Alfredo Bauer Livres






Verlorene Hoffnung
Roman einer Wiener Bürgerfamilie 1848
Die fünf Romane, aus denen sich die Pentalogie „Die Vorgänger“ zusammensetzt, stellen eines der Hauptwerke der österreichischen Exilliteratur dar. Es ist eine große Abrechnung mit der Geschichte von 1848 bis 1938, mit den Siegen und Niederlagen im Kampf um jüdische Emanzipation, Demokratie und soziale Gerechtigkeit in Österreich. Alfredo Bauers Romanzyklus „Los compañeros antepasados“ erschien bereits Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre auf Spanisch in Buenos Aires und liegt nun erstmals vollständig in deutscher Übersetzung vor. Mit der souveränen Naivität des geborenen Erzählers verwebt Bauer Zeitgeschichte und Fiktion, Familien- und Weltgeschichte, trügerischen Glanz und werktätiges Streben im Leben seiner Figuren. Und den Bewohnern des Landes, aus dem er flüchten musste, ruft er mit seinem Werk zu: „Hier ist die Rose, hier tanze!“ Das, was hier nun vorliegt, ist das in einem Buch zusammengefasste Lebenswerk eines großen, unbeugsamen Mannes. Felix Mitterer Alfredo Bauer ist ein altmodischer Moralist, dessen positive Helden zuversichtlich sind, die Geschichte bewegen zu können. Erich Hackl Eine Tugend der Bauerschen Erzählweise ist die Genauigkeit, die niemals in Penibilität ausartet. Literatur und Kritik
In 14 Kapiteln und 42 Szenen stellt uns Alfredo Bauer „erzogene“ Mythen vor, also solche, die die Schule der Aufklärung durchlaufen haben. Diese Sammlung von Mythen erzählt das Alte neu. Denn genau das sind Mythen: Geschichten, die das Alte neu erzählen und dadurch das Neue verstehbar machen. Die „Mythen-Szenen“ zeigen unsere Götter, Helden und Gelehrten wie sie sind, und wie sie das wurden, was sie uns sind.
Eine Reise
- 332pages
- 12 heures de lecture
Alfredo Bauer ist mit Roberto Bender – der autobiografische Züge trägt – eine archetypische Figur des zwanzigsten Jahrhunderts gelungen. Als Kind mit seinen Eltern von den Nazis aus Wien vertrieben, findet Bender in Buenos Aires und mehr noch in der kommunistischen Internationale eine neue Heimat. Nach dem schmerzhaft empfundenen Zusammenbruch des kommunistischen Systems in Osteuropa hält Bender Rückschau auf seine Reise in die DDR, wo er einen Literaturpreis entgegennimmt, auf sein oftmals politisch gefährdetes Dasein in Argentinien und seine Jugend in Wien. Seine Wahrnehmungen interpretiert er gemäss seinem Weltbild, das gleichermassen vom Humanismus und vom kämpferischen Kommunismus geprägt ist. Zwar stellen der Zusammenbruch des internationalen Kommunismus sowie die argentinische Militärdiktatur seine Heimat in Frage. Am Ende bewahrt er sich diese durch die Besinnung auf die Werte, an die er glaubt. Das Buch besticht durch sein umfassendes Wissen, seine Aufrichtigkeit, seine präzisen Beobachtungen und sein historisches Bewusstsein, auch wenn viele politische Schlussfolgerungen vor dem Hintergrund einer anders erlebten Geschichte schwer nachvollziehbar sind.

