Anfang 1943, als die Bombardierungen durch Engