Seit seinem erstmaligen Erscheinen 1923 legt der Verlag Anton Hiersemann dieses zum Standardwerk gewordene Handbuch zum zweiten Mal in veränderter Gestalt vor. Die von Professor Dr. Friedrich Nestler, Berlin, nun völlig neu bearbeitete Ausgabe behält den Umfang der letzten, fünften Auflage von 1969 bei, nimmt aber die sehr zahlreichen Neuerscheinungen aus reichlich sechs Jahrzehnten sowie die elektronischen Verzeichnisse auf und trennt sich gleichzeitig weitgehend von älterer Literatur. Um den Stoff strukturell zu straffen, wurden die Kapitel übersichtlicher angeordnet und die allgemeinen Kataloge, die Bibliographien der Zeitschriften, der Gesellschaftsschriften, der Hochschul- und Schulschriften sowie der amtlichen und der privaten Drucke anderen Hauptkapiteln zugeordnet. Die Untergliederung folgt formalen, alphabetischen und chronologischen Merkmalen, was das Nachschlagen erheblich erleichtert. Darüber hinaus kommt der Handbuchcharakter wesentlich zum Tragen durch die vorherrschende Konzentration der Großkapitel „Allgemeine internationale Bibliographien“ und „Allgemeine nationale Bibliographien“ auf die rein bibliographischen Verzeichnisse. Die rationelle Benutzung des Handbuchs wird unterstützt durch zwei Register. Das umfangreiche Titelregister erfasst die Titel der Bibliographien sowie die Titel der Schriften aus den Anmerkungen und die Namen der Bibliographen beziehungsweise Verfasser und Herausgeber. Der Index der Schlagwörter nennt die in den Textpassagen enthaltene Termini, Begriffe und Sachverhalte als auch die Namen von Personen Datenbanken, Körperschaften, Verlagen, Städten, dazu einzelne Schriften und Verzeichnisse mit exemplarischer bzw. historischer Bedeutung und die Ländernamen der Gliederung. Inhalt: Geschichte der Bibliographie; Bibliographien der Bibliographien: Ältere Werke, Verzeichnisse und Handbücher seit 1950; Allgemeine internationale Bibliographien: Bibliothekskataloge für mehrere Publikationsarten, Bibliographien für mehrere Publikationsarten, Periodika, Festschriften, Dissertationen, Amtliche Druckschriften, Übersetzungen, Graue Literatur, Fotomechanische Neudrucke und Mikroform-Ausgaben; Bibliophile Verzeichnisse: Allgemeine bibliophile Verzeichnisse, Nationale bibliophile Verzeichnisse, Drucke von Privatpressen, Pressendrucke in einzelnen Ländern, Kataloge von Privatbibliotheken, Preise von Büchern, Verzeichnisse von Antiquariats- und Auktionskatalogen, Preisverzeichnisse, Bibliophile Verzeichnisse einzelner Richtungen, Exkurs über bibliographisch-bibliophile Neigungen, Erotische Literatur, Illustrierte Drucke, Kinder- und Jugendbücher, Moderne Trivialliteratur, Künstlerbücher; Inkunabelverzeichnisse: Faksimiles, Internationale Bibliographien, Nationale Bibliographien, Fachwissenschaftliche Bibliographien, Kataloge, Andere Nachschlagewerke; Listen guter und schlechter Bücher: Empfehlende Listen, Verbietende Listen; Allgemeine nationale Bibliographien: Afrika, Amerika, Asien, Australien und Ozeanien, Europa; Register: Titel, Schlagwörter.
Friedrich Nestler Livres



Einführung in die Bibliographie
Auf der Grundlage des Werkes von Georg Schneider völlig neu bearbeitet von Friedrich Nestler
Dieses Werk bietet bibliographische Informationen über Literatur und andere Ressourcen, gegliedert in die Abschnitte Begriff der Bibliographie, Allgemeine bibliographische Methode und Arten der bibliographischen Literaturinformation. Prof. Georg Schneider legte in der ersten Auflage den Fokus auf erprobte Verfahren und praktische Lösungen, indem er Methodenlehre mit der Diskussion des Begriffs der Bibliographie verband. In dieser neuen Auflage betrachtet Prof. Friedrich Nestler die bibliographische Tätigkeit als Teil sozialer Kommunikation und skizziert die historische Entwicklung des Denkens über diese Tätigkeit. Der Begriff wird durch Analysen von Paul Otlet, Konstantin R. Simon, Roy Stokes, Oleg P. Korsunov, Abram I. Barsuk, Patrick Wilson und Alfredo Serrai erweitert. Diese Konzepte fördern eine ganzheitliche Sichtweise, in der Bibliographie mehr ist als eine Ansammlung von Verzeichnissen. Die allgemeine Methode berücksichtigt zudem neue Verfahren der Literaturinformation, die durch elektronische Datenverarbeitung und das Internet ermöglicht werden. Diese Neubearbeitung trägt zur Diskussion über die Perspektiven des Fachgebiets bei, das derzeit von der Speicherung und Recherche von Daten geprägt ist und in bibliothekarischen Ausbildungskonzepten unter verschiedenen neuen Namen erscheint. Die Übersicht soll das Verständnis der Zusammenhänge im Fachgebiet fördern.