Jan Lokers Livres





Der Bardewiksche Codex des Lübischen Rechts von 1294
Edition, Textanalyse, Entstehung und Hintergründe
Die Hansestadt Lübeck besaß bis 1945 eine für Nordeuropa herausragende mittelniederdeutsche Handschrift des Lübischen Rechts den sogenannten "Bardewikschen Codexz aus dem Jahr 1294. Dieser nach seinem Auftraggeber, den Lübecker Kaufmann und Bürgermeister Albrecht von Bardewik (ca. 1250-1310) benannte Codex, galt nach seiner Auslagerung im Zweiten Weltkrieg als verschollen. Vor kurzem wurde er in einer Kleinstadt in Russland aufgefunden. Band 1 bringt neben dem Faksimile auch eine Edition und Übersetzung; der zeitgleich erscheinende Band 2 weitere Hintergründe und Analysen. Der Bardewiksche Codex ist eine mittelalterliche Rechtshandschrift, die in mittelniederdeutscher Sprache eine systematisierte Fassung des lübischen Rechts bietet. Die besonders auffällig gestaltete Reinschrift wurde mehrfarbig illustriert, mit markanten Schmuckinitialen versehen und in schöner Buchschrift ausgeführt. Das Lübische Recht breitete sich im 13. und 14. Jahrhundert von Lübeck ausgehend in die wichtigen Städte am südlichen und östlichen Ostseeufer bis hinauf nach Reval und Narwa aus. Es hat einerseits die Herrschaft der kaufmännischen Oberschichten stabilisiert, andererseits den Handel und kulturellen Austausch zwischen diesen Städten erleichtert und die Verbindung zwischen ihnen gefestigt. Viele der damaligen Rechtsgewohnheiten und Rechtssetzungen muten uns fremd an, andere dagegen sind bemerkenswert aktuell und alltäglich. Expertinnen und Experten aus Deutschland, Russland, Großbritannien und den USA analysieren und kommentieren die rechts-, sprach- und kunsthistorisch bedeutsame Handschrift
Das Ende des eigenständigen Lübecker Staates im Jahre 1937
- 163pages
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Der Band dokumentiert die Ergebnisse einer Tagung des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck, der Universität zu Lübeck, des Archivs der Hansestadt Lübeck und des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. Am 1. April verlor die „Freie und Hansestadt Lübeck“ durch das „Groß-Hamburg-Gesetz“ ihre Eigenständigkeit und wurde Teil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Dieses Gesetz des nationalsozialistischen Regimes beendete Lübecks 711-jährige Geschichte als freie Reichsstadt und selbständiger Bundesstaat, wodurch die Stadt auf den Status einer Stadtgemeinde reduziert wurde. Es entstand die Legende, dass Hitler sich an Lübeck rächen wollte, weil eine geplante Propagandarede 1932 nicht stattfand. Der Band widerlegt diese und andere Legenden und beleuchtet die Vorgeschichte sowie die Entscheidungen von 1937. Zudem wird Lübecks NS-Zeit und die parallelen Entwicklungen in Hamburg betrachtet. Die Inhalte umfassen Grußworte, die Analyse des Endes des eigenständigen Lübecker Staates, die Bedeutung der Reichsfreiheit, die Konzepte für die staatsrechtliche Zukunft von 1918 bis 1933, die Verbreitung des Groß-Hamburg-Gesetzes, sowie die Rüstungswirtschaft in Lübeck und die Erinnerungskultur zwischen Marginalisierung und Transformation.