Plus d’un million de livres, à portée de main !
Bookbot

Jörg Martin Merz

    1 janvier 1954
    Pietro da Cortona
    Das Heiligtum der Fortuna in Palestrina und die Architektur der Neuzeit
    Guernica oder Picassos "Abscheu vor der militärischen Kaste"
    • Das weltberühmte Gemälde Guernica von Picasso ist nach der baskischen Stadt benannt, die im April 1937 von der Luftwaffe Nazideutschlands bombardiert wurde. Dieses Ereignis wird oft als Inspiration für Picassos Werk angesehen, doch die vorliegende Studie stellt diese Annahme in Frage. Es gibt keine Äußerungen von Picasso, die darauf hindeuten, dass der Luftangriff einen Einfluss auf ihn hatte. Die zeitliche Korrelation zwischen Bombardierung und Bild ist gegeben, jedoch besteht kein kausaler Zusammenhang. Der Titel Guernica wurde erst nach der weitgehenden Fertigstellung des Gemäldes vergeben, als Picassos Freunde Paul Éluard und Christian Zervos den Begriff politisch für sich beanspruchten. Eine detaillierte philologische Untersuchung zeitgenössischer Quellen belegt dies. Das Bild spiegelt vielmehr Picassos „Abscheu vor der militärischen Kaste“ wider, die Spanien ins Leid stürzte. Der Begriff ›Guernica‹ hat Assoziationen hervorgerufen, die nichts mit der Darstellung zu tun haben, sich jedoch in der Interpretation des Werkes verfestigten. Picasso ließ diese Mythenbildung geschehen, da sie die Aura seines Werkes vermehrten und seinem Ruhm dienten.

      Guernica oder Picassos "Abscheu vor der militärischen Kaste"
    • Die Untersuchung zeigt ein faszinierendes Spektrum der Rezeption und Wirkung eines bedeutenden Bauwerks seit der Renaissance und beleuchtet einen spannenden Abschnitt der Architekturgeschichte von den babylonischen Zikkurats bis zur Postmoderne. Das Heiligtum der Fortuna Primigenia in Palestrina, ein Monument der antiken Selbständigkeit, wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg von späteren Überbauungen freigelegt. Die beeindruckende hellenistische Terrassenanlage am Monte Ginestro entstand um 100 v. Chr. und knüpft an Traditionen der ägyptischen und babylonischen Baukunst an. Seit der Renaissance inspirierte das Heiligtum zahlreiche Architekten, die über die wenigen Ruinen hinaus großartige Rekonstruktionen der gesamten Anlage entwarfen. Diese Rekonstruktionen spiegeln das jeweilige Verständnis für die unbekannte Bauform wider und nutzen zeitgenössische architektonische Stile. Nicht die Ruinen, sondern die Vorstellungen von der ursprünglichen Anlage prägten die Ideen der Architekten und Bauherren. Die umfassende Behandlung der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte des Fortuna-Heiligtums basiert auf einer beeindruckenden Fülle von Detailstudien und Recherchen, die das Werk zu einem unverzichtbaren Beitrag für Interessierte und Kunsthistoriker machen, die sich mit terrassierten Treppenanlagen der Neuzeit befassen.

      Das Heiligtum der Fortuna in Palestrina und die Architektur der Neuzeit