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Horst Dieter Rauh

    Vögel des Himmels
    Pandoras Plan
    Fundorte
    Das Bild des Antichrist im Mittelalter
    Nächtliche Muse
    Epiphanien
    • Das Heilige im Profanen Heiliges lebt vom Erscheinen, von Epiphanie. In der Welt ist es aus gutem Grund nur latent gegenwärtig. Immer vorhanden, würde es nicht manifest. Sein Erscheinen mag Zweiflern als etwas Scheinhaftes vorkommen; doch Heiliges ist ohne Schein nicht zu haben. Als wahres Reich des Scheins zeigt sich die Kunst, insofern sie ständige Gegenwelt ist, erdichteter Ort der Erkenntnis. Jede Epiphanie ist `Ereignis`, im Wortsinn das, was uns vor Augen kommt. Sie macht sichtbar, was sonst im Dunkel lag. (Horst Dieter Rauh) Horst Dieter Rauh begibt sich in diesem Essayband auf die Suche nach Epiphanien in der modernen Diaspora, nach Erscheinungen des Heiligen in der Kunst der Neuzeit. Das Buch behandelt eine Ästhetik des Epiphanen, die Aspekte aus Literatur, Philosophie und Kunst zwischen Piero della Francesca und Yves Bonnefoy versammelt: Blind für Epiphanien ist, wer schon weiß, was sein soll.

      Epiphanien
    • Nächtliche Muse

      • 104pages
      • 4 heures de lecture
      3,5(2)Évaluer

      Alle Literatur verdankt sich dem Traum; er bildet den Subtext unseres Lebens und möchte erzählt werden.« Horst Dieter Rauh geht voll Esprit einem bislang selten thematisierten aber zentralen Motiv der »Recherche« nach: dem Traum als Urgrund des Erzählens und einer tieferen Wahrheit. Denn, so steht es bei Proust, »der Traum arbeitet nicht mit dem Mikroskop, sondern mit dem umgedrehten Fernrohr: nur aus Distanz kommt Erkenntnis.«

      Nächtliche Muse
    • Fundorte

      Gedichte

      Horst Dieter Rauh stellt die vorliegende Auswahl seiner Gedichte aus vier Jahrzehnten unter den Obertitel „Fundorte“. Gelingende Dichtung ist im-mer ein Finden und inspiriert sich an „Orten“, an Zuständen unseres Da-seins, wo plötzlich Unerwartetes aufscheint. „Wahre Gegenwart“ (vraie présence) nannte der Dichter Yves Bonnefoy solches Ereignis: die Wirk-lichkeit zu transformieren, ist Privileg des Dichters. Die Fundorte Rauhs sind alltägliche Situationen, Natureindrücke, Begeg-nungen mit Kunst und Literatur; sie können gegenständlich, doch auch symbolisch sein. Durch einen Vorgang kreativer Reflexion wird aus dem Fundort ein Fund, aus dem Gedicht ein Moment der Erhellung, sogar ein Ort der Wahrheit. Wobei der Finder stets auch Erfinder ist. Dichterische Wahrheit ist kein blanker Gegenstand, sondern Ereignis, Erscheinung. Sie arbeitet mit Sinnbild und Anspielung, hüllt sich in Zeichen, soll für den Le-ser zu einem persönlichen Fund werden. Wörter können ganz neue Blicke auf die Welt bewirken, wie Wilhelm von Humboldt beschrieb: „Daß Sprachen nicht ein Mittel sind, die schon er-kannte Wahrheit darzustellen, sondern weit mehr die vorher unbekannte zu entdecken“. In seiner Lyrik ist Rauh innovativ auf solche Entdeckungen aus - in einem weiten Spektrum von Themen und Tönen. Seine Gedichte zeigen, daß es neben der philosophischen Einsicht auch eine poetische gibt.

      Fundorte
    • „Pandoras Plan“ ist ein anspielungsreicher und abgründiger erotischer Kriminalroman eines Poeta doctus. Verbrechen und Verführung bilden den Hintergrund für die Verhandlung von Fragen nach Selbstwahl und Selbstzerstörung, nach Fatalität von Zufall und Fügung. Der Architekt Seel befindet sich in einer Lebens- und Sinnkrise, die vom scheinbar zufälligen Zusammentreffen mit einem jungen zügellosen Paar an der belgischen Küste verstärkt wird. Von seiner Ehefrau Nele entfremdet, hat Seel eine Affäre mit seiner Mitarbeiterin Roberta begonnen. An der belgischen Küste verwickelt er sich nun in sexuelle Abenteuer mit dem fremden Paar Laura und Sergio. Verführt von ihrer Sinnlichkeit, vernachlässigt er seinen Beruf, entgleitet dem bürgerlichen Leben. Er verfällt Laura wird zum Spielball einer fatalen Lust. Seel trennt sich von Roberta und – inzwischen ist er von einer tödlichen Krankheit gezeichnet – reist mit Rachegedanken Laura und Sérgio hinterher, um mit ihnen und sich selbst abzurechnen.

      Pandoras Plan
    • Vögel des Himmels

      Gleichnis und Metamorphose

      Das kulturelle Gedächtnis überliefert unter zahlreichen Denkbildern auch biblische Metaphern; selbst in der Profankultur leben sie fort. Signifikantes Beispiel sind Naturbilder aus dem 6. Kapitel des Matthäus-Evangeliums: es geht um die Vögel des Himmels, die Lilien im Feld und das Gras. Das ursprünglich eschatologische Gleichnis wird seit der Romantik neu gelesen: Der Motivkomplex erlaubt vielfache Metamorphosen, verweist auf Sinnelemente in der Natur, inspiriert zu Wunsch- oder Drohbildern, zu Zeitkritik wie zu Fluchtfantasien. Die Vögel des Himmels werden zu Chiffren für kreative Freiheit und die Eskapismen des Individuums, die Lilien des Feldes zum Sinnbild des Widerstreits von Ethik und Ästhetik, das Weltreich des Grases zu einem Symbol, das für Vitalität wie für Vanitas steht. So reaktiviert die Moderne, der es an tragfähigen Symbolen fehlt, die biblischen Denkbilder auf ihrer Suche nach Sinnpotentialen. Einer sich entschieden profanierenden Kultur mit ihrer Ethik konsequenter Weltlichkeit, die gleichwohl ihre Defizite ahnt, senden sie weiterhin ihre Impulse. Vögel des Himmels –: die Metapher lebt.

      Vögel des Himmels
    • Die »Ethik« und das »Mystische« – Wittgensteins Chiffren für Unaussprechliches, der Logik Entzogenes – haben in der Betrachtung seines Werks wenig Beachtung gefunden. Für sein Philosophieren waren sie zeitlebens der geheime Stachel. Als »Mystiker der Grenze« entdeckte Wittgenstein, dass sich das Unaussprechliche als verborgene Schwelle noch durch unsere Alltagssprache zieht. Auf seine Art ein homo religiosus, betrieb er Denkarbeit als Askese und formulierte gerne in Gleichnissen – lebenslang unterwegs nach dem erlösenden Wort. Wahrheit ist reine Evidenz, sie spricht nicht, sondern zeigt sich, am Ende im sprachlosen Ausdruck.

      Wittgensteins Mystik der Grenze
    • Bürgerliche Trauer

      Eros und Tod im 19. Jahrhundert

      • 111pages
      • 4 heures de lecture

      Jede Epoche hat ihre eigene Trauer, und das bürgerliche 19. Jahrhundert ist da keine Ausnahme. Seit der Romantik ist es von Ambivalenzen geprägt, wie Wagners 'Tristan' zeigt, der die Nähe von Tod und Eros thematisiert. Diese Ambivalenz spiegelt sich auch in der Grabskulptur wider, wo der Tod erotisiert wird. Engel am Grab verkörpern eine Mythologie des Ewig-Weiblichen, transformiert in weltlich-ästhetische Denkbilder, die das Kreuz verdrängen und die Gräber des Bürgertums bewachen, jedoch ohne himmlische Botschaft. Ein Evangelium der Schönheit, wie vom Ästhetizismus seit Ruskin propagiert, steht dahinter. Zwischen Realitätsprinzip und Theatralik entwickelt die bürgerliche Trauer einen Habitus, der bestimmte Affekte und Darstellungsformen hervorbringt. Trauer wird öffentlich inszeniert, da die Reputation nach Darstellung verlangt. Der Friedhof, als Naturpark gestaltet, wird zum weltlichen Andachtsort; feminisierte Grabskulpturen fungieren als Statussymbole. Sinnfragen, die außerhalb der etablierten Religion aufkommen, erfordern neue Sinnkonstruktionen. Eine Mystik des 'Lebens' prägt die Friedhofskultur, während die bürgerliche Trauer mit einer Philosophie des Als-Ob korrespondiert, die ästhetische Beruhigung und Trost bietet. Kierkegaard erkannte bereits das Moment der Verzweiflung in der Ästhetisierung des Daseins. Eros und Tod, klassische Auslöser von Ambivalenzen, führen zu einem Gefühl des Kitsch. Die latente Melancholie vi

      Bürgerliche Trauer