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Eberhard Isenmann

    Die deutsche Stadt im Spätmittelalter
    "Des Almosens vielleicht nicht wert, aber doch notdürftig"
    Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150 - 1550
    • Die mittelalterliche Stadt erscheint uns heute als eine durch Mauern befestigte, in dichten Reihen bebaute und von einem Gewirr enger Gassen durchzogene Siedlung. Die Stadt des Mittelalters war in der Tat eine abgegrenzte eigene Lebenswelt mit kirchlichen Enklaven. Doch sie stand nicht völlig isoliert, sondern war mit dem Umland, dem Stadt- und Landesherrn oder mit König und Reich sowie mit der Papstkirche verbunden. Im Hinblick auf Regierung, Gesetzgebung und Verwaltung war sie ein erster deutscher »Staat«. Bürgerliches Friedensverständnis und politische Partizipation ließen eine frühe Zivilgesellschaft entstehen. Vor diesem Hintergrund zeichnet der Historiker Eberhard Isenmann in interdisziplinärer Perspektive ein bis in das Alltagsleben hineinreichendes Gesamtbild der Stadt im Mittelalter. Er behandelt eingehend die vielfältigen Aspekte urbanen Lebens, insbesondere Phänomene, die auch unsere Gegenwart prägen: wie etwa Migration, wirtschaftsethische Kapitalismuskritik, Furcht vor Pandemien, demografische Einbrüche und Armutsproblematik. Ausführliche bibliografische Angaben sowie ein Sach- und ein Ortsregister erschließen die einzelnen Themenbereiche. Das 1988 erschienene und als »Der Isenmann« in Lehre und Forschung eingegangene Standardwerk erscheint nun in stark erweiterter und aktualisierter Neubearbeitung.

      Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150 - 1550
    • Armut ist ein universales gesellschaftliches Problem. Die Armenfrage wird in diesem Band anhand sehr verschiedenartiger und zugleich eindringlicher Quellen auf den Ebenen von Religion, Recht, Wirtschaft, Sozialstruktur, obrigkeitlichem Verwaltungshandeln und ausgeprägter sozialpsychologischer Mentalitäten untersucht. Dies geschieht ferner in Verbindung mit vorgegebenen Lehren einer allgemeinen Ethik, der Moraltheologie und eines christlich geprägten Humanismus sowie mit Normen des kanonischen und römischen Rechts. An der Wende vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit mündet die herkömmliche individuelle und kirchliche Caritas in einigen deutschen und flandrischen Städten in einem epochalen Wandel angesichts der hohen Anzahl an Armen und Bettlern, der Ordnungsprobleme des Bettlerwesens, schließlich als unabweisbare Konsequenz von Bettelverboten insbesondere im Gefolge reformatorischer Strömungen in eine kommunal organisierte Armenfürsorge mit zukunftsweisenden Elementen einer modernenSozialfürsorge.

      "Des Almosens vielleicht nicht wert, aber doch notdürftig"