Diese Arbeit untersucht das umfangreiche Wissen um die koto-Musik im 18. Jahrhundert, wie es Yamada Shôkoku in seinem sechsbändigen Kompendium »Sôkyoku taiishô« (SKTIS) zusammengefasst hat. Dieses Werk, bestehend aus fünf Notenbänden des sôkyoku-Repertoires der Ikuta-ryû in Edo und einem Textband, wurde im Blockdruck veröffentlicht, um die wesentlichen Informationen zur koto-Musik seiner Zeit zu bewahren. Über den Autor sind nur wenige biografische Informationen bekannt, die in der Literatur oft wiederholt werden. Indirekt lassen sich aus seinem Werk Rückschlüsse auf seine Persönlichkeit ziehen. Zudem wird der historische Kontext der Entstehung und Drucklegung des SKTIS beleuchtet. Es wird die 14-jährige Diskrepanz zwischen dem Verfassen der Vor- und Nachworte (1779) und der Veröffentlichung (1792) hinterfragt, wobei technische, kommerzielle, politische und soziale Faktoren eine Rolle spielen. Der Zeitraum von 1772 bis 1792 umfasst bedeutende Ereignisse, darunter den Tod von Yasumura Kengyô, einer Autorität der Ikuta-ryû. Yamada Shôkoku wurde von den geistigen Strömungen der Edo-Zeit beeinflusst, insbesondere vom Konfuzianismus und der nationalen Schule, die sich mit der eigenen Sprache und Literatur beschäftigte. In dieser Zeit entstanden auch bedeutende Sammlungen, was Shôkokus historischen Beitrag zur koto-Musik unterstreicht.
Ilse Reuter Ordre des livres


- 2016
- 1982