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Gerhard Schönrich

    Wissen und Werte
    Zeichenhandeln
    Bei Gelegenheit Diskurs
    Kant in der Diskussion der Moderne
    Semiotik zur Einführung
    Kanto to tōgi rinrigaku no mondai
    • Die Semiotik ist die Lehre von den Zeichen. Als eigenständige Disziplin setzte sie sich Anfang des 20. Jahrhunderts auf der Basis der Werke von Charles Sanders Peirce und Ferdinand de Saussure durch. Die Bandbreite der Geltungsansprüche, die die Semiotik als allgemeine Zeichentheorie erhebt, erstreckt sich von der Entwicklung eines universal handhabbaren Analyseinstrumentariums bis zum Geltungsanspruch einer Ersten Philosophie. Ihre Funktion reicht entsprechend von der reinen Hilfswissenschaft, die zur Generierung von den einzelnen Disziplinen angehängten Fachsemiotiken führt, bis hin zur formalen Wissenschaftsbegründung überhaupt. Gerhard Schönrich verpflichtet sich in dieser Einführung keiner disziplinär bestimmten Methode, sondern setzt grundlegend bei der Behauptung an, ein Zeichen sei etwas, das für ein anderes stehe, weil es von einem Dritten interpretiert werde.

      Semiotik zur Einführung
    • Endliche Vernunft, Autonomie des Subjekts, politische Aufklärung - welche Bestimmungsmomente auch immer als unentbehrlich für die Moderne angesehen werden, sie lassen sich auf Konzepte von Kant zurückführen, mehr noch: sie holen sich aus der Philosophie Kants ihre Legitimation. Kant diskutiert demnach selbst die Moderne - Grund genug für diese Moderne, ihrerseits Kant zu diskutieren. Die Leitidee des Bandes war nicht die sich unbefangen gebende Textexegese, sondern der Versuch, sich in kritisch-distanzierender, weiterführender oder transformierender Weise mit Kants Philosophie auseinanderzusetzen. Vernunft in der Moderne, Methode und Urteilskraft, Erfahrung und Wirklichkeit, Wille und Handlung, Ethik und Gemeinschaft, Politik und Recht, Ästhetik und Kultur sind die weitgefächerten Themenkreise, denen die Beiträge zugeordnet sind.

      Kant in der Diskussion der Moderne
    • Zeichenhandeln

      Untersuchungen zum Begriff einer semiotischen Vernunft im Ausgang von Ch. S. Peirce

      „Was die Peircesche Philosophie und Zeichentheorie heute so attraktiv macht, ist - neben der Aussicht auf eine auch technisch handhabbare Form - die Gegnerschaft zu jeder Form des Cartesianismus. Das ist bekannt. Weniger bekannt ist, daß die infinite Zeichenproduktivität, die bei Peirce die fundierende Rolle übernimmt, unzweifelhafte Bezüge zu Schelling aufweist. Peirce freilich ist bemüht, diesen latenten Idealismus zu halbieren. Ausgehend von der repräsentationalistischen Definition des Zeichenbegriffs als einer immanenten Mitrepräsentation der Repräsentationsleistung, welche die Problemlage dessen, was man »Moderne« nennt, wenn nicht überhaupt erst geschaffen, so doch zumindest miteröffnet hat, mißt diese Abhandlung die Zeichentheorie daran, wie sie sich in wechselnden Strategien dieser Problemlage bemächtigt, sie transformiert, sie umgestaltend weiterentwickelt oder auch hinter ihrem eigenen Explikationsanspruch zurückbleibt. Dieses systematische Frageinteresse rückt dann ganz andere, dem üblichen Peirce-Verständnis fern liegende Theorien wie die Bildtheorie des späten Fichte und - vielleicht genauso unvermutet - ihren Überbietungsversuch in Derrida, einem Vertreter des »Neostrukturalismus«, in den Blick. Kants Name - auch er ist mit der Grundlegungsproblematik des Zeichenbegriffs eng verbunden -kommt erst am Schluß ins Spiel; er dient der Beglaubigung der Konsequenzen, die sich aus dieser Theorienkonstellation ergeben. Der »kritische Weg« ist der einer semiotisch verfaßten Vernunft im Ausgang von Peirce Zeichenbegriff. Vor diesem Hintergrund gelingt es dem Verfasser, das Konzept zu skizzieren, das der Titel »Zeichenhandeln« in lakonischer Verkürzung anzeigt: das Konzept einer zweckesetzenden Zeichenaktivität.“

      Zeichenhandeln
    • Wissen und Werte

      • 364pages
      • 13 heures de lecture

      Was sind epistemische Werte? Welcher Wert aus der Familie Wissen, Wahrheit, Rechtfertigung, kognitive Leistung usw. ist fundamental und kann die anderen Werte ableiten? Oder gilt ein Pluralismus? Welcher Wert wird um seiner selbst willen geschätzt, und welcher dient nur instrumentell zur Realisierung eines anderen Werts? Ist Wissen, wie die Menon-Intuition nahelegt, immer mehr wert als wahre Überzeugung? Die Wertschätzung von Wissen scheint im Ausschluss epistemischen Zufalls begründet zu sein. Doch welche Arten von epistemischem Zufall können wir ausschließen? Welche Rolle spielen rechtfertigende Gründe? Ungeklärt bleibt auch das Verhältnis von Werten, Normen und Zielen in unserer epistemischen Praxis. Ist Wissen und/oder Wahrheit nicht eher als gemeinschaftlich angestrebtes, durch Institutionen reguliertes Ziel zu begreifen? Diese Fragen stehen im Schnittpunkt zweier Debatten: der seit etwa 50 Jahren geführten Diskussion um eine Definition des Wissensbegriffs, die den Einwänden von Gettier standhält, und der jüngeren Debatte um den Wertbegriff. Die hier gesammelten Beiträge bieten Lösungsvorschläge für die neu entstandenen Problemfelder, die sich aus der Verknüpfung dieser beiden Debattenstränge ergeben.

      Wissen und Werte
    • Mit Handlungsweisen wie Eheschließungen und Staatsgründungen, die selbst neue Realitäten erschaffen, mit Eigenschaften wie Vereinsmitglied oder Vorstandsvorsitzender eines Unternehmens zu sein, die normativ zur Geltung kommen, mit Artefakten wie Banknoten, Uniformen oder Verdienstorden, deren Identitätsbedingungen nicht einfach an ihrem physikalischen Substrat festzumachen sind, stellt die soziale Wirklichkeit eine Herausforderung für jede Ontologie dar. Und dies nicht nur, weil sich die Vielfalt der zu berücksichtigenden Entitäten als kaum übersehbar erweist, sondern vor allem weil unklar ist, welche ontologischen Konzepte - seien sie revisionär oder deskriptiv - hier überhaupt greifen und welcher explanatorische Wert ihren Kategorien zuwächst. In aller Schärfe stellen sich diese Fragen dann für soziale Entitäten wie Institutionen, die über ihre adäquate ontologische Beschreibung hinaus noch nach einer Erklärung für ihre Identität durch alle Veränderungen hindurch - vom Eigenschaftswechsel bis hin zur zeitweisen Unterbrechung ihrer Existenz - verlangen. Die Beiträge des vorliegenden Bandes versuchen dieses bisher vernachlässigte Forschungsgebiet zu erkunden, in seinem Umfang zu vermessen und in Problemzonen aufzuteilen, für die erste Lösungsansätze entwickelt werden.

      Institutionen und ihre Ontologie
    • Zu den elementaren, nicht nur Fachphilosophen umtreibenden Gegenwartsfragen gehört zweifellos die Frage nach dem Status von Werten, Regeln, Vorschriften und Gesetzen. Worin gründet letztlich deren Normativität? Der vorliegende Sammelband vereinigt Arbeiten vornehmlich jüngerer deutscher und polnischer Philosophen, für die die Transzendentalphilosophie Kants den geeigneten Ausgangspunkt zur Beantwortung der Frage nach dem Verhältnis von Normativität und Faktizität abgibt. Dabei zeigt sich gerade in der Verschiedenartigkeit der Antworten die überraschende Anschlussfähigkeit und Aktualität der Kantischen Philosophie. Ziel des Sammelbandes ist nicht die Textexegese, sondern das Ausmessen der Spannung, unter der Kants Philosophie selbst steht, um ihr Energiepotential für kreative Antworten auf die Ausgangsfrage nutzbar zu machen.

      Normativität und Faktizität