Die Interessen des modernen Historikers sind von denen Caesars verschieden. Jenen beschäftigen die Anfänge der Tres Galliae, diesen die politische Remunerierung seiner Kriegstat. Das wirkliche historische Geschehen ist wohl nur aus der behutsamen Vergleichung beider Tendenzen zu gewinnen: für Caesar spielt Ariovist im Jahre 51 keine Rolle mehr, weshalb er den Condottiere aus dem ganzen Helvetier-Referat ausschliesst, umso mehr kümmert den heutigen Historiker die wirkliche Rolle Ariovists. So kommt der moderne Betrachter der römisch-keltischen Geschichte zu einem von Caesar abweichenden Urteil: Der Helvetier-Auszug war kein Siedlungszug eines ganzen Volkes, sondern eine zahlenmässig beschränkte Söldner-Expedition, wie sie die Alpenbevölkerung in vor- und nachrömischer Zeit oft genug unternommen hat. Die in diesem Kommentar zum Helvetierkrieg geäusserten Erklärungen und Vermutungen sind keine neu gefundenen Lösungen. Sie sind meist schon im letzten Jahrhundert vorgeschlagen worden, aber die Ehrfurcht vor dem Gründer des Kaisertums und die Liebe zu seiner schönen Sprache haben sie verstummen lassen. „Eine nützliche und anregende Publikation, die in Zukunft jeder berücksichtigen sollte, der sich mit den schwierigen Fragen des bellum Helveticum wie der Commentarii Caesars insgesamt beschäftigt.“ Gnomon
Gerold Walser Livres






Der Verfasser hat in den letzten Jahren verschiedene Bücher über die römischen Alpenstraßen publiziert. Die 8 Aufsätze sind Vorarbeiten zur römischen Paßgeschichte und betreffen u. a. die unterschiedliche Romanisierung der Alpentäler, die Organisation der Säumergenossenschaft, die Zollüberwachung im Gebirge. Die römischen Alpenstraßen waren so dauerhaft gebaut, daß sie noch im 16. Jahrhundert dem Truppentransport dienten.
Römische Inschriftkunst
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Außer den Museumskatalogen geben die Inschriftensammlungen im allgemeinen keine Abbildungen der Steine. Diese Inschriftträger sind aber eine unverzichtbare Quelle für die römische Geschichte. Sie unterscheiden sich in Form, Schriftcharakter und Dekoration je nach Inhalt und Zeitstellung der Inschrift. Die vorliegende Sammlung bietet einen repräsentativen Querschnitt aus den europäischen Steinsammlungen und bringt typische Beispiele von Kaiserdedikationen, Beamteninschriften, Dokumenten der Berufsvereine, militärischen und privaten Grabsteinen. Die Zusammenstellung ist als Studienbuch für den Unterricht und als Illustration für die Beschäftigung mit der römischen Kulturgeschichte geeignet. Kommentare und Literaturhinweise erschließen die Inschriften auch Nichtfachleuten.
Via per Alpes Graias
Beiträge zur Geschichte des Kleinen St. Bernhard-Passes in römischer Zeit
