Der Begriff „Disziplin“ hat eine doppelte Bedeutung: (1) Zucht, Ordnung, Einordnung, Unterordnung, (2) wissenschaftliche oder sportliche Fachrichtung, Fachgebiet. Die beiden Bedeutungen überschneiden sich dort, wo Sanktionen eingesetzt werden, um die Grenzen wissenschaftlicher Fachgebiete zu definieren und zu sichern. Wer sich nicht an die Regeln der scientific community hält, dem droht der Ausschluss aus ihr. Gleichzeitig sind neue Resultate eher dort zu erwarten, wo diese Grenzen überschritten werden. Interdisziplinarität kann in diesem Spannungsfeld eine wichtige, manchmal auch problematische Rolle spielen; neue Disziplinen entstehen. Das Kolloquium, das hier dokumentiert wird, beschäftigte sich mit Aspekten der Disziplin und der Disziplinierung in verschiedenen Bereichen. Es fand 2013 in der Kartause Ittingen (Thurgau) statt.
Balz Engler Ordre des livres






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Wir und die Anderen
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Kann man ohne Stereotypen auskommen? Gruppen, zum Beispiel, definieren ihre Identität, indem sie sich bestimmte Charakteristika zuschreiben, die sie von denen anderer Gruppen abheben. Meist, und oft mit gutem Recht, werden allerdings Stereotypen als etwas Schädliches gesehen, als etwas, was das Zusammenleben erschwert, und es wird versucht, die Diskrepanz zwischen Stereotyp und Realität abzubauen. Aber das Reden über Gruppen kann gar nicht ohne Stereotypen auskommen. Autostereotypen sind besonders dort wichtig, wo es darum geht, eine Gemeinschaft zu definieren, deren Mitglieder sich in vielem unterscheiden, zum Beispiel in der Sprache, der Religion, den politischen Traditionen, etc. – also in einem Land wie der Schweiz. Der vorliegende Band präsentiert Aufsätze zum Thema aus verschiedenen Disziplinen. Er beruht auf einem wissenschaftlichen Kolloquium, dass die SAGW 2011 durchführte.