Dieser Band versammelt 15 Beiträge, die während der Freiburger Arbeitstagung 2002 im Rahmen des DFG-Projektes 'Indogermanisches Nomen' gehalten wurden. Er gibt Einblicke in Detailprobleme und übergeordnete Fragestellungen dieses gegenwärtig sehr aktuellen Forschungsgebiets.
Eva Tichy Livres






A survey of Proto-Indo-European
- 144pages
- 6 heures de lecture
With the revised English version of her textbook Indogermanistisches Grundwissen the author offers an introduction to the fundamentals of Proto-Indo-European that is directed not only to students of this subject but above all to interested people from other disciplines. The author describes the essentials in 17 lessons and gives a clear presentation of the material. Besides generally accepted scholarly opinions, new results of investigations are also presented. A short list of questions at the end of each lesson provides an opportunity to test the material covered. An appendix offers lists of the International Phonetic Alphabet and Greek characters, and an index of terms allows easy finding of topics.
German Mit ihrem Lehrbuch Indogermanistisches Grundwissen legt die Autorin eine Einfuhrung in die Grundlagen der Indogermanistik vor, die sich nicht nur an Studierende dieses Fachs, sondern vor allem auch an Interessierte aus anderen Fachgebieten wendet.
Älter als der Hexameter?
Schiffskatalog, Troerkatalog und vier Einzelszenen der Ilias
- 147pages
- 6 heures de lecture
Die Ilias gilt als Werk Homers, eines ionischen Dichters des 8. Jahrhunderts v. Chr., und handelt in alter Tradition vom Kampf um Troia, der spätestens um 1200 v. Chr. stattfand. Wer die historische Dimension mit einbezieht und das griechische Original betrachtet, steht vor dem Problem, dass auch und gerade ‘alte’ Textpartien mit jungen, metrisch erzwungenen Ionismen und Irregularitäten durchsetzt sind. Auf der Basis des Hexameters ist dieser Widerspruch nicht auflösbar. Es bleibt die Annahme, dass vorhomerische (Kurz-)Epen und Balladen noch in einem älteren, ‘äolischen’ Versmaß gedichtet wurden und, wenn sie in der Ilias verwendet sind, Zeichen späterer Anpassung an den Hexameter aufweisen. Eine bereits verfügbare Hypothese wird nochmals dargestellt, zur Anwendungsreife gebracht und in einer Versuchsreihe an rund 580 Versen erprobt. Dabei achtet die Autorin auf Nachprüfbarkeit und vertraut darauf, dass die zahlreichen, oft überraschenden Ergebnisse für sich sprechen.
Im Einflussbereich der deutschen Wissenschaftssprache gelten die Funktionen des indogermanischen Konjunktivs, wie im Vedischen oder Altgriechischen, seit langem als bekannt. Dieser Modus wird als Ausdruck des Sprechers Willen und der Zukunft angesehen, im Gegensatz zum Optativ, der den Sprecherwunsch und Potentialis darstellt. Das Verhältnis zwischen ‘voluntativem’ Konjunktiv und Desiderativbildungen sowie der Unterschied zwischen ‘prospektivem’ Konjunktiv und Indikativ Futur sind jedoch unklar. Berthold Delbrück stützte sich auf Beispiele aus dem Rigveda, doch eine umfassende, philologisch fundierte Funktionsuntersuchung eines zusammenhängenden Textes fehlt bislang. Die Autorin untersucht daher den ältesten vedischen Prosatext, der nicht übersetzt ist, was eine direkte Auseinandersetzung mit der Originalsprache erfordert und weniger Interpretationsspielraum lässt. Sie differenziert zwischen grammatischen Funktionen und pragmatischen Verwendungsweisen und beschreibt die Moduskategorien sowie zukunftsbezogene Präsensstämme kontrastiv. Die Untersuchung bestätigt zwei bereits 1877 und 1908 gegen Delbrück vorgebrachte Auffassungen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die wenig beachteten Gegenpositionen neu bewertet und miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Abschließend wird das Ergebnis im Kontext der innervedischen Entwicklung des Konjunktivs und seiner Verwendung in anderen indogermanischen Sprachen getestet, was zu üb