Die Entwicklung der Molekulargenetik hat die Wahrnehmung genetischer Faktoren bei Geisteskrankheiten revolutioniert. Während vor einem Jahrzehnt genetische Ansätze in der Psychiatrie skeptisch betrachtet wurden, zeigen heutige Erfolge, dass ein Drittel der menschlichen Gene kartiert ist und das Wissen über monogene Erkrankungen wächst. Dennoch besteht die Gefahr, dass Psychiater die Bedeutung genetischer Methoden überschätzen, da die Komplexität psychiatrischer Erkrankungen oft nicht ausreichend berücksichtigt wird. Das Buch zielt darauf ab, eine Brücke zwischen Psychiatrie und Humangenetik zu schlagen und das Verständnis für genetische Konzepte zu fördern.
Peter Propping Livres





Der erste Teil des Bandes legt den medizinisch-naturwissenschaftlichen Sachstand dar: Was kann unter Gentests verstanden werden, welche Arten von Testverfahren gibt es, und wie werden diese derzeit in Deutschland, aber auch weltweit, verbreitet und angewandt? Im nachfolgenden rechtlichen Teil werden die Grenzen erörtert, auf die die Anwendung solcher Tests im Blick auf die Normen des Grundgesetzes und gemäß den einschlägigen nationalen und internationalen rechtlichen Regelungen, Richtlinien oder einfachgesetzlichen Normen stößt, bevor dann die Anwendung von Gentests im Rahmen von Arbeits-, Versicherungs- und Medizinrecht behandelt wird. Gegenstand des letzten Teils ist eine Analyse der ethischen Auseinandersetzung mit den durch die prädiktiven Gentests aufgeworfenen Fragen, eine Skizzierung des Regelungsbedarfs, der sich im Blick auf Chancen und Risiken derartiger Testverfahren ergibt, sowie eine Beschreibung möglicher Regelungsmodelle.