Zwischen Kindheit und Kultur
Grundzüge einer Theorie der Grundschule






Grundzüge einer Theorie der Grundschule
Zum Bildungsanspruch des Lehrens und Lernens
Anthropologische Grundlegung und schulpädagogische Orientierungen
Die Schule hat oft Schwierigkeiten, ästhetische Aspekte des Lernens angemessen zu berücksichtigen. Traditionelle Selbstverständnisse und aktuelle bildungspolitische Schwerpunkte blenden diese Dimensionen häufig aus. Dabei sind sie entscheidend, um Kindern und Jugendlichen in ihren bevorzugten Formen der Wirklichkeitsaneignung gerecht zu werden und sie kulturell kompetent zu machen. Lernen im Kindesalter ist primär ästhetisches Lernen. Ästhetische Bildung, die diese Aspekte aufgreift und differenziert, ist nicht bloß eine Bereicherung des Schulalltags, sondern ein integraler Bestandteil des Bildungsgeschehens. Sie zeigt sich in der Wahrnehmung der Vielfalt von Phänomenen, in Alltagsszenen, in der Kunst, im Staunen, in der Begegnung mit Personen und Dingen sowie im Spiel und in der Phantasie. Kommunikation, das Streben nach Verständigung und die Entwicklung kultureller Kompetenz sind ohne die Berücksichtigung ästhetischer Dimensionen des Lernens nicht denkbar. Das Buch thematisiert diese Zusammenhänge aus der Perspektive der pädagogischen Anthropologie, um Lernprozesse aus der Sicht der Kinder und Jugendlichen zu verstehen. Auf dieser Basis werden sinnvolle Konsequenzen für das Verständnis von Kindheit und Jugend sowie für die Gestaltung von Schule und Unterricht formuliert, um Wege zur ästhetischen Bildung zu eröffnen.
Begegnungen in der Welt der Dinge
Sammelaktivitäten und Bildungsprozesse von Kindern Kinder begegnen dieser Welt mit Neugier und Faszination - und dem häufigen Wunsch, bestimmte Dinge zu sammeln. Über diese Sammelaktivitäten werden sie oft zu Experten und steuern dabei ihren Lern- und Bildungsprozess selbst. Der Bildband enthält neben 25 Porträts sammelnder Kinder (zwischen 5 und 13 Jahren) Auszüge und Zusammenfassungen von Interviews mit ihnen. Vertiefende Texte informieren über den Bildungswert kindlichen Sammelns und Ordnens sowie einen sinnvollen Umgang damit. Diese Sammlungen machen spezifische Formen der Weltaneignung als Ausdruck kindlicher Identität sichtbar. Entdecken Sie eine Welt kindlichen Denkens, die zeigt, was es bedeutet, Interesse zu entfalten und sich in bildendem Sinne mit einem Fachgebiet zu befassen, kindliche Tauschmärkte, Aufbewahrungsorte für die Sammlungen sowie die sozialen Netzwerke der Kinder, den Stolz über den Erfolg der Ausdauer und Akribie, die solche Sammlungen erfordern. Entstanden ist dieses Buch im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Universität Gießen. Eindrucksvoll dokumentiert werden die Kindersammlungen durch den Fotografen Franz Möller. Das Buch richtet sich an alle, die wertschätzen, was und wie Kinder sammeln, und sie dabei begleiten wollen: Referendare, Lehrende und Eltern.
