"In seinem berühmten Roman 'Joseph und seine Brüder' hat Thomas Mann die ihm wichtige Erzählung von Thamar aufgenommen. Das vorliegende Buch nimmt die Bibelauslegung Thomas Manns auf, um Neues in der biblischen Erzählung zu entdecken. Das Lesen aus wirkungsgeschichtlichen Kontexten führt in dieser sonst eher zu kurz gekommenen Erzählung zu überraschenden Sichtweisen und ungewohnten theologischen Funden. Sie brechen mit den traditionellen Verstehensmuster und werfen neues Licht auf das Verständnis des Genesisbuches insgesamt."
Die Erzählung von Jona beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Gott, insbesondere in Zeiten der inneren Krise. Durch eine detaillierte Analyse werden die theologischen und historischen Kontexte der Geschichte ergründet, die im Rahmen des Zwölfprophetenbuches steht. Ein zentrales Thema ist die Herausforderung, die Gottes Barmherzigkeit selbst gegenüber Feinden wie Ninive darstellt, was die tiefgreifende Erfahrung des Protagonisten und seine sich verändernde Wahrnehmung von Gott widerspiegelt.
Thomas Manns Novelle als Kommentar der Thamarerzählung des Genesisbuches
156pages
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'Vielleicht das Sonderbarste und Beste, was ich gemacht habe' - so hat Thomas Mann seine Thamar-Novelle genannt. Entstanden als Einschaltung in das vierbändige Romanwerk 'Joseph und seine Brüder' erzählt sie noch einmal und zugleich anders die sonderbare Geschichte der Thamar und ihres mutigen Handelns. Der vorliegende Band, der die Thamar-Novelle als Kommentar der innerhalb des Genesisbuches entfalteten Deutung der Figur der Thamar zu begreifen sucht, will einen Beitrag leisten zur Bibelauslegung Thomas Manns und deren möglicher Bedeutung für ein Verständnis auch der biblischen Josefsgeschichte. Zielgruppe: Theologen (Altes Testament), Literaturwissenschaftler, Germanisten, entsprechende Institute und Bibliotheken.
Die in diesem Band versammelten Beiträge setzen sich mit der redaktionellen Endgestalt der Josefsgeschichte auseinander und unterstreichen ihren literarischen und theologischen Rang als Abschluss des Buches Genesis.
Die hier vorgelegte Sammlung von Studien ist aus dem Bemühen um eine Neuorientierung der Forschung an jenem weithin abwertend beurteilten literarischen Werk der Priesterschrift erwachsen, das sich mehr und mehr als eigenständige, dabei höchst eigenwillige literarische Komposition darstellt. In frühnachexilischer Zeit (um 520 v. Chr.) entstanden und tiefgreifend geprägt von zeitgenössischer Diskussion um eine Standortbestimmung für einen Neubeginn nach dem Exil, erweist sich die priesterschriftliche Geschichtsdarstellung als ein nicht priesterlich, sondern prophetisch inspirierter, ganz und gar unkultischer, geradezu utopischer Geschichtsentwurf. Dieser steckt einen weiten Rahmen von der Schöpfung bis zum Tod des Mose ab und erreicht mit der Präsentation und Errichtung des Heiligtums vom Sinai seinen Höhe-, wenn auch nicht seinen Zielpunkt. In insgesamt neun umfangreichen Einzelstudien vermittelt Peter Weimar Einblicke in die literarische wie theologische Eigenart des priesterschriftlichen Werkes, erschließt aber auch in detaillierten Analysen das Profil priesterschriftlicher Texte in ihrer Besonderheit, die in ihrer vollen Bedeutung aber erst dann in Blick kommen, wenn sie nicht bloß als Einzeltexte wahrgenommen werden, sondern in ihrem wechselseitigen Bezug miteinander gelesen werden. Im Zusammenspiel von Gesamtwerk und Einzeltext tritt die Priesterschrift als ein theologischer Entwurf von großer Geschlossenheit und konzentrierter Gestaltungskraft in Erscheinung.