Literarische Verortungen
Neue Texte zu den Schauplätzen mittelalterlicher Literatur in der Steiermark und in Slowenien






Neue Texte zu den Schauplätzen mittelalterlicher Literatur in der Steiermark und in Slowenien
Beiträge der Internationalen Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition, Graz, 17. bis 20. Februar 2016
Das Phänomen der ‚Textrevisionen‘ ist bislang speziell in Hinblick auf seine editorische Berücksichtigung nicht ausreichend gewürdigt worden: Dem versucht der vorliegende Sammelband der gleichnamigen Grazer Internationalen Fachtagung (2016) für die Fachbereiche der Alt- und Neugermanistik, Musikwissenschaft und Philosophie abzuhelfen. Textrevisionen – im breiten Verständnis von der Änderung einer einzelnen Textstelle bis hin zur Neugestaltung eines gesamten Textes – fordern die Editorik insofern auf ganz besondere Weise heraus, als sie zum einen die heikle Verortung des sog. Autorwillens berühren, wie er sich im Verbund mit verschiedenen ‚autorisierenden‘ Instanzen mehr oder minder offen zu erkennen gibt, vielleicht aber auch selbst in Frage stellt. Zum andern betrifft dieses tendenziell fluide Autorkonzept im Begriff der Textrevision jene expliziten Änderungen am Primärtext, welche als Spuren der Textgenese, ja sogar als Lebensspuren dokumentierbar sind und zugleich Einblicke in metatextuell selbstreflexive Vorgänge oder gar autorspezifische Verschriftungsprozesse gewähren. Dies bestätigen die Beiträge mit spannenden Befunden zu Werkgenesen sowie zum Zusammenwirken von Überlieferungsinstanzen und eröffnen damit neue interpretative Horizonte.
Die Prasentation und identitatsstiftende Vermittlung von Glaubensinhalten im audiovisuellen Medium des Theaters zu einer Zeit, als es noch kaum andere Massenmedien' gab, hat in den letzten Jahren ein zunehmendes Interesse erfahren. Der vorliegende Band, Ergebnis einer Tagung der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft, zieht Bilanzen der jungsten Forschungstatigkeiten zum Geistlichen Spiel und entwickelt die Ergebnisse unter einer dezidiert interdisziplinaren Perspektive weiter. Mediale, performative und sprachliche Aspekte der Spiele werden ebenso berucksichtigt wie ihre sozialen, institutionellen, regionalen und religionspolitischen Kontexte.
Aktuelle didaktische Konzepte und Reflexionen zur Vermittlung deutschsprachiger Texte
Das Buch vereint 16 fachwissenschaftliche und fachdidaktische Beiträge, die rund um die Aktivitäten des Grazer Projektes Arbeitskoffer zu den Steirischen Literaturpfaden des Mittelalters entstanden sind. Führende Forscherinnen und Forscher äußern sich zur mittelalterlichen, aber auch zur modernen deutschsprachigen Literatur. Dabei ist ihr Blick auf einen möglichst erlebnishaften Zugang in der Praxis gerichtet, sei es in universitären, schulischen, musealen oder anderen Zusammenhängen öffentlicher Literaturvermittlung. Geboten werden vor diesem Hintergrund Best Practice-Beispiele sowie noch zu erprobende methodische Ansätze, die offen sind für experimentelle, sowohl den Vermittler/innen von Literatur als auch ihrem Publikum gleichsam unter die Haut gehende Text-Erfahrungen.
Überlegungen zur Verfügbarkeit mediävistischer Editionen im 21. Jahrhundert. Grazer Kolloquium 17.-19. September 2008
Dieser Sammelband enthält 19 Beiträge von 21 Autor/innen, die sich im Rahmen des interdisziplinären Kolloquiums „Wege zum Text“ Mitte September 2008 in Graz zusammenfanden, um das Problem der Verfügbarkeit von Editionen mittelalterlicher deutschsprachiger Texte für Wissenschaft und Lehre zu beleuchten und neue Strategien für einen möglichst ‚barrierefreien‘ Textzugang zu finden. Zur Teilnahme an dieser sehr zielorientierten Veranstaltung waren sowohl führende fachwissenschaftliche Editor/innen eingeladen als auch namhafte Vertreter/innen aus dem Archiv , Bibliotheks- und Verlagswesen sowie Spezialist/innen für Fragen zum Urheberrecht und zu modernen Informations- und Editionstechnologien. Gemeinsam wurde zum einen eine Bestandsaufnahme von bereits laufenden Initiativen für einen möglichst optimalen Zugriff auf gedruckte und elektronische Textdarbietungen geleistet, wobei der Blick auch auf die historischen Überlieferungsträger bzw. deren Digitalisate gerichtet war, und zum anderen diskutierte man ausblickhaft die Einrichtung eines internetbasierten ‚Textportals‘ zur Vernetzung aller verfügbaren Textressourcen mitsamt den daran geknüpften Metainformationen rund um die Entstehung und Weiterentwicklung von Editionen.
Interdisziplinäre Studien zur Verbreitung ausgewählten ‘Orientierungswissens’ im Spannungsfeld von Gelehrsamkeit und Illiteratheit- Unter Mitarbeit von Andrea Hofmeister-Winter
Aus dem Blickwinkel sowohl der Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte als auch der Religionswissenschaft wird jenes im Mittelalter verbreitete ‘Heilswissen’ beleuchtet, das als Teil einer öffentlichen Meinungsbildung in folgenden drei zentralen Bereichen auch für schriftunkundige Menschen für existenzielle Orientierung sorgte: Schöpfung, Lebensführung und Endzeit. Aufbauend auf einer gleichnamigen interdisziplinären Ringvorlesung, die im Sommersemester 2007 an der Universität Graz stattfand, verdeutlichen die AutorInnen am Beispiel literarischer und religiöser Texte, beredter Artefakte der Bildenden Kunst sowie anhand weit verbreiteter Geschichtsquellen und -vorstellungen die sinnfällige Vernetztheit und die kollektive – oft bis heute lebendig gebliebene! – Erinnerungskraft einstiger Naturkonzepte, Märtyrerlegenden und Endzeitvisionen.
Anton Schwob zum 60. Geburtstag
Der vorliegende Sammelband vereinigt 50 Beiträge, deren weit gefächertes Themenspektrum die vielseitigen Interessens- und Forschungsgebiete des Grazer Germanisten Anton Schwob widerspiegelt. Neben einer Reihe von Aufsätzen zu Oswald von Wolkenstein und zur Literatur der frühen Neuzeit finden sich auch Studien zur Literatur Ost- und Südosteuropas, zu historischen, volkskundlichen und kunstgeschichtlichen Themen sowie ein Schriftenverzeichnis des Jubilars.