Der Autor reflektiert in einem holzgetäfelten Raum und bei Spaziergängen über das Leben und die Welt. Alfred Munz würdigt die kleinen Schönheiten des Daseins und die Wunder der Natur. Sprachlich kunstvoll schafft der Erzähler neue Naturwelten und betont, dass es nicht auf Glanz, sondern auf das Wesentliche ankommt.
Alfred Munz Livres






Wozu leben wir eigentlich? Um uns zu entwickeln? Wozu erforschen wir Dinge? Und welche Stunde hat in zwanzig Jahren noch Gewicht? Diese und noch weitere tiefsinnige Fragen des Lebens behandelt der Autor Alfred Munz in seinen Tagebuchnotizen und Gedankenspielen aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Er betrachtet die Natur, sinniert über literarische Kunst und nutzt Banalitäten des Alltags als Denkanstöße. Seine scharfsinnigen Reflexionsketten und philosophischen Gedankenspiele lassen den Leser in die Ideenwelt des Autors eintauchen und nehmen ihn mit auf eine Reise in eine Zeit des Aufbruchs, der Unsicherheit und der Neuorientierung.
„Am fernen Horizont waren noch ein paar Waldberge zu sehen, und es war, als gäbe es auf der Welt nur Feld und Wald und keine Menschen mit Beil und Säge, Motor und Maschine, mit Emsigkeit und Unruhe.“ Wieder einmal entführt Alfred Munz den Leser in seine Welt; er nimmt ihn mit, wie er so verträumt durch die Natur schlendert und dennoch kein Detail übersieht. Seine eindrucksvollen Stimmungsbilder stimmen melancholisch und erfreuen zugleich. Der Autor fordert uns auf, die Schönheit in den kleinen Dingen zu sehen, den Alltag einmal mit anderen Augen zu betrachten und trotz der Vergänglichkeit des Lebens die Hoffnung niemals aufzugeben.
Am längst Bekannten das Besondere erleben, sich an dem freuen, was um einen ist, mag es sein, was es will – das macht ein wichtiges Stück Lebenskunst aus. Alfred Munz hat diese Kunst während seines bewegten Daseins erlernt und mit Bewusstheit praktiziert. Nun stellt er besondere Momente am Steilrand der Schwäbischen Alb vor, wo er unzählige Spaziergänge und Wanderungen unternommen hat. In den waldigen Höhen und Wolkengebirgen sowie im Blick auf die Ebene erkennt er Schärenlandschaften, Tsunamiwogen und das weite Meer. Das Panorama der fernen Alpen lässt ihn die Größe der Welt begreifen, die im Alltäglichen zuweilen aus dem Blickfeld gerät. Poetisch schildert Munz das Spiel der Jahreszeiten. So malt er den Frühling mit „Rasengrün und Kirschblütenweiß, Laubbraun und Krumendunkel“ aus. Seinen Lesern gibt Alfred Munz ein stilles, bildermächtiges Buch zum Besinnen und Freuen, zum Schauen und Wandern in die Hand.