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Esai e. Djomo

    "Des Deutschen Feld, es ist die Welt!"
    Imperiale Kulturbegegnung als Identitätsstiftungsprozess
    Lieder der alten Afrikaner
    Germanistik in und zwischen den Kulturen
    • Die Anthologie kolonialer Gedichte und Lieder, vor allem mit Bezug zu den ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika, enthält Texte vornehmlich aus Zeitschriften. Die Texte wurden klassifiziert in zwei Hauptgruppen: Einerseits haben wir Texte aus dem Kaiserreich, dem Zeitraum der tatsächlichen deutschen Kolonisation, und andererseits die Lieder und Gedichte aus dem anschließenden Zeitraum der Weimarer Republik und des Dritten Reichs. Das wichtigste Auswahlkriterium der Gedichte war ihre präzise Referenz auf Kolonisation oder Kolonie. Die überwältigende Mehrheit der Texte sind eindeutig affirmative Stellungnahmen zur Kolonisation. Umso mehr wird der Leser sich freuen, die drei interessanten antikolonialen Gedichte von Karl Schnog, Hermann Landois und das anonyme Gedicht Bibel und Flinte, das bereits 1898 erschienen war, in diesem Band zu entdecken. Den an postkolonialen Themen Interessierten steht hiermit ein Kompendium an ansonsten nur sehr schwer zugänglichen Texten zur Verfügung, die zur Konstruktion kolonialer und hegemonialer Mentalitäten in Deutschland und Europa maßgeblich beigetragen haben.

      Lieder der alten Afrikaner
    • Die Untersuchung befasst sich mit der Identitätskonstruktion im Kontext imperialer Kulturkontakte. Die koloniale Form dieser Begegnung entfaltet aufgrund ihres konfrontativen Charakters Kräfte, die zur Zerstörung der Identität der Einheimischen führen. Diese sind gezwungen, ihre neue Identität durch Identifikation mit ihrem Aggressor zu entwickeln. Der dadurch gestörte kolonialisierte Mensch empfindet seine Heimat als fremd und lebt oft als displaced person. Es ist daher nicht überraschend, dass die kolonialgeprägte afrikanische Elite unter fremder Herrschaft und im Postkolonialismus einen entwicklungshemmenden Söldnerhabitus in ihrem eigenen Land aufrechterhält. Die Arbeit analysiert diese Thesen durch die Inszenierungen der europäisch-afrikanischen kolonialen Begegnung im Kolonialdrama, einer wenig erforschten, aber damals erfolgreichen Gattung. Zudem wird eine kritische Lektüre postkolonialer kamerunischer Literatur betrachtet, mit Fokus auf die Figur der europäisch geschulten afrikanischen Elite. Von der Wilhelminischen Epoche bis 1945 dienten Theater und Kolonialschulen in Europa und Afrika als Orte zur Erprobung und Verbreitung kolonialer Identitätskonstruktionen, wie die Beispiele deutschsprachiger Theater und Produktionen afrikanischer Kolonialschüler zeigen.

      Imperiale Kulturbegegnung als Identitätsstiftungsprozess