In der modernen Armee-Ausbildung wird zunehmend mit Simulationstechnik und Kriegsspielen operiert. Auch die konzeptionelle Entwicklung neuer Armeestrukturen wird mit Simulationen vorangetrieben. Was heute für moderne Armeen und die Wirtschaft zutrifft - die USA sind diesbezüglich führend -, wird in Zukunft auch in der Politik vermehrt eine Rolle spielen. Entscheide über den Beitritt zu supranationalen Organisationen, über Grossprojekte wie die NEAT oder die Reform einer Milizarmee können mit Simulationen und Spieltheorien überprüft, umgesetzt und so u. a. gegenüber dem Steuerzahler verantwortet werden. Gleiches gilt auch in der Verwaltung, wo neue Steuern auf ihre volkswirtschaftlichen Auswirkungen überprüft werden können. Für die Zukunft sind in der Politik - wie dies bereits in der Wirtschaft und in modernen Armeen der Fall ist - kluge Entscheidungsträger gefragt. Der erste Schritt im logisch überdachten Entscheidungsprozess aber ist die Erstellung einer Simulation.
Volker Bieta Livres




Inhaltsübersicht: Persönliche Vorbemerkungen: Cui bono?, 1. Szenarien: Orientierungspunkte im Wandel, 2. Unschärfe durch Umweltwandel, 3. Kontinuität statt Trendsurfen? Fragen von Strategie und Taktik!, 4. Managementphilosophien: Mythen der Kontinuität?, 5. Spieltheorie: Top-secret oder quo vadis?, 6. Szenarienwelten der Spieltheorie, 7. Die Checkpoints am Wegesrand der Spieltheorie, Register.
Bei der Ausgestaltung von Wirtschaftspolitiken stellt sich die Frage nach der geeigneten Modellierung der Interaktion der beteiligten Entscheidungsträger. In der vorliegenden Untersuchung wird gezeigt, daß eine Zugrundelegung des reinen kontrolltheoretischen Paradigmas nicht ausreicht, um bei mehreren unabhängigen, eigene Zielprojektionen verfolgenden Instanzen eine optimale intertemporale Politikevaluierung zu erzielen, und daß sich die Spieltheorie als ein Modell zur Konfliktlösung als das geeignete Analyseinstrument erweist. Innerhalb dieses Ansatzes werden dann im Rahmen eines Spieles zwischen einer Zentralbank und dem Privatsektor unter Betrachtung verschiedener Spielstrukturen und Verhaltensannahmen relevante Verhaltensmuster zur Steuerung einer Ökonomie generiert.