Rüdiger Vom Bruch Livres






Dieser Band schließt die Lücke der Reihe im späten 19. Jahrhundert. In 130 prägnant ausgewählten und konzentriert eingeleiteten Dokumenten der Zeit stellen die Herausgeber die äußeren Beziehungen und inneren Verhältnisse des Reiches dar, charakterisieren seine Entwicklungstendenzen und zeichnen die Linien nach, die vom siegestrunkenen Beginn im Spiegelsaal von Versailles bis zum Ende in der Niederlage des Ersten Weltkriegs führen.
Wissenschaftsakademien im Zeitalter der Ideologien
Politische Umbrüche – wissenschaftliche Herausforderungen – institutionelle Anpassung
- 507pages
- 18 heures de lecture
Zu den angesehensten wissenschaftlichen Einrichtungen gehören die Akademien der Wissenschaften. Sie wurden in besonderer Weise in die verschiedenen politischen Umbruchprozesse in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hineingezogen. Obwohl die Akademien von einer konservativen Grundtendenz mit wenig Hang zu Veränderung gekennzeichnet waren, veränderten sich die Einflussmöglichkeiten und das Institutionengefüge. Neben den deutschen Wissenschaftsakademien werden hier auch die Akademien in Österreich und Polen sowie die vielfältige Akademienlandschaft Skandinaviens untersucht. Der Band beschreibt außerdem Innovationsprozesse, etwa die Etablierung der Vertreter neuer Fächer, und den Umgang mit den Erwartungen der Öffentlichkeit. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Jahre der Weimarer Republik und des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland. Hier wird der Wandel der Führungsprinzipien am Beispiel der Akademiepräsidenten ausführlich dargestellt und der unwürdige Umgang der Akademien mit ihren jüdischen Mitgliedern aufgearbeitet. Eine weitere Perspektive liefert die Analyse des Wirkens von Akademiemitgliedern, die während der Zeit der NS-Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs in Verbrechen verwickelt waren
Friedrich Naumann in seiner Zeit
- 382pages
- 14 heures de lecture
Beiträge zu Lebens- und Wirkungsphasen des sozialliberalen Pfarrers, Publizisten und Politikers Friedrich Naumann. Eine Neubesichtigung von Friedrich Naumann in seiner Zeit verspricht einen spannenden Zugang zu einer ungewöhnlich faszinierenden Persönlichkeit des späten Kaiserreichs, in dem sich vielfältige, auf Modernität und Erneuerung hindrängende Zeitströmungen bündelten. Naumann fand mit treffsicherer Sprachgewalt für diese Strömungen und für die von ihm vertretenen Reformerfordernisse einprägsame Formeln. Der Band enthält Beiträge von Historikern und Theologen, die sich folgenden Themenkomplexen widmen: Politischer Gestaltungswille aus christlicher Verantwortung ‑ Sozialer Liberalismus in einer organisierten Welt ‑ Kapitalismus und Freisinn im Kulturdiskurs ‑ Transformationen in Weltkrieg und Weimarer Republik ‑ Werk und Wirkung.
Wissenschaften und Wissenschaftspolitik
- 476pages
- 17 heures de lecture
In einem Forschungsbericht von 2012 heißt es: Bis in die 1990er Jahre hinein verstand und beschrieb die Wissenschaftsgeschichte den Nationalsozialismus als etwas, das über die Wissenschaft und die unpolitische Professorenschaft „hereingebrochen“ sei und dem sich die meisten Gelehrten so gut es eben ging entzogen hätten. Demgegenüber bevorzugen neuere Darstellungen den Begriff „Selbstmobilisierung“, um das Verhalten der überwiegenden Mehrheit deutscher Hochschullehrer seit 1933 zu charakterisieren, gemäß einer Beobachtung von Mitchell Ash, wonach Wissenschaft und Politik als Ressourcen füreinander fungierten. Dem entspricht der empirische Befund, dass im Nationalsozialismus zwar eine antiintellektuelle, keineswegs aber eine wissenschaftsfeindliche Grundhaltung dominierte, insofern Wissenschaft auf eine effiziente Umsetzung von extern vorgegebenen Zielen begrenzt wird.
