Fehlleistung, Traum und Symptom sind kreative Versuche des Unbewussten, einem Mangel oder einem Trauma Gestalt zu geben, um sie zu reparieren. Von der Entdeckung dieser konstruktiven Dimension in der klinischen Praxis hängt im Wesentlichen oft auch der Heilungserfolg ab. Diese besondere Betonung von Kreativität jenseits einer einseitigen Konzentration auf das Pathologische verbindet die Perspektiven der Autor*innen: Ausgerichtet an krisenhaften Behandlungssituationen steht dabei eine offene Haltung im Fokus, die es beiden am analytischen Prozess Beteiligten erlaubt, unbewusste Kompromissbildungen als konstruktive Lösungsversuche anzuerkennen. Zentral ist dabei die Auseinandersetzung mit dem Nicht-Verbalisierbaren, mit schmerzhaften Formen der (Selbst-)Erkenntnis, mit inneren und äußeren Räumen, der Präsenz von Kindheit und kindlichen Verhaltensmustern oder dem künstlerischen Ausdruck im engeren Sinne. Mit Beiträgen von Rainer Gross, Wolfgang Lassmann, Andreas Mittermayr, Sabine Schlüter und Sylvia Zwettler-Otte
Sylvia Zwettler Otte Ordre des livres






- 2023
- 2019
Unbehagen in psychoanalytischen Institutionen
Konflikte, Krisen und Entwicklungspotenziale in Ausbildung und Berufsausübung
Ausgehend von Freuds Unbehagen in der Kultur betrachtet die Autorin das Gefühl des Unbehagens in psychoanalytischen Institutionen als mögliches Zeichen von Verdrängungsprozessen. Dazu untersucht sie fördernde und hemmende Umstände der Ausbildung und Berufsausübung und zieht auch Bions Konzepte zur Arbeit in Gruppen heran. Die Reflexion und Beachtung individueller Bedürfnisse sowie der subjektiven, unbewussten Bedeutung der Institution kann konstruktive Veränderungen anregen. Eine bessere Balance zwischen Selbstachtung und zweckmäßiger Anpassung an die Institution in ihrem soziokulturellen Umfeld fördert als gemeinsame Aufgabe sowohl das Individuum als auch die Bindung an die Gemeinschaft. Auf Basis eigener langjähriger Arbeitserfahrungen in psychoanalytischen Institutionen beleuchtet Sylvia Zwettler-Otte zahlreiche Problemstellungen – z. B. Autoritätskonflikte, Abhängigkeiten, Instrumentalisierungen und Konflikte zwischen Individuum und Gruppe sowie die notwendige differenzierte Erforschung theoretischer Entwicklungen.
- 2015
Es sind nicht nur die unterschiedlichen Persönlichkeiten der einzelnen Lehrerinnen und Lehrer, die die Schulerfahrungen der Kinder und Jugendlichen mitbestimmen, sondern auch die zum Gemeingut gewordenen Haltungen all jener mehr oder weniger avancierten Lehrer, die - nicht ohne Mitwirkung der Eltern - das Schulsystem gestalten. Zahlreiche Schulprobleme sollten nicht durch die Anpassung der Schüler an das System gelöst, sondern als Probleme der Schule betrachtet werden. Bestellnr.: RE-23204
- 2011
The melody of separation
- 186pages
- 7 heures de lecture
Separation anxiety is a companion of human beings from birth to death and plays an essential role in the normal as well as in the pathological development of individuals. It is decisive for the way we are coping with loss and for our anxious or trustful engagement in relationships. With manifest and latent forms of separation anxiety we try to escape the pain of separation. This psychoanalytic study describes diverse reactions to separations and their vicissitudes, like flight, denial, depression, narcissistic withdrawal, psychosomatic symptoms etc. But also constructive, creative ways of dealing with separation are presented, like an acknowledgement of transience, the development of creativity and the capacity of mourning.
