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Tilman Fischer

    "Gesund ist, wer andere zermalmt"
    Lernen mit seelisch behinderten Erwachsenen in der beruflichen Rehabilitation
    Reiseziel England
    Kulturelle Veranstaltungen und ihr Publikum
    Berufsfindung und Arbeitserprobung
    Erbe und Auftrag 2.0
    • Erbe und Auftrag 2.0

      175 Jahre Rheinische Musikschule Köln

      „Erbe und Auftrag 2.0“ schließt an die Festschrift der Rheinischen Musikschule aus dem Jahr 1975 an und führt eine Tradition fort. Damals wie heute stand die Rheinische Musikschule vor großen Umwälzungen. Das Ende als Konservatorium stand bevor und die Auswirkungen der 68er-Bewegung auf das Musikleben waren nicht zu übersehen. „Sprengt die Opernhäuser in die Luft“ von Pierre Boulez hing noch ebenso in der Luft wie der Geist des „Kölner Manifest“ mit seiner elementar - provokativen Frage „Musik Wozu?“ Heute, anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Rheinischen Musikschule und 45 Jahre nach der von Heinrich Lindlar erarbeiteten Festschrift, sind es wieder gesellschaftliche Umwälzungen, die es notwendig machen, über den Stellenwert von musikalischer Bildung zu Beginn des dritten Jahrtausends nachzudenken. Digitalisierung, Globalisierung, Urbanisierung und demografischer Wandel haben heute großen Einfluss auf den musikalischen Alltag und werfen wichtige Fragen für die Zukunft auf. Genau hier knüpft die Festschrift an und versucht eine erste Positionsbestimmung der Rheinischen Musikschule. Die historischen Beiträge dieser Festschrift zeigen eine Musikschule im Bemühen, durch zeitgemäße Konzeptionen, Ansätze und Innovationen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Sie zeigen eine Institution im Spannungsfeld zwischen Tradition und Erneuerung. Sie zeigen auch, wie sich die Rheinische Musikschule Köln im Laufe ihrer Geschichte mehrmals stark verändern musste, um zu dem städtischen Tor zur Musik zu werden, das sie heute ist. Die wissenschaftlichen Beiträge zur aktuellen Musikpädagogik und -didaktik, welche ebenfalls in diesem Band erscheinen, setzen sich mit aktuellen richtungsweisenden Ansätzen in der musikalischen Bildung auseinander. Sie spiegeln die Haltung der Rheinischen Musikschule Köln wider, diesen Diskurs im Kontext ihrer Zeit führen zu können. Insgesamt lässt die Festschrift zum 175-jährigen Jubiläum der Rheinischen Musikschule Köln erkennen, dass die musikalische Bildung bereits heute entscheidende Schlüssel zur Lösung der drängendsten gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft in Händen hält: die Gestaltung eines friedlichen und toleranten Miteinanders.

      Erbe und Auftrag 2.0
    • Die Erhaltung kultureller Veranstaltungen hängt von einer kontinuierlichen Nachfrage ab. Während Kunstwerke vergessen und wiederentdeckt werden können, ist die Tradierung kultureller Veranstaltungen an komplexe Strukturen gebunden, die spezialisiertes Personal erfordern. Diese Strukturen legitimieren sich nur durch eine konstante Nachfrage. Die Arbeit untersucht die Grundlagen dieser Nachfrage aus einer Marketingperspektive und fragt, warum Menschen kulturelle Veranstaltungen besuchen. Durch qualitative Interviews und Publikumsbefragungen bei kulturellen Veranstaltern wird ein wissenschaftlicher Beitrag zu wichtigen Marketingentscheidungen im Kulturbereich geleistet. Die Notwendigkeit dieser Fragestellung wird durch technologische Entwicklungen wie CD, MP3 und Internet deutlich, die den Konsum von Musik, Theater oder Opern ohne Veranstaltungen ermöglichen. Diese ökonomische Herangehensweise an ein ästhetisch-künstlerisches Phänomen positioniert die Arbeit an den Grenzen des Marketings und trägt wesentlich zum Verständnis des allgemeinen Marketings bei. So leistet die Arbeit auch wichtige Beiträge zum allgemeinen Marketing.

      Kulturelle Veranstaltungen und ihr Publikum
    • Reiseziel England

      Ein Beitrag zur Poetik der Reisebeschreibung und zur Topik der Moderne (1830-1870)

      Wer im 19. Jahrhundert aus Deutschland nach England reiste, unternahm eine Zeitreise in die eigene erhoffte oder gefürchtete Zukunft. Hier konnte besichtigt werden, was in den deutschen Staaten lange noch fehlte: Eine pulsierende Metropole, rapider technischer Fortschritt und umwälzende Industrialisierungsprozesse, eine unzensierte Öffentlichkeit der Presse und Politik, aber auch krasse soziale Gegensätze und unvorstellbares Elend. Die vielfach vergessene Englandreiseliteratur zwischen 1830 und 1870 wird in der vorliegenden Studie erstmals umfassend erschlossen. Mehr als 70 Autorinnen und Autoren berichteten über ihre Reiseerfahrungen für das deutsche Publikum, darunter Heinrich Heine, Fanny Lewald und Theodor Fontane. Auf der Basis einer kulturgeschichtlichen Statusbestimmung sowohl des Reisens als auch der zugehörigen Beschreibungsprosa werden aus den Texten zwei Bezugssysteme gewonnen — eine verbindliche historische Gattungspoetik und eine Topik der Moderne, wie sie für England typisch war. An der Fülle von Beispielen wird anschaulich, wie die verbreiteten Beschreibungsmuster die dargestellte Wirklichkeit modellierten und beglaubigten. Die ästhetische Entdeckung der Moderne, die bislang der Literatur um 1900 zugeschrieben wurde, erhält so ihre Vorgeschichte in den Reisebeschreibungen über England.

      Reiseziel England
    • Den steigenden Zahlen seelisch Auffälliger stehen Lehrer und Berufsausbilder in Berufsbildung und Rehabilitation meist hilflos gegenüber. Teilnehmer mit Psychosen, etwa Schizophrenie, werden wegen der unklaren Krankheitsgenese, Angst erregender Symptome – Wahn, Halluzination, merkwürdiges Verhalten, sozialer Rückzug, Verflachung und Verwahrlosung – oft ausgesondert. Hier wird ein sonderpädagogischer Ansatz entwickelt, der persönlichkeitsfördernde Lernziele mit beruflichen zu «individuell passenden Lernarrangements» verknüpft. Dies erfordert offene, handlungsorientierte Lernstrategien, in denen die subjektiven Entwicklungsbedürfnisse sichtbar werden und differenzierte Lernprozesse auslösen. Neben fachlichen und kognitiven Aspekten spielen dabei affektive eine wichtige Rolle, z. B. Umgang mit Angst, soziale und emotionale Beteiligung sowie das Lernmilieu.

      Lernen mit seelisch behinderten Erwachsenen in der beruflichen Rehabilitation
    • "Gesund ist, wer andere zermalmt"

      Heinar Kipphardts März im Kontext der Antipsychiatrie-Debatte

      Heinar Kipphardts Roman März (1976) gilt als einer der radikalsten zeitkritischen Romane in der deutschen Nachkriegsliteratur' (U. Naumann). Die starke Quellenabhängigkeit dieses Textes hat sein Autor wie auch bei vielen seiner Theaterstücke nie verschwiegen. Genau jenem Zusammenhang zwischen Roman und Quellentexten ist diese Studie auf der Spur. Sie rekonstruiert anhand zahlreicher Beispiele und auf der Grundlage von Kipphardts poetologischen Uberlegungen detailgenau dessen Arbeitsweise und führt die Modi der Quellenverarbeitung überzeugend auf seine politischen Wahrnehmungs- und Deutungsmuster zurück. Dabei gelingt dem Autor zweierlei: Einmal wird durchsichtig, wie der Roman in Auseinandersetzung mit der Antipsychiatrie-Debatte seine kritischen Positionen gewinnt und exemplarisch ist im literarischen und gesellschaftlichen Kontext seiner Entstehungszeit. Zum anderen wird die von Kipphardt in seinem gesamten späteren Werk beabsichtigte Uberführung der Genauigkeit der Wissenschaft in Kunst 'zu anderen Zwecken als dem der wissenschaftlichen oder naturalen Dokumentation' (H. Kipphardt) anschaulich und der Roman in seinem Kunstcharakter erfahrbar.

      "Gesund ist, wer andere zermalmt"