Im Mai 1940 beginnt Anna Haag, 51 Jahre alt und Journalistin, ein schonungslos offenes und regimekritisches Tagebuch zu führen, das sie über Jahre im Kohlenkeller versteckt. Sie hört ihren Mitmenschen genau zu – in der Straßenbahn, bei Behördengängen oder in Geschäften. In pointierten Skizzen hält sie fest, was ganz gewöhnliche Deutsche schon während des Zweiten Weltkriegs über die Judenvernichtung und die Verbrechen des NS-Regimes wussten. Sie erzählt mit Ironie und Klarheit von Hamsterfahrten im Stuttgarter Umland, von verbotenen Treffen zum BBC-Hören oder von Wortgefechten mit ihrem Lieblingsgegner, dem regimetreuen Apotheker. Die Aufzeichnungen der späteren Politikerin erscheinen nun erstmals vollständig in der von Anna Haag selbst vorbereiteten Zusammenstellung. »Das Tagebuch der Anna Haag ist den berühmten Tagebüchern des Romanisten Victor Klemperer zur Seite zu stellen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
Anna Haag Livres






Im Mai 1940 beginnt die 51-jährige Anna Haag ein schonungslos offenes und regimekritisches Tagebuch zu führen, das sie über Jahre im Kohlenkeller versteckt. Sie hört ihren Mitmenschen genau zu – in der Straßenbahn, bei Behördengängen oder in Geschäften. In pointierten Skizzen hält sie fest, was ganz gewöhnliche Deutsche schon während des Zweiten Weltkriegs über die Judenvernichtung und die Verbrechen des NS-Regimes wussten. Sie erzählt mit Ironie und Klarheit von Hamsterfahrten im Stuttgarter Umland, von verbotenen Treffen zum BBC-Hören oder von Wortgefechten mit ihrem Lieblingsgegner, dem regimetreuen Apotheker.Die vorliegende gekürzte und auf den Alltag in der Diktatur konzentrierte Textauswahl eignet sich besonders für den Schulunterricht.
»Denken ist heute überhaupt nicht mehr Mode«
Tagebuch 1940–1945
Im Mai 1940 beginnt Anna Haag, 51 Jahre alt und Journalistin, ein schonungslos offenes und regimekritisches Tagebuch zu führen, das sie über Jahre im Kohlenkeller versteckt. In pointierten Skizzen hält sie fest, was ganz gewöhnliche Deutsche schon während des Zweiten Weltkriegs über die Judenvernichtung und die Verbrechen des NS-Regimes wussten. Die Aufzeichnungen der späteren Politikerin erschienen 2021 erstmals vollständig in der von Anna Haag selbst vorbereiteten Zusammenstellung und liegen nun als preisgünstige Taschenbuchausgabe vor. »Ich habe schon lange kein so ergreifendes und derart Mut machendes Buch mehr gelesen – was für eine Feier der Zivilcourage!« Florian Felix Weyh, Deutschlandfunk Kultur LESART
Anna Haag, die engagierte Stuttgarter Pazifistin, Landtagsabgeordnete mit vehementem frauenpolitischen Elan, Journalistin und Schriftstellerin, schildert ihr bewegtes Leben Anna Haags 'Lebensgeschichten' spannen einen weiten Bogen vom Ende des 19. bis in die Siebzigerjahre des 20. Jahrhunderts. In Stimmungsbildern und Alltagsgeschichten aus Kindheit und Jugend zeichnet Anna Haag ein lebendiges Bild von Lebensführung und Anschauungen in einer entschwundenen Epoche. Sie durchlebt die großen Erschütterungen, die vom Ersten Weltkrieg in die Wirtschaftskrise und die Barbarei des 'Dritten Reiches' führten. Anna Haag vermittelt Einblicke in die Jahre des Wiederaufbaus und des bundesdeutschen Wirtschaftswunders, dessen militärische 'Aufwertung' sie misstrauisch beobachtete. Dem Leser begegnet eine Frau von großer Anteilnahme, die mit wacher praktischer Intelligenz und unverwüstlicher Energie viele Widrigkeiten überwand. Enthalten sind auch ausführliche Teile von Anna Haags Kriegstagebuch, das sie von 1940 bis 1945 in ihrem Haus in Stuttgart-Sillenbuch im Kohlenkeller versteckt hielt.
Zum Kreis der in Baden-Württemberg geborenen Schriftstellerinen zählt Anna Haag, die mit ihren heiteren Kurzgeschichten und Erinnerungen mehrere Generationen von Lesern erfreut hat. Denn die kurz gefassten Erzählungen der klugen, lebenserfahrenen Frau lassen empfinden, dass ihre optimistisch humorvollen Texte aus einem fröhlichen Herzen kommen und dieses lockere Gelöstsein strömt auf die Leser über. Verbunden mit Besinnlichkeit, innerem Abstand und einer heiter kritischen Betrachtungsweise, geben die Erzählungen Anstoß Paralellen zum eigenen Leben zu ziehen.