- 2011
Ebbe und Flut - Gezeiten des Eros
- 155pages
- 6 heures de lecture
Liebe bedeutet, sich an andere Menschen, Ideen oder Dinge zu binden, aber auch, sich notfalls wieder auf sich zuruckzuziehen. Beides kann befruchtend oder zerstorend wirken - wie Ebbe und Flut. Ausgehend von Freuds Triebdualismus der beiden Grundtriebe Eros und Todestrieb werden psychoanalytische Konzepte erortert, die fur das Verstandnis dieser seelischen Vorgange hilfreich sind. Drei Kapitel sind dem kampfenden, dem verwundeten und dem gestarkten Eros gewidmet. Sie behandeln Kampfe zwischen der Liebe und ihren Gegenspielern, individuelle psychische und somatische Notlosungen und Heilungsprozesse, die nach psychoanalytischen Behandlungen zur Entwicklung der Liebesfahigkeit fuhrten. Beispiele aus der Praxis und der Literatur machen die seelischen Phanomene lebendig.
- 2009
Die in Wien von Freud begründete Psychoanalyse, die innerhalb von 100 Jahren zu einer weltweiten Organisation angewachsen ist, löste von Anfang an bis heute sowohl Anziehung als auch Ablehnung aus, und auch die Verbreitung durch die Psychoanalytiker schwankte zwischen Tendenzen zur Expansion und zur Exklusivität. In dieser Ambivalenz spiegeln sich die konflikthaften Inhalte der Psychoanalyse. Sie fördert ein Wissen zutage, das unaufhaltsam «durch 1000 Kanäle und Poren» dringt, aber dabei doch auch immer wieder zu versickern droht. Dabei spielen gesellschaftliche, vereinsinterne und innerpsychische Konflikte eine wesentliche Rolle. Die zunehmende Professionalisierung der Psychoanalyse zeigt jedoch auch deutliche Ansätze zu einer verbesserten, reflektierten Öffentlichkeitsarbeit.
- 2007
Die Psychoanalyse ermöglicht eine besondere emotionale Beziehung zwischen Analytiker und Patient. Durch die Dynamik des Unbewussten gerät der Patient unausweichlich in eine verletzliche Position und bedarf daher eines besonderen Schutzes durch die berufsethische Haltung des Analytikers. Diese Haltung soll verhindern, dass der psychoanalytische Prozess entgleist und zur Befriedigung narzisstischer, erotischer oder aggressiver Bedürfnisse des Analytikers oder der Analytikerin missbraucht wird – eine Verpflichtung des Analytikers, die über die Behandlungsdauer hinausreicht. Berufliches Fehlverhalten in der Psychoanalyse ist gleichzeitig immer auch ein Behandlungsfehler. Die psychoanalytischen Gesellschaften sind sich heute mehr denn je der hohen Verantwortung und der berufsethischen Schwierigkeiten bewusst. Das Buch befasst sich mit speziellen ethischen Problemen (wenn etwa ein Analytiker so verzweifelt um das Leben einer Patientin kämpft, dass er seine analytische Kompetenz verliert) als auch mit grundsätzlichen allgemeinen Schwierigkeiten (wenn etwa altersbedingt die berufliche Leistungsfähigkeit eines Analytikers schwindet). Viele dieser Probleme betreffen nicht nur Analytiker, sondern auch Therapeuten anderer Richtungen.
- 2006
Freud and the Media
The Reception of Psychoanalysis in Viennese Medical Journals 1895-1938
- 120pages
- 5 heures de lecture
The research explores how early psychoanalytic ideas were received in two prominent Viennese medical weeklies. It delves into the interplay between medical discourse and psychoanalysis, highlighting the evolving perceptions and debates surrounding these emerging concepts in the context of early 20th-century Vienna. The analysis sheds light on the broader implications for the field of psychology and its acceptance within the medical community at that time.
- 2006
Die Melodie des Abschieds
- 176pages
- 7 heures de lecture
Trennungsangst, die den Menschen von der Geburt bis zum Tod begleitet und unser Erleben von Verlust, aber auch von Bindung bestimmt, spielt in der normalen Entwicklung ebenso wie im pathologischen Bereich eine wesentliche Rolle. Durch manifeste und latente Formen der Trennungsangst versuchen wir, dem Trennungsschmerz auszuweichen oder über ihn zu triumphieren. Diese Studie zeigt Reaktionen von Menschen auf Trennung und deren Schicksale. Die Reaktionen reichen von Flucht und Verleugnung über Depression, narzisstischen Rückzug, psychosomatische und andere Symptome bis hin zu künstlerischen Bewältigungsversuchen und der Entwicklung der Fähigkeit zu trauern und alleine zu sein.