Selbstbewußtsein, Reflexivität und Bedingungen von Kommunikation
Selbstbewußtsein, Reflexivität und Kommunikativität sind unzertrennlich mit dem Selbst verknüpft. Kein Wunder also, daß diese drei Themen in allen theoretischen Versuchen über das Selbst leitmotivisch wiederkehren. Das zeigt sich auch an diesem Band, dessen Beiträge trotz der Heterogenität der Dimensionen, in denen das Selbst jeweils studiert wird, durch diese Leitmotive aufeinander bezogen bleiben.
Ereignisontologische und ereignislogische Grundlagen des analytischen Existenzialismus
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Als Gottlob Frege im Jahre 1879 der wissenschaftlichen Welt die mathematische Logik zugänglich machte, hatte er sie ganz auf die Darstellung von Zahlen und damit von zeitlich unstrukturierten Entitäten zugeschnitten. Die analytische Ontologie hat sich im Gefolge Freges nicht weiter um die zeitliche Textur von Entitäten gekümmert. Das änderte sich erst, als Antony Galton im Jahre 1984 seine Logik des Aspekts veröffentlichte. Dank seiner Arbeit können wir heute die Analysen von energeia und dynamis eines Aristoteles auf dem methodischen Niveau eines Frege nachvollziehen. Doch nicht nur das. Der von Galton eingeschlagene Weg führt bis zum Gordischen Knoten der Metaphysik: dem Thema Freiheit. Unsere Freiheit hat mit unserer dynamis zu tun, mit dem, was uns möglich ist; und sie hat mit unserem Charakter zu tun, unserer Fähigkeit zur Auswahl dessen, was uns gut dünkt. Wenn wir an einer Zeitstelle unsere Auswahl aus dem, was in der Zukunft möglich ist, treffen, so tun wir uno actu zweierlei: erstens bestimmen wir aus einer Vergleichsklasse denjenigen Teil, der von uns zu verwirklichen ist; und zweitens geben wir damit unserem Charakter seine individuelle Note. Dieser eine Akt ist zugleich Selbstbestimmung und praktische Bestimmung der Welt, in der wir leben - des Janus.
Die Zeitlogik ist ein altes Gebiet, und sie ist auf dem besten Wege, ein großes zu werden. In ihrer modernen Gestalt geht sie auf das Werk eines einzigen Mannes zurück: des Neuseeländers Arthur N. Prior (1914-1969). Die vorliegende Aufsatzsammlung ist für Leser gedacht, die sich über Hintergründe, Hauptprobleme, leitende Ideen und grundlegende Begriffsbildungen der Zeitlogik informieren möchten.