Die Aktualität des Verdrängten
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Die Bibliographie Schreiben für die Hochschule erfaßt die Literatur zum «Wissenschaftlichen Schreiben», einem Thema, das seit Beginn der 80er Jahre Gegenstand intensiver interdisziplinärer Forschung ist. Mit ca. 400 annotierten Titeln gibt die Bibliographie einen umfassenden Überblick über die Arbeiten, die hierzu in den Disziplinen Linguistik, Psychologie, Informationswissenschaft, Didaktik u.a. entstanden sind. Inhaltliche Schwerpunkte bilden im empirisch-theoretischen Bereich die Ansätze der Schreibforschung sowie die Bedingungen, denen die Produktion wissenschaftlicher Texte im einzelnen unterliegt. Im anwendungsbezogenen Bereich liegt der Akzent auf der Vermittlung von Schreibfähigkeit in Schule und Universität. Besondere Berücksichtigung finden die Vorbereitung auf universitäres Schreiben im Bereich Deutsch als Fremdsprache sowie das Problem der Kulturgeprägtheit des wissenschaftlichen Schreibens.Der Bibliographie vorangestellt ist ein Beitrag von Konrad Ehlich zum Schreiben für die Hochschule .
Diskursanalytische Untersuchungen
InhaltsverzeichnisI. Arzt-Patienten-Kommunikation.- Ambulanzgespräche. Kommunikation zwischen Ambulanzschwestern und Ärzt/inn/en.- Sprachliche Rituale. Vertrauensbildende Maßnahmen in der Arzt-Patient-Kommunikation.- Erleben und Emotionalität als Problem der Arzt-Patienten-Interaktion.- Das Prinzip des primären Sprechers, das Zuständigkeitsprinzip und das Verantwortungsprinzip. Zum Verhältnis von ”Alltag” und ”Institution” am Beispiel der Verteilung des Rederechts in Arzt-Patient-Interaktionen.- Die Kontextualität minimaler Redeannahmen im Arzt-Patient-Diskurs.- Und der Arzt schweigt. Sprechstunden-Episoden, in denen Ärzte auf Patienteninformationen sprachlich nicht reagieren.- Das Arzt-Patient-Gespräch als ”Dynamisches Feld”. Ein Anwendungsbeispiel der vektoriellen Skalographie nach Strüber.- Die Umsetzung linguistischer Analyseergebnisse in ein Kommunikationstraining mit Ärzten — Ein Modellversuch.- Ärztliche Kommunikation. Transfer diskursanalytischen Wissens in die Praxis.- II. Therapeutische Kommunikation.- Unbewußte Konflikte und ihre Bewußtmachung im Kontext therapeutischer Kommunikation.- Gesprächsanalyse und Psychotherapie.- Diskursanalyse und Psychotherapie.- Die Kurzzeittherapie und ihr Verhältnis zur Alltagskommunikation. Ergebnisse einer konversationsanalytischen Studie.- Zur Themenentwicklung im Therapiegespräch.- Zur Struktur der psychoanalytischen ”Deutung”.- Reformulierungen in der Gesprächspsychotherapie.- Der Therapeut schweigt. Zur konversationeilen Struktur und Funktion von Schweigehandlungen in der Psychotherapie.- Ausbildung von Aidsberatern mit Telefonsimulationen und Gesprächsanalysen.- III. Aphasien als Kommunikationsproblem.- Zum Problem der Repräsentation höherer Hirnleistungen.- Analyse aphasischer Kommunikation.-Aphasie und Emotion.- ”Hamburg... Reeperbahn”. Rekonstruktion eines Mißverständnisses und einer Erzählung in der Interaktion zwischen einem Aphasiker und seiner Therapeutin.- Die Autoren.
Der Sammelband befasst sich mit unterschiedlichen Aspekten des Erzählerwerbs: Erzählen und Zuhören im Kindergarten, erste Beobachtungen an Dreijährigen (K. Meng), der Einfluss von Bild und Ton auf die Nacherzählungen von Episoden aus der «Sesamstrasse» bei Fünfjährigen (W. van Peer), individuelle Profile beim Erzählerwerb von 13 Kindern im Alter von 1;5 bis 14;10 Jahren (K. R. Wagner & Chr. Steinsträter), elementare Komponenten zur Bestimmung von Erzählfähigkeit, erläutert am zweisprachigen Erzählen eines 9jährigen türkischen Mädchens (L. Hoffmann), ein Modell zur Beschreibung von Erzählerwerb bei Kindern (H. Hausendorf & U. M. Quasthoff), der Einfluss der Erzählsituation auf die Erzählproduktion (K. R. Wagner & Chr. Steinsträter), die Auswirkungen der Kinderliteratur auf den Erzählerwerb (M. Lypp), der Erwerb von Erzählkultur anhand von Nacherzählungen einer Bildergeschichte (A. Koll-Stobbe).
Zu den Zielen des DaF-Unterrichts gehört es, zu interkultureller Kompetenz beizutragen und dadurch die interkulturelle Kommunikation zu fördern. Eine klare Beantwortung der Frage, wie interkulturelle Kompetenz analysiert, gelehrt, gelernt und überprüft werden kann, steht allerdings trotz ihrer unverkennbaren Aktualität noch aus. Die hier versammelten Beiträge greifen diese Frage auf und nähern sich dem Gegenstand aus unterschiedlichen Perspektiven. Im Fokus stehen u. a. die Konzeptentwicklung des Faches Deutsch als Fremdsprache und die damit verbundenen Herausforderungen, Lektüreweisen und Verstehenspraxen von Texten in fremder Sprache vor dem Hintergrund von Transkulturalität, grammatischer Interkulturalität oder auch der Evaluierungspraxis des DaF-Unterrichts. Der Band möchte einen Beitrag zur aktuellen Fachdiskussion leisten und einen Anstoß für weitere Forschung in diesem Bereich geben.
Alternativen zum Expansionismus des je Eigenen zu entwickeln, biographisches Leiden in einen Aufbruch in die Fremde unter anderen Vorzeichen umzuwandeln, dies ist ein unverkennbares Desiderat, das freilich noch keineswegs häufig wahrgenommen, geschweige denn umgesetzt wird. Dietrich Krusche gehört zu denen, die in mehrfacher Weise die Aufgabe gesehen, ja biographisch erfahren haben, um daraus Konsequenzen nicht nur für seine Biographie, sondern zugleich für die Entwicklung einer neuen Konzeption der Fremde und des Umgangs mit ihr zu gewinnen. An seinen Exkursionen in die Fremde hat er als universitärer Lehrer und Forscher, aber auch als literarischer Autor, für den die Fremde der uneinholbare Fluchtpunkt ist, zugleich andere teilhaben lassen.