Kurt Steffelbauer
Ein Berliner Lehrer im Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Nichtanpassung, Verweigerung oder Widerstand gegen das nationalsozialistische Terrorregime waren unter den in Deutschland verbliebenen Pädagogen selten. Die Mehrheit der Deutschen folgte den Nazis und behauptete, nichts gewusst zu haben. Heidrun Joop nimmt die Leser mit auf ihre Spurensuche nach einem fast vergessenen Berliner Lehrer, Kurt Steffelbauer (1890–1942), der bereit war, unter dem nationalsozialistischen Regime zu handeln. Steffelbauer war zuletzt an der 29. Volksschule in Weddingen tätig. 1933 wurde er für einige Monate aus dem Schuldienst entfernt. Bei seiner Rückkehr hatte er bereits ein illegales Netzwerk zu entlassenen jüdischen Lehrern, Intellektuellen und Arbeitern aufgebaut. Was als Unterstützung für gemaßregelte Kollegen begann, entwickelte sich zur Organisation von Fluchtwegen und zur Herstellung von Flugblättern. Joop rekonstruiert Steffelbauers „Doppelleben“ zwischen Schule und Widerstand, basierend auf Gestapo- und NS-Justizakten sowie den Erinnerungen seiner Freunde und Mitstreiter.

