mit Beiträgen von Peter Andraschke, Rainer Cadenbach, Wolfgang Dinglinger, Rudolf Elvers, Christoph Hellmundt, Peter Ward Jones, Friedhelm Krummacher. Douglass Seaton. Wolfram Steinbeck, Rudolf Stephan, James Webster, Ralf Wehner und Ulrich Wüster Der Berliner Kongress stand 1994 ganz im Zeichen der Neuorientierung der internationalen Mendelssohn-Forschung. Etliche Beiträge befassten sich intensiv mit editorischen Fragen wie Quellenstudien und Fassungsproblemen - nicht zuletzt im Hinblick auf den damals zu erwartenden Neubeginn der „Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy“.
Christian Martin Schmidt Livres






Der Erbe der Klassiker und Akademiker – so wird Johannes Brahms allgemein apostrophiert. Doch woher kommt diese Zuschreibung und zu welchen Assoziationen führt sie? Dieses Buch geht zurück zu ihren Grundlagen und stellt ihr ein Brahms-Bild gegenüber, das sich erst in jüngerer Zeit herausgebildet hat und das in ihm den Wegbereiter der Neuen Musik erkennt. Vor dem Hintergrund der Biographie, des Zeitgeschehens sowie der sozialen Stellung – Brahms gilt auch als „Komponist des Bürgertums“ – liegt der Schwerpunk dieses Buches auf seiner Musik. Das Werk, dem bei allen konservativen Tendenzen doch auch wesentliche zukunftsweisende Momente zueigen sind, wird in die kompositionstechnische Entwicklung und die ästhetische Diskussion der Zeit eingeordnet. Reiches Informationsmaterial zu den Kompositionen, so etwa ein umfangreiches Werkverzeichnis mit sämtlichen von Brahms vertonten Texten, Abbildungen auf Tafeln und eine ausführliche Bibliographie runden den Band ab.
Es gibt Dutzende Gründe, aus denen ein Musikwerk verlorengehen kann; naturgemäß betrifft dies besonders Werke von Komponisten längst vergangener Zeitalter, als man unter dem Begriff „Kopierer“ noch einen Menschen verstand, der in mühevoller Kleinarbeit die Notenblätter des Komponisten abschrieb. Die Anzahl der im Umlauf befindlichen Kopien hielt sich also, sofern es nicht zu einer Drucklegung des Werkes kam, in Grenzen, was das Verlustrisiko enorm erhöhte. Als weitere Schwierigkeit kam der menschliche Faktor beim Kopienschreiben dazu, der eine fehlerfreie Übertragung kaum sicherstellen konnte, so daß mitunter erstaunliche Unterschiede zwischen einzelnen Blättern auftreten. Einer der Komponisten, dessen Überlieferungssituation verglichen mit diversen Kollegen noch als recht passabel eingeschätzt werden darf, ist Felix Mendelssohn Bartholdy. Aber auch in seinem Werkverzeichnis gibt es Lücken, Mehrfachfassungen und andere interessante Problempunkte. Mit einigen von diesen setzte sich das Leipziger Mendelssohn-Symposium „Wissenschaft und Praxis“ am 1. September 2005 im Gewandhaus zu Leipzig auseinander. In diesem Symposium behandelte Werke waren parallel auch im Antrittskonzert des neuen Leipziger Gewandhauskapellmeisters Riccardo Chailly zu hören.
Dieses Buch konzentriert sich auf die Musik von Schönbergs „Moses und Aron“; es stellt damit den Versuch dar, eine Lücke im Schrifttum über die Oper, das zumeist nur das Libretto und dessen philosophisch-religiöse Ausrichtung behandelt, zu schließen. Thematisiert werden die Tonhöhenorganisation, die formale Disposition sowie deren Bedeutung für das Musikdrama (z. B. Modifikation der Leitmotivtechnik, Verhältnis zwischen musikalischer Form und formaler Anlage des Librettos). Der erste Teil gibt einen Überblick über die methodischen Verfahrensweisen der Arbeit und die kompositionstechnischen Voraussetzungen ihres Gegenstandes, fasst aber zugleich die Ergebnisse zusammen, zu denen der zweite Teil in detaillierten Einzelanalysen gelangt. Im Vordergrund steht die Erkenntnis der konstruktiven Prinzipien der Zwölftonkomposition in Vertikale und Horizontale, wobei bislang unerkannte Kompositionstechniken Schönbergs gezeigt werden können. Die Darstellungsform will Ergebnisse der amerikanischen Musikforschung in das hierzulande gängige Repertoire der Zwölftonanalyse einführen; die Durchleuchtung des gesamten Tonsatzes ergibt eine umfassende Beispielsammlung zu Schönbergs „Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“.