Kinder wachsen in einer Mediengesellschaft auf, doch in Kindergarten und Grundschule wird dies oft nicht berücksichtigt. Stattdessen dominiert eine veranschaulichende Nutzung von Bildern, wodurch der Bildungsanspruch, der auch über Bilder vermittelt werden kann, verfehlt wird. Es wird argumentiert, dass spätestens im Grundschulalter neben der schrift-sprachlichen auch eine ästhetische Alphabetisierung notwendig ist, um eine Bildliteralität zu entwickeln. Die „Sprachen“ von Text und Bild sollten gleichberechtigt einander ergänzen und herausfordern. Dies ist eine fächerübergreifende Aufgabe, die bereits im Kindergarten mit geeignetem Bildmaterial gefördert werden kann. Der Band skizziert die konzeptionellen Grundlagen dieser ästhetischen Alphabetisierung, gestützt auf verschiedene theoretische Diskurse. Er unterscheidet Dimensionen der Bildliteralität, die als Rahmen für curriculare Überlegungen und Bildbeispiele dienen, um Kompetenzen in der Bildinterpretation und -konstruktion zu formulieren. Zudem werden Beispiele präsentiert, die zeigen, wie Kinder den Prozess der ästhetischen Alphabetisierung aktiv gestalten. Diese dienen der Entwicklung einer didaktischen Phantasie, um die grundlegenden Ideen des Konzepts zu erschließen und die Arbeit mit Bildern zu einem attraktiven Feld der Bildungsarbeit zu machen. Ziel ist es, einen Beitrag zur Theorie und Praxis ästhetischer Bildung zu leisten, die interdisziplinär vernetzt und schult
Das Philosophieren ist ein menschliches Bedürfnis, die Welt zu verstehen und zu erklären, oft ohne eindeutige Antworten. Das Philosophieren mit Kindern als Unterrichtsprinzip nutzt ihre Fragen und eröffnet methodische Möglichkeiten für Staunen und Nachdenken. Besonders die Bereiche Kunst und Sprache bieten zahlreiche Ansatzpunkte für diese Form des Philosophierens. Der vorliegende Band versammelt Beiträge von zwei Fachtagungen, die sich mit theoretischen und didaktischen Aspekten des Philosophierens mit Kindern an verschiedenen Lernorten wie Kindergarten, Schule und Museum befassen. Er bietet einen Einstieg in das Thema und enthält praxisnahe didaktische und methodische Anregungen. Mit interdisziplinären Ansätzen regt das Buch dazu an, den Sinn des Philosophierens mit Kindern neu zu überdenken. Obwohl die Beiträge hauptsächlich für das Philosophieren im Vor- und Grundschulalter gedacht sind, finden sich auch Ansätze, die für den Unterricht in der Primar- und Sekundarstufe I/II geeignet sind. Zudem bietet das Buch Anreize für die Lehrerbildung an Universitäten sowie für die Weiterbildung in der Kinder- und Erwachsenenbildung. Auch wissenschaftstheoretisch gibt es vielfältige Hinweise zur Förderung kritischen, selbstbestimmten Denkens.
So lernen Kinder Verschiedene internationale Vergleichsstudien haben gezeigt, dass die frühkindliche Bildung verstärkte Beachtung und Förderung verdient. Leider mangelt es trotz guter Ansätze noch an den Strukturen in Ausbildung und Praxis, um für Kinder gute Voraussetzungen auch für die spätere schulische Laufbahn zu schaffen. Verschaffen Sie sich mit diesem Handbuch einen Überblick über den aktuellen Stand der Diskussion. Im Vordergrund steht die Frage nach dem Verständnis von Kindheit und kindlichem Lernen. Dabei legen die Autoren ein Bildungsverständnis zugrunde, das vom Kind ausgeht und Kinder als Akteure ihrer Entwicklung versteht. Sie spüren den kindlichen Interessen und Vorlieben nach und interpretieren diese in Hinblick auf das oft selbstgeleitete Lernen der Kinder. Geeignet für Studierende, Elementarpädagoginnen und Grundschullehrkräfte.
Der Band greift einige Traditionslinien grundschulpädagogischen Denkens auf und interpretiert diese neu. Damit leistet er einen Beitrag zur Vertiefung und Weiterführung der grundschulpädagogischen Diskussion.
Das Prinzip der Perspektivenvielfalt zählt zu den modernen, interdisziplinär beachteten Prinzipien in der Didaktik. Es will nicht nur die Themen des Unterrichts aspektreich entfalten und damit interessant machen, es sucht auch den Anschluss an wichtige philosophische, erkenntnistheoretische und demokratisch-politische Begründungen des Lernens. Lernen ist ein konstruktiver Akt des Sehens und Erkennens, des Suchens und Findens von Bedeutungszusammenhängen, der durch Perspektivenvielfalt angeregt und zu Bildungsprozessen ausgestaltet werden kann. Das Buch greift die aktuelle Diskussion in den verschiedenen didaktischen Disziplinen auf und führt sie weiter. Es überwindet damit das additive Nebeneinander der Schulfächer und zeigt auf, wie eine moderne Didaktik unterrichtliche Ansprüche miteinander vernetzen, dabei vertiefen und fruchtbar erweitern kann.