Unternehmensgründungen allgemein und innovative Unternehmensgründungen im Besonderen werden oft als Hoffnungsträger der wirtschaftlichen Entwicklung angesehen. Damit innovative Neugründungen jedoch erfolgreich am Markt agieren können, müssen sie typische Probleme überwinden, die sich aus den asymmetrisch verteilten Informationen zu den wichtigsten Marktpartnern ergeben. Mit diesem theoretisch spannenden und wirtschaftspolitisch wichtigen Problem beschäftigt sich die vorliegende Arbeit von Arndt Werner. Der Autor geht vor allem der Frage nach, inwieweit Signaling - seit Spence (1973) als eines der wichtigsten Instrumente zur Behebung von Informationsasymmetrien bekannt - helfen kann, Informationsprobleme innovativer Neugründungen beim Zugang zur Startfinanzierung, aber auch bei der Rekrutierung von qualifizierten Arbeitskräften zu lösen. Im Ergebnis zeigen die theoretischen und empirischen Analysen, dass mit Hilfe von höheren Bildungssignalen sowohl der Rekrutierungserfolg als auch der Zugang zu Gründungskrediten verbessert werden kann. Gleichzeitig reduziert der Besitz eines Patentes die Schwierigkeit der Kreditbeschaffung im Segment innovativer Neugründungen. Wesentliche Erkenntnis der Arbeit ist, dass Informationsasymmetrien für innovative Unternehmensgründungen ein nicht zu vernachlässigendes Problem darstellen und dass Unternehmensgründer durch das Senden von Bildungssignalen zur Reduktion dieser Informationsasymmetrien und damit zur Verminderung von Finanz- und Arbeitsmarktproblemen beitragen können.
Werner Arndt Livres




![Ostpreussen, Westpreussen, Pommern, Schlesien, Sudetenland 1944/1945 [neunzehnhundertvierundvierzig neunzehnhundertfünfundvierzig]](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/33034780.jpg)

Unternehmerbild und Gründungsentscheidung
Genderspezifische Analyse
In Deutschland ist die Neigung zur Gründung eines Unternehmens bei Frauen nach wie vor geringer ausgeprägt als bei Männern. Woran dies im Einzelnen liegt, ist bisher nicht abschließend geklärt. Neben Unterschieden in der Ausstattung mit Human- und Finanzkapitalressourcen werden vor allem gesellschaftliche Rollenzuschreibungen an die Geschlechter verantwortlich gemacht. Anhand von Längsschnittdaten untersuchen Arndt Werner, Peter Kranzusch und Rosemarie Kay, wie sich ein männlich geprägtes Unternehmerbild bzw. die Möglichkeit, sich mit einem solchen zu identifizieren, auf die Gründungsentscheidung von Frauen und Männern auswirkt. Es wird deutlich, dass sowohl die Ausbildung eines Gründungsinteresses als auch der tatsächliche Vollzug einer Gründung von der Identifikation mit dem Unternehmerbild beeinflusst werden. Genderspezifische Analysen zeigen allerdings auch, dass dies in gleichem Maße für Frauen und Männer gilt.
