In dieser Einführung werden wichtige Grundbegriffe der Soziologie einzeln und in ihrem sachlichen Zusammenhang behandelt und im Hinblick auf die Erfordernisse sozialer Praxis erläutert. Diese leicht lesbare Darstellung ist als Lehrbuch angelegt; sie hat sich als Grundlagentext für Studierende des Faches Soziologie und angrenzender Wissenschaften sowie für Praktiker hervorragend bewährt. Alfred Bellebaum behandelt insbesondere folgende Themen: Soziale Beziehung; Soziales Handeln; Soziale Gruppe; Soziale Norm; Soziale Rolle; Sozialisation; Soziale Kontrolle; Sozialstruktur und sozialer Wandel. Dr. rer. pol. Alfred Bellebaum ist em. o. Univ.-Professor für Soziologie an der Universität Koblenz-Landau/Abtlg. Koblenz.
Alfred Bellebaum Livres






Langeweile, Überdruss und Lebenssinn
Eine geistesgeschichtliche und kultursoziologische Untersuchung
Inhaltsverzeichnis1. Einstimmung: Schreckensmeldungen über Langeweile.1.1 Einige Behauptungen.1.2 Umständehalber — Eigenschaft des Menschen.A. Sündige Acedia.2. Herkunft des Lasterschemas.3. Exkurs: Zur Soziologie der Ethik.4. Mönchskrankheit.5. Versuchung aller Menschen.B. Variationen über Acedia.6. Melancholie.7. Ennui.8. Langeweile.C. Leiden in und an der Zeit.9. Zeitvorstellungen.10. Erwartungen.D. Privilegierte Zeitver(sch)wendung.11. Am Anfang war die Langeweile.12. Aristokratische Arbeitsauffassung und Arbeitsentlastung.13. Soziale Verteilung von Langeweile nach Ständen.E. Arbeitsfreie und arbeitslose Zeit.14. Freizeit.15. Arbeitslosigkeit.F. Leere Zeit in Institutionen und Organisationen.16. Arbeitswelt.17. Militär.18. Geschlossene Welten — Enge Bindungen.G. Zeit-Belastungen.19. Einsamkeit.20. Rückzug.21. Ablenkungen.22. Anlage und Umwelt: ein kompliziertes Verhältnis.H. Moderne Gesellschaft — eine besonders langweilige Welt?.23. Zeitdiagnose und Kulturkritik.24. Empfehlungen.Nachwort.Anmerkungen.Literatur.Personenregister.Abkürzungen/sonstige Zeichen/Zitation.Der Autor.
Unser Alltag ist voll von Gesellschaft
Sozialwissenschaftliche Beiträge
Lange bevor Soziologen und Verhaltensforscher es nachwiesen, wusste man, wie stark Zeit udn Milieu die Entwicklung des Menschen beeinflussen. Doch statt von Milieu und Zeit spricht man heutzutage mesitens von Gesellschaft. Und Soziologie - ein vieldeutiger Ausdruck - bedeutet wörtlich übersetzt, die kündige Rede (logos) über den Gefährten (socius): Sie gibt Auskunft über den Menschen als Gefährten anderer Menschen. In ihrem neuen Buch betreiben Alfred Bellbaum und Robert Hettlage eine Selbstvergewisserung der Soziologie an ihrem Ursprungsort: dem Alltag und dem alltäglichen Umgang der Menschen miteinander.
Aus dem Inhalt: Alfred Bellebaum: Glück: Erscheinungsvielfalt und Bedeutungsreichtum Hans Braun: Empirische Glücksforschung. Ein schwieriges Unterfangen Erwin Hufnagel: Philosophie vom Guten Leben. Antike Lehrmeister des Glücks Michael Koch: Glücksempfindungen. Ergebnisse der Gehirnforschung Thomas Bargatzy: Contemplativus in Actione. Glücksvorstellungen im Kulturvergeich Alois Hahn: Paradiesisches Glück Robert Hettlage: Generative Glückserfahrungen: Biographien, Kohorten und Mentalitäten Uwe Schimank/Thomas Kron: Glücksspiel und der Ernst des Lebens - Fortuna in Aktion Günter Burkart: Glück der Liebe. Eine unendliche Geschichte Frank Schulz-Nieswandt: Arbeit und Freizeit. Erwartungen und Enttäuschungen Heinrich Fisch: Glück: Politische und ökonomische Einflüsse Jo Reichertz: Ich könnte schreien vor Glück oder: Formen des Glücks in Massenmedien Peter J. Brenner: Das Glück in der Literatur Wolfgang Lipp: Glück und Unglück - Schicksal und Schicksalsbewältigung. Anstöße, das Leben gut zu leben Erwin Hufnagel: Erziehung zum Glück. Logos, Spiel und Heiterkeit
Die Lehre von den sieben Todsünden ist tief im abendländischen Denken verwurzelt. Über Jahrhunderte hinweg geht es nach der Lehre der Kirche um schwerwiegende Laster, die den Lebenssinn verfehlen und den Menschen in die ewige Verdammnis führen. Zwar wird in der Moderne der Begriff „Todsünde“ oft nur noch als geflügeltes Wort verwendet. Aber trotz erheblicher Säkularisierung sind die anthropologische und soziale Dramatik von Hochmut und Zorn, Neid und Geiz, Völlerei und Unkeuschheit sowie Trägheit im Geiste und im Verhalten nach wie vor aktuell – und das unangesehen überlieferter theologischer Lehren. Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen dem Gehalt der alten Todsünden und ihrer Bedeutung in der modernen Gesellschaft nach. Es zeigt sich, dass die mit Laster und Tugenden gemeinten Verhaltensweisen ambivalent geworden sind - bis hin zur Umdeutung alter Laster zu modernen Tugenden. Damit stellt sich aber die Frage nach einem, gegenwärtig wieder viel diskutierten, zeitgemäßen tugendhaften Verhalten, wie es klassisch für verlässliche Beziehungen der Menschen untereinander unverzichtbar war. Mit Beiträgen von: Alfred Bellebaum Holger Jacob-Friesen Helena Flam Manfred Prisching Richard Geisen Peter Schallenberg Manfred Hennen Laslo Vascovics Robert Hettlage Karl-Heinz Wiesemann Erwin Hufnagel
Acedia-Menschen
Todsünde Trägheit – Gefährdeter Lebenssinn
Alfred Bellebaum beleuchtet die unterschiedlichen Bedeutungen sowie soziale Ursachen und manifeste soziale und individuelle Folgen von Acedia. Die gängige Übersetzung von Acedia, griech. Wortursprung, lautet Trägheit. Sie zählt zu den Sieben Todsünden – neben Hochmut, Geiz, sexueller Zügellosigkeit, Neid, Völlerei und Zorn. Unangesehen der überlieferten moralalthologischen Deutung im Sinne eines Verlustes der ewigen Seligkeit und des paradiesischen Glücks sind die gemeinten Verhaltensweisen nach wie vor hochaktuell. Durch Übertreibungen gefährden Menschen sich selbst und ihre sozialen Beziehungen. Hochmut kommt vor dem Fall.
Ökonomie und Glück
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Das simple Identifizierungsdogma „mehr Konsum = mehr Glück“ ist in der angenommenen Eindimensionalität erwiesenermaßen falsch. In Zuge der Steigerung des materiellen Wohlstandes haben weder die Raten von Glück und Zufriedenheit im gleichen Maße zugenommen, noch sind die Menschen in wohlhabenderen Ländern durchgängig glücklicher und zufriedener als in ärmeren Regionen. Zielführender als eine unmittelbare Gleichsetzung von materiellem Wohlstand, Konsum und Lebenssinn wäre es, wenn es gelänge, eine Ökonomie und Gesellschaft ins Blickfeld zu nehmen, die eine stark verbesserte Ressourcenpolitik und die wohlgemeinte menschliche Genügsamkeit in den Mittelpunkt stellt. Ziel sollte eine „ökologische Glücksökonomie“ sein. Die Ökonomie - und dies gilt für den theoretischen wie den praktischen Aspekt - muß also remoralisiert, reökologisiert und resozialisiert werden. Die in diesem Band vorgestellten Beiträge vermitteln einen ersten Eindruck der Vielfalt der häufig interdisziplinären Ansatzpunkte, die künftig bei einer intensiveren Bearbeitung des Zusammenhangs von Ökologie und Glück berücksichtigt werden müßten. Sie stellen insofern gleichsam erste Beiträge zu einer neu zu formulierenden Wirtschaftslehre des guten Lebens dar.