Die Versorgungspsychologie ist ein neues wissenschaftliches Arbeitsfeld im Bereich klinisch und gesundheitspsychologischer Tätigkeit. Als „praxis-support“-Disziplin fokussiert sie sich auf die kontinuierliche Optimierung psychologischer Leistungen in lokalen Gesundheitseinrichtungen. Sie verbindet wissenschaftliche Ansprüche mit den Anforderungen des Versorgungsmanagements und der Versorgungsforschung. Die lokale Praxis, ergänzt durch evidenzgestütztes Wissen, bildet die Grundlage für eine psychologische Versorgungskonzeption. Behandlungsprogramme und Versorgungsdokumente ermöglichen die Planung psychologischen Handelns, die Steuerung der Leistungserbringung und die Überprüfung anhand von Leistungsdaten. Diese Daten erlauben Rückschlüsse auf die Qualität der Versorgungsstrukturen, -prozesse und -ergebnisse, was zur Entwicklung optimierter Versorgungskonzepte führt. Die Versorgungspsychologie macht die psychologische und psychosoziale Versorgung im Gesundheitswesen nachvollziehbar, transparent und fördert die Qualitätsentwicklung – Forschung in der Praxis wird somit ermöglicht. In dieser Arbeit werden die erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Probleme der Versorgungspsychologie sowie relevante Problemfelder klinisch-psychologischer Praxis diskutiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im „Care-Service-Science-Konzept“ zusammengefasst.
Michael Kusch Livres






Psychosoziale Folgen von Krebs im Kindes- und Jugendalter
Empirisch fundierte Erkenntnisse und begründbarer rehabilitativer Bedarf
Die Entwicklungspsychopathologie verbindet Studien zur normalen und abweichenden kindlichen Entwicklung miteinander. Sie greift dabei auf komplexe Entwicklungs- und Ätiologiemodelle zurück, die neben den Ursachen psychischer Störungen auch deren Transaktionen im Entwicklungsverlauf berücksichtigen. Somit können die Modellvorstellungen, welche die Entwicklungspsychopathologie zur Erforschung der normalen Entwicklung verwendet, auch für die klinisch-experimentelle Analyse abweichender Entwicklungsverläufe herangezogen werden. Die Ansätze der Entwicklungspsychopathologie haben auch Einfluß auf die Diagnostik und Therapieplanung im Rahmen der Kinderverhaltenstherapie. Diese zeigen sich in den neuen Tendenzen der Entwicklungs-, Differential- und Verhaltensdiagnostik und deren Umsetzung in der Therapieplanung. In Zukunft werden störungsspezifische, therapieorientierte Diagnosekonzepte gezielt mit diagnostikorientierten Interventionsmethoden verbunden, um eine kontrollierbare und transparente Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen.
Klinische Psychoonkologie – am Bedarf orientiert Therapeuten benötigen in der Praxis deutlich mehr und spezifischere Informationen, als diese in Leitlinien und Publikationen zu evidenzbasierten Interventionen in der Psychoonkologie enthalten sind. Sie brauchen eine Darstellung des Gebietes, die eine Implementierung psychoonkologischer Erkenntnisse in die Versorgungswirklichkeit erlaubt. Diesem Bedarf widmet sich dieses Buch: Es arbeitet das Gebiet für eine Übertragung der Erkenntnisse in die psychoonkologisch-psychotherapeutische Praxis auf und stellt die psychologischen, diagnostischen und therapeutischen Besonderheiten in der Behandlung von psychisch hoch belasteten Krebskranken in den Mittelpunkt. Praxisorientiert – ein „roter Faden“ für die psychoonkologische Versorgungspraxis - Allgemeine Grundlagen zum Krankheitsbild - Theoriebezug der psychologischen Versorgung von Krebspatienten - Verständnis der Situationen von Krebspatienten - Management der psychoonkologischen Versorgung in der Onkologie - Gestufte psychoonkologische Versorgung Geschrieben für Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten und Mediziner
Das Buch informiert über Erkenntnisse der psychologisch ausgerichteten Autismusforschung, wobei Konzepte der Entwicklungspsychopathologie und die damit verbundene biopsychosoziale Sichtweise eine besondere Stellung einnehmen. Die Entwicklungspsychopathologie und vor allem die Erforschung der Entstehungsbedingungen der autistischen Störungen haben dazu beigetragen, entwicklungsorientierte Diagnose- und Interventionsstrategien zu etablieren. Zahlreiche Studien zeigen, dass biologische, kognitive, soziale und emotionale Aspekte bei der Entstehung und dem Verlauf des Autismus bedeutsam sind. Neben der Entwicklungs- und Verhaltensdiagnostik werden vor allem Ansätze der Frühdiagnostik sowie Entwicklungsförderung, zum Beispiel die Therapie sozialer Kompetenzen, beschrieben.
