Siegfried Mattl Livres



![Revolution und bürgerliche Gesellschaft 1918, 20 [neunzehnhundertachtzehn, zwanzig]](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/64734253.jpg)


Felix Salten: Wurstelprater
Ein Schlüsseltext zur Wiener Moderne. Mit Originalaufnahmen von Emil Mayer
- 256pages
- 9 heures de lecture
“Wurstelprater” von Felix Salten (1868 – 1945) und Emil Mayer (1871 – 1938) gehört zu den Schlüsseltexten der Wiener Moderne. Der Autor und der Fotograph, ein literarischer Verwandlungskünstler der eine, ein Wegbereiter der modernen Fotographie der andere, führen in ihrer anschaulichenText-Bildreise in den Wiener “Wurstelprater” von 1911 und in die Widersprüchlichkeit der Zeitenwende. Felix Saltens “Wurstelprater” ist eine Reise in ein anderes, uns heute unbekanntes Wien, in die letzte Wildnis der Donaumetropole sozusagen. Der nach mehreren Jahrzehnten erstmals wieder aufgelegte “Wurstelprater” wird von einem ausführlichen Kommentarteil begleitet. Ein Team internationaler KulturwissenschaftlerInnen zeigt den “Wurstelprater” im Netz zeitgenössischer Diskurse.
Wien in der nationalsozialistischen Ordnung des Raums
Lücken in der Wien-Erzählung
- 227pages
- 8 heures de lecture
In der bisherigen Forschung zum nationalsozialistischen , Groß-Wien‘ wurden die Monumentalplanungen, die Siedlungsplanung und einige der Infrastrukturvorhaben zum Teil ausführlich thematisiert. Allein dass sich diese Projekte der NS-Raumpolitik zu einem Großangriff auf die gewachsene Stadtstruktur zusammenfügen sollten, war in dieser Totalität bisher nur unzureichend dokumentiert: NS-Raumordner und -Stadtplaner wollten große Teile des dichten gründerzeitlichen Stadtraums abreißen, Wien als von Grünflächen dominierte , Stadtlandschaft‘ neu anlegen. Die technokratisch begründete Umwertung und Umverteilung des Stadtraumes blieb aber in letzter Instanz ‚rassisch‘ – also rassistisch – motiviert. Die Autoren beschreiben, wie die Stadtplanung nach dem ‚Anschluss‘, eingepfercht zwischen den Postulaten der NS-Raumordnung, den Phantasmen der Monumentalplaner, den großspurigen Ankündigungen des Göring’schen Vierjahresplanes, den Forderungen der Militärs sowie den technokratischen Ansprüchen entlang der Ziele der NS-Ideologie agierte, nicht zuletzt im Verbund mit jenen akademischen Eliten, die bereits lange vor 1938 NS-konforme Leitbilder entwickelt hatten. Die von der NS-Raumordnung geforderte „aufgelockerte, entmischte und autogerechte Stadt“ blieb noch im Wiederaufbau herrschende Ideologie.
Die Strahlkraft der Stadt
- 272pages
- 10 heures de lecture
Filme sind Formen von Erfahrung. In ihrer Vielfalt vermitteln sie uns einen Sinn für die Veränderlichkeit von Lebensweisen: für Geschichte. Sie projizieren Vorstellungen von Freiheit und Festgelegtem, spüren dem Faszinierenden und Fremdgewordenen im Urbanen nach – der Strahlkraft der Stadt. Ein ebenso liebevolles wie theoriefreudiges Verständnis von Kino inspiriert die Film-Schriften von Siegfried Mattl (1954–2015); sie waren ein wesentlicher Teil der Arbeit dieses herausragenden Wiener Historikers. Vom „Historienkino“ eines Stanley Kubrick, Ridley Scott oder Todd Haynes zu Körperbildern bei David Cronenberg oder in Hollywoods Koreakriegsfilm; von Auftragsfilmen über Stadtplanung und Wäschewaschen bis zu Amateurfilmen mit „Führerkonvoi“ und „Bubenwallfahrt"; vom „Bewegungskino“ rasender Slapstick-Performer und marschierender Proletarier bis zu Wien-Ansichten von Ernst Schmidt jr. und den Gebrüdern Lumière: Mattls Essays und Studien (von denen einige hier erstmals publiziert werden) sind reich an Deutung, Material und Kontext, an Witz und Kritik, oft im Dialog mit dem Film- und Geschichtsdenken bei Siegfried Kracauer, Michel Foucault und Jacques Rancière. Quer durchs Rote Wien, Hanekes Weiß und Dylans Blues lädt uns Mattl ein, zurück und voraus zu schauen – auf Ephemeres, das zu Geschichte wird.
Abenteuer Alltag
- 336pages
- 12 heures de lecture
In den letzten Jahren ist international ein lebhaftes Interesse an nicht-industriellen, ephemeren Filmformen festzustellen – insbesondere am Amateurfilm. Galt dieser lange Zeit über als primitive, naive Form von Kino, die außerhalb ihrer sozialen Funktion für den familiären Zusammenhalt keinen ästhetischen Wert besitzt und insgesamt von geringem kulturellen Interesse ist, wird im Zuge der gegenwärtigen Auseinandersetzung immer deutlicher, welche Fülle an faktischen, historischen, sozialen und materialen Informationen über die visuelle Kultur der Moderne der Amateurfilm tatsächlich enthält und wie vielfältig das Spektrum seiner ästhetischen Formen ist. Obwohl die veränderte Sammlungspolitik der Archive und neue, digitale Formen des Zugangs für das neue Interesse nicht allein verantwortlich zu machen sind, ist doch auffällig, dass die wesentlichen Impulse heute von Beiträgen ausgehen, die in der detaillierten Auseinandersetzung mit dem filmischen Material entstanden sind. „Abenteuer Alltag. Zur Archäologie des Amateurfilms“ ist die erste Publikation im deutschsprachigen Raum, die einen Überblick über aktuelle archivbasierte Forschungen zum Amateurfilm in Europa gibt. Der Band versammelt Beiträge zu Themen wie Technologie und Ästhetik, Genres und Variationen, Politik und Geschichte des Amateurfilms. Zusätzlich informieren ausgewählte europäische und amerikanische Archive über ihre Sammlungen und ihre Archivierungsstrategien.
Vorstellungskraft
Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2014
Vorstellungs- oder Einbildungskraft bezeichnet die Fähigkeit zur Erzeugung innerer Bilder, die entweder Wahrnehmungen erinnernd reproduzieren oder produktiv Gegebenheiten überschreiten. Vorstellungen konstruieren imaginativ zukünftige Szenarien oder erzeugen - wie in der Kunst - ästhetische Alterität. Die interdisziplinären Beiträge dieser Ausgabe der ZfK untersuchen Figurationen und Agenturen des Imaginären: von den Todes- und Jenseitsimaginationen der christlichen Kunst, den Denk- und Sehräumen in Kunst und Medizin über Rauminszenierungen der Moderne, dem frühen Amateurfilmdiskurs bis hin zur Techno Security und Big Data. Der Debattenteil befasst sich unter dem Titel »Transparenz und Geheimnis« mit medien- und kulturwissenschaftlichen Zugängen zu Dispositiven der Überwachung.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war in Europa eine Epoche extremer Gewalt. Ihre Signatur waren zwei fast den ganzen Kontinent erfassende Kriege, massenhafte Deportationen und Umsiedlungen, systematische Vernichtung, Zwangslager und Gefängnisse im Nationalsozialismus und Stalinismus. Schützengräben und ganze „Kriegslandschaften“, Eisenbahnwaggons, Baracken oder Gefängniszellen bildeten große oder kleine „Arenen der Gewalt“.\n \nWie kamen diese Formen radikalster physischer Gewalt zustande? Welche Strukturen lagen ihnen zugrunde? Wie wurde es möglich, Gewalt durchzustehen, mit dem Leiden umzugehen? Was waren die Folgen dieser Gewalterfahrungen? In diesem Buch untersuchen 33 international anerkannte Historiker diese Gewaltpraxen und ihre visuellen Repräsentationen in transnationaler Perspektive.
Krieg, Erinnerung, Geschichtswissenschaft
- 378pages
- 14 heures de lecture
Gewalt, Krieg, Vertreibung und Vernichtung sind am Beginn des 21. Jahrhunderts zu dominanten Gegenständen historiografischer, erinnerungspolitischer und populärkultureller Auseinandersetzung mit der Vergangenheit geworden. Gegenüber der militärhistorischen und diplomatiegeschichtlichen Perspektive gewinnen dabei Fragen nach den Erfahrungen von Opfern organisierter Gewalt, ebenso wie die Auseinandersetzung mit den kulturellen Kontexten, in denen Kriege und kriegsförmige Akte stattfinden und legitimiert werden, an Bedeutung. Die Beiträge in diesem Band spannen einen weiten Bogen: vom Genozid an den Armeniern im Ersten Weltkrieg zu NS-Vernichtungslagern und Massenvertreibungen während des jüngsten Balkankrieges; von medialen Strategien im Ersten und Zweiten Weltkrieg zu massiven gewaltförmigen Bevölkerungsverschiebungen nach 1945, bis zu aktuellen Formen der ritualisierten und gedächtnispolitischen Erinnerung an diese Ereignisse.
Als Theater- und Filmkritiker der „Neuen Freien Presse“ wie als Drehbuchautor, Kabarett-Unternehmer, Operetten-Librettist, Reiseschriftsteller, Mentor junger AutorInnen des Zsolnay-Verlags, Kinderbuchautor, Präsident des österr. PEN-Klubs, Kunstkritiker und Übersetzer gestaltete Salten die Kultur seiner Zeit entscheidend mit. Wie kein anderer bewegt sich Salten entlang der sich eben formierenden Grenzlinie zwischen Hoch- und Populärkultur. Mit Schnitzler teilte er sich einige Zeit den Verdacht, anonymer Autor des pornografischen Romans „Josefine Mutzenbacher“ zu sein, des einzigen deutschsprachigen Klassikers des Genres - bis ihm die Urheberschaft allein zugeschrieben wurde. Saltens weitgestreute Tätigkeit so wie die anhaltende Popularität einzelner Werke stehen in erstaunlichem Gegensatz zur geringen öffentlichen Kenntnis seines Lebens. Dies überrascht umso mehr, als Leben und Gesamtwerk Felix Saltens sich auf besondere und exemplarische Weise mit den großen Themen der österreichischen und jüdischen Geschichte verknüpft, d. h. mit der Frage der jüdischen Identität zwischen liberaler Assimilation, kultureller Modernisierung und Zionismus.
![Felix Salten, Schriftsteller - Journalist - Exilant ; [anlässlich der Ausstellung "Felix Salten. Schriftsteller - Journalist - Exilant" im Jüdischen Museum der Stadt Wien vom 5. Dezember 2006 bis 18. März 2007]](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/63454298.jpg)