Der autobiografische Roman "Bansi" von Michael Karl spielt im Herbst 1993 in Ravensburg und erzählt von seinem Leben mit 24 Jahren. Er reflektiert seine Kindheit, den Verlust eines Freundes und den Einstieg in die Drogenszene. Die Geschichte thematisiert Freundschaften, Selbstfindung und die Suche nach Sinn in einer schillernden, aber dunklen Welt.
Michael Karl Livres






Hodiezentrik und Klickseligkeit
Über Spielarten von Gegenwart
Dr. Michael Karl promovierte an der Universität Konstanz und ist derzeit bei einem Versicherungsunternehmer tätig.
Zu Ernst Barlachs Holzfiguren gehört die Holzplastik des Lesenden Klosterschülers aus dem Jahr 1930, eine Ikone der Gutenberggalaxis, die auch in Alfred Anderschs Roman eine Rolle spielt. In unserer Zeit sind die Bücherregale leergefegt, und Klosterschüler werden in Umschulungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit integriert, um nützliche Helfer bei der Zerstörung der Welt durch materielle Hyperproduktion zu werden. Eine andere Form der Bildung scheint nicht mehr vorstellbar, sodass alle losfahren müssen, um Grundstücke zu bebauen oder Sozialprodukte zu steigern. Die Ökonomisierung hat uns gut gelungen – chapeau! Doch der Zauberlehrling hat versäumt, den Zauberspruch zum Stoppen zu lernen, und sieht nun, wie Wachstumsraten ihm um die Ohren fliegen, seien es demografische oder umweltbelastende. Greta Thunberg, eine 16-jährige Mischung aus Garbo und Jeanne d'Arc, führt einen Kinderkreuzzug gegen die Umweltsünden der Väter an, während die Jugend in SUVs zur Demo gefahren wird. In der Autoindustrie wird skrupellos betrogen, und die Welt ist verrückt geworden vor Aktivitäten. Daher scheint es ratsam, Morsezeichen aus der Gutenberggalaxis auszusenden und wieder in die Bücher zu schauen, statt auf den Globus zu starren. Die Stimmen der Mahner verdienen Respekt, und es ist wichtig, Auge und Geist wieder in Einklang zu bringen. Wer etwas erlebt hat, muss es nach den Regeln der abendländischen Kultur verarbeiten, um die Kontrolle nicht zu ve
Viele Menschen besitzen zahlreiche Terminkalender, blättern jedoch selten darin und denken oberflächlich über das Vergehen ihrer Lebenszeit nach. In einer von digitalen Ablenkungen geprägten Welt fällt es schwer, sich mit der eigenen Vergänglichkeit auseinanderzusetzen. Besonders ältere Männer, die in ihrem Leben beruflich und sportlich erfolgreich waren, scheuen oft, den Tribut zu akzeptieren, den erfüllte Lebensjahre fordern. Der Autor reflektiert über diese Themen und zieht literarische sowie wissenschaftliche Referenzen heran, wobei er auf überraschende Erkenntnisse stößt, wie etwa das Fehlen einer zuverlässigen Theorie der Zeit in der Geschichtswissenschaft. Der Gedankenspaziergang durch dieses weitläufige Thema zielt nicht darauf ab, eine umfassende Landkarte zu erstellen, sondern bietet subtile Hinweise für den homo viator auf seinem Weg. Zudem wird der Versuch unternommen, den großen Denkern der eigenen akademischen Ausbildung zu folgen, bevor sie im postmodernen und neoliberalen Zeitgeist verloren gehen. Eine Welt ohne bedeutende Autoren und Denker hinterlässt einen schmerzlichen Eindruck, besonders wenn deren Einfluss im Alltag zwischen Investitionen und technologischen Projekten schwindet.
Naturzeit und Sinnlichkeit
- 59pages
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Dem Untergang der Gutenberg-Galaxis trauert am Beginn des dritten Jahrtausends unserer Zeitrechnung niemand mehr nach, am wenigsten die höheren Schulen. Wer etwa im Bundesland Baden-Württemberg, von dem dieser Essay seinen Ausgang nimmt, in diesen Tagen sein Deutschabitur schreibt, hat es in vier von fünf vorgelegten Angeboten der Prüfungskommission mit Lese-Häppchen zu tun – mit Kurzprosa, Lyrik, Sachtext oder Essay-Schnipseln. Es lebe der „Homo videns“, dessen Augen sich nicht in den Bleiwüsten der romanhaften Wortwelten abnutzen sollen. Steht am Ende dieser umgepolten Bildung der angepasste Augenmensch als Krönung der Schöpfung von Darwins Gnaden, der immer sofort erkennen kann, was man als Nächstes von ihm erwarten wird? Der vorliegende Essay eines besorgten Deutschlehrers will trotz allem einen Ausweg suchen und die überschaubaren Benutzeroberflächen von Lyrik und Kurzprosa auf ihr Potenzial für die Ausbildung von weniger duldsamen und vermehrt wortskeptischen Augenmenschen untersuchen.
Ein Unbehagen in der Kultur
Kritische Anmerkungen zum Roman 'Agnes' von Peter Stamm
Der Essay eines betroffenen Deutschlehrers untersucht, warum der Roman ‚Agnes’ von Peter Stamm seit 2012 Pflichtlektüre in der Kursstufe von Baden-Württemberg ist. Michael Karl analysiert den Roman eingehend und entdeckt zahlreiche Ungereimtheiten. Im zweiten Teil seines Essays hinterfragt er, was der Erfolg des Werkes über den Zustand der Kultur aussagt. Inspiriert von Sigmund Freuds „Ein Unbehagen in der Kultur“ beleuchtet Karl kulturelle Strömungen der letzten dreißig Jahre, die er als esoterisch und neoliberal charakterisiert. Diese Strömungen haben es einem Roman ermöglicht, der in kunstvoll arrangierten, aber selbstbezüglichen Kreisbewegungen um eine leere Mitte kreist und anstelle von Menschen nur virtuelle Figuren präsentiert. Eine auf Wirklichkeit verzichtende Hohlformkunst lässt die Menschen im Stich und führt dazu, dass Leser ihr persönliches Gedächtnis und ihren Lebensbezug verlieren. „Das Leben, das so leicht verschwindet in der Armut unserer Sprache, bleibt unwirklich, unerlöst in diesem Verschwinden.“ (Gustav Seibt) Karls Fazit ist klar: Mit „Agnes“ beginnt das Zeitalter der Avatare, und eine Kultusbehörde, die solche Texte fördert, sollte ihrer Macht enthoben werden.
Dieses Lehrbuch enthält eine Darstellung des Deutschen Staatsrechts, wie es nach dem Inkrafttreten der Föderalismusreform gilt. Ausblicke auf die Allgemeine Staatslehre, die verfassungsgeschichtliche Entwicklung und die Europäische Union tragen zum Verständnis bei. Fallbeispiele veranschaulichen den Stoff und Schaubilder helfen, ihn sich einzuprägen.