Die klinische Praxis der Psychoanalyse lebt in besonderem Maße von Prozessen, bei denen etwas vorbewusst bleibt. Diese Dimension verweist auf eine ungeahnte Kreativität mit entscheidenden Auswirkungen innerhalb und außerhalb des Praktischen. Der vorliegende Band eröffnet im Rahmen einer Debatte Perspektiven auf die praxisnahe Lebendigkeit einer zentralen Idee. Die klinische Praxis der Psychoanalyse lebt in besonderem Maße von Prozessen, bei denen etwas gewusst, aber nicht gedacht, sondern verleugnet wird - auf diese Weise vorbewusst bleibt. Diese Dimension analytischen Arbeitens, der meist zu wenig Beachtung geschenkt wird, verweist auf eine ungeahnte Kreativität mit entscheidenden Auswirkungen innerhalb und außerhalb des Praktischen. Der vorliegende Band unterzieht das Konzept des Vorbewussten einer kritisch-vertiefenden Prüfung, beleuchtet Ähnlichkeiten und Differenzen zu anderen Konzepten und eröffnet im Rahmen einer sich dialogisch entfaltenden Debatte Perspektiven auf die praxisnahe Lebendigkeit einer zentralen Idee.Hauptartikel und Replik von Philipp Soldt, Kommentare von Lutz Goetzmann, Stephan Hau, Matthias Kettner, Markus Kiefer, Ursula Kreuzer-Haustein und Cordelia Schmidt-Hellerau
Markus Kiefer Livres





Über Verlauf und Bestimmungsfaktoren der Diskussion um die vielleicht entscheidende Phase der Staatswerdung der jungen Bundesrepublik Deutschland (1949-1955) weiß man noch wenig. Die Forschung hat sich bisher überwiegend auf die obere Entscheidungsebene konzentriert - insbesondere auf die Politik Konrad Adenauers. Das politische Denken wichtiger meinungsbildender Führungsschichten ist dagegen vernachlässigt worden. Hier setzt die vorliegende Untersuchung an. Um ein Bild vom Bewußtseinsstand der Deutschen zu gewinnen, werden acht führende überregionale Tages- und Wochenzeitungen jeweils vollständig für die Jahrgänge 1949 bis 1955 untersucht (FAZ, SZ, Welt, Zeit, Rh. Merkur, DZuWZ, Spiegel, Christ und Welt). Im Ergebnis zeigt sich ein facettenreiches Bild der seinerzeitigen Diskussion um nationale Identität und Wiedervereinigungsstrategien.