das Trinkwasser manipulieren? Und wenn ich Ganz. Lieb. Frage?
Gedichte
Die Körper der Soldaten brennen mit überraschender Leichtigkeit. Würdest Du für mich eine Kampfdrohne steuern? Das Trinkwasser manipulieren? Und wenn ich Ganz. Lieb. Frage?
In Jan Skudlareks Gedichten streifen keine verträumten Großstadtflaneure durch die nächtliche Berliner Luft, sondern hellhörige Gedanken-Gänger, ständig auf der Hut vor unvorhersehbaren Zwischenfällen. Der Spießrutenlauf, den Skudlarek für sie entwirft, führt sie an die Abgründe und Un- tiefen ihrer eigenen Sprache und endet in der ‚Auslaufzone’ des heimischen Liebeslagers. Eingebettet in eine absurde Variante der Wirklichkeit ist eine Szenerie, in der die Regeln der Logik von den Regeln des sprachlichen Gleichklangs außer Kraft gesetzt werden: Im Ohr wird Botanisches und Mathematisches („primeln & primzahlen“) miteinander kurzgeschlossen und dadurch ihre Unteilbarkeit in Frage gestellt. Danach braucht man sich auch nicht mehr über die Macheten zu wundern, mit denen das lyrische Wir, ein sich entliebendes Liebespaar, ausgestattet ist. Schlägt sich dieses nun durch Berlins Straßen- und Schienennetze, so gebraucht es die Buschmesser weniger zum Überleben im Großstadtdschungel als zum Zerstückeln der eigenen Wörter und Sätze, um nicht an ihnen zu ersticken: „schwer tragen wir an den macheten, mit denen sätze (…) zu verdaulichen happen gehackt werden / für so manches ge- genüber / & ab und zu bleibt wer zurück, ein sterbenswort“. Jan Skudlarek legt mit “elektrosmog” seinen Debütband vor, er schreibt sich mit ihm in die erste Riege der jungen deutschen Lyriker. Zum Autor Jan Skudlarek, 1986 in Hamm geboren, wuchs in NRW und Spanien auf. Seit 2008 Veröffentlichung einzelner Gedichte und Gedichtgruppen in Literaturzeitschriften und Anthologien, u. a. in Neue Rundschau, randnummer, [SiC], Bella triste, Versnetze-Reihe. Lyrikheft „erloschene finger“ 2010 in der parasiten presse. Literaturförderpreis der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit (gwK) 2008. 2010 und 2011 Finalist beim Open mike und des Literarischen März 2011 in Darmstadt. Westfälischer Förderpreis zum Ernst-Meister-Preis 2011.
Streitschrift für ein neues Wir
»Jan Skudlarek lädt uns dazu ein, das Kindergartenniveau aktueller liberaler Freiheitsvorstellungen zu überdenken. Es geht um nicht weniger als unsere Zukunft.« Max Czollek Ob Impfpflicht, Abtreibungsverbot, Wehrdienst oder Cannabislegalisierung – ethische Fragen betreffen uns alle. Allgemeinwohl vor Eigeninteresse? Oder: Mein Körper, meine Entscheidung? Der Philosoph Jan Skudlarek erörtert die großen Streitfragen unserer Gesellschaft, deckt gängige Irrtümer und falsche Argumentationen auf und entwirft so eine konkrete Handreichung für solidarisches Handeln im Zeitalter der Krisen. Vor über vierzig Jahren erschien das Hauptwerk des Philosophen Hans Jonas, in dem er sich damit beschäftigt, wo die Freiheit des Einzelnen endet: Das Prinzip Verantwortung . Heute ist die Frage nach Freiheit und Verantwortung brennender denn je – und gleichzeitig ungelöst. Was ist das eigentlich, Verantwortung? Warum fällt sie uns so schwer? Und wieso ist eben nicht an alle gedacht, wenn jeder an sich denkt? Ebenso wie ein Mensch mehr ist als die Summe seiner Zellen und eine Stadt mehr als die Summe ihrer Häuser, zeigen uns die gegenwärtigen Krisen, dass die menschliche Gemeinschaft mehr ist als die bloße Summe ihrer egoistischen Individuen. Doch wie gelingt gesellschaftlicher Zusammenhalt in Krisenzeiten? Jan Skudlarek entwirft in diesem Buch ein neues Wir: eines, das sich mit unserem Streben nach Freiheit und Selbstbestimmung vereinen lässt. Eines, das solidarisch ist. Ein Wir, das trägt und verbindet, statt ausgrenzt und spaltet. »Wenn Freiheit toxisch wird, ist Solidarität die Antwort. Jan Skudlarek entwirft einen neuen Freiheitsbegriff, der uns durch die Krisen unserer Zeit navigiert. Ein kluges, differenziertes Buch.« Pia Lamberty
Wie wir erkennen, was echt und wirklich ist
Pippi Langstrumpfs amüsante Verkehrung der Welt (»Ich mach mir die Welt, / Widewidewie sie mir gefällt«) macht heutzutage Schule – in der großen Politik, in der öffentlichen Diskussion, in den sozialen Medien. Jan Skudlarek diskutiert anhand illustrierender Beispiele die damit verbundenen Bedrohungen und Probleme. Er liefert eine dringend notwendige Orientierungshilfe und Anleitung zum Selber-Denken, um sich in dem Minenfeld aus Fake News, False Flags, Verschwörungstheorien und vergiftendem Zweifel zu behaupten. Denn immer mehr Menschen pflegen ihre eigene, private Wahrheit. Und man kann zwar seine eigene Meinung haben, aber nicht seine eigenen Fakten. Eine funktionierende Gemeinschaft braucht den Glauben an die Möglichkeit, zusammen im Austausch Wahrheit zu erkennen. Und, hält Skudlarek fest, sie braucht Zivilcourage: Die Wahrheit zu lieben bedeutet, Unwahrheiten zu widersprechen.
Für alle, die schon mal beleidigt wurden. Also für alle. Populistischer Unflat und rohe Wortspiele werden gerade wieder salonfähig. Beleidigungen sind überall. Im Wartezimmer vom Arzt, an der Kasse im Supermarkt. Das Kommentarfeld im Internet? Ein Trollhaus. Es wird gehasst und gehetzt. Was ist los mit den Leuten, was ist los mit uns? Warum sind alle so aggressiv und zugleich so überempfindlich? Was haben der Supermarkt-Wutbürger und Trump gemeinsam? Wo kommen all die Gemeinheiten her? Jan Skudlarek über einen beunruhigenden Gesellschaftstrend, politische Korrektheit, asoziale Netzwerke, beleidigte Leberwürste und das große Maul des kleinen Mannes.