Die Handschrift Paris BN nouv. acq. lat. 348 - ein Kapiteloffiziumsbuch aus dem Cluniacenserinnen-Priorat Marcigny-sur-Loire - enthält die gekürzte Fassung eines Ado-Martyrologiums vom Ende des elften Jahrhunderts. Im Anschluß an die Textedition werden die spezifisch cluniacensischen Zusätze untersucht. Ein synoptischer Vergleich mit weiteren liturgischen Quellen aus Cluny und den cluniacensischen Reformzentren zeigt die Entwicklung des cluniacensischen Sanctorale auf. Exkurse behandeln das ikonographische Programm der Fresken von Berzé-la-Ville und die Beziehungen zwischen Cluny und süddeutschen Klöstern.
Regina Hausmann Livres



Der Katalog enthält die Beschreibungen der historischen, philologischen und juristischen Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda bis zum Jahr 1600. Er ersetzt den handschriftlichen Katalog des Amand von Keitz aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Aus der Bibliothek der alten Benediktinerabtei Fulda stammen lediglich 2 Codices des 9. bzw. 9.-11. Jahrhunderts mit der Benediktsregel und Fuldaer Konventslisten; für die Fuldaer Stadtgeschichte von Interesse sind Kopialbücher und Gerichtsprotokolle aus dem 15. und 16. Jahrhundert sowie Theatertexte der Fuldaer Jesuiten. Als Säkularisationsgut gelangten zu Beginn des 19. Jahrhunderts zahlreiche, z. T. kostbar illuminierte Handschriften aus dem Benediktinerkloster Weingarten und der Konstanzer Dombibliothek nach Fulda, darunter verschiedene Chroniken sowie Rechtscodices aus Italien und Frankreich vom 8.-14. Jahrhundert; unter den deutschen Rechtstexten finden sich Sachsen- und Schwabenspiegel sowie Fuldaer und Stader Stadtrechte. Weiter enthält der Bestand vereinzelte alchimistische und medizinische Handschriften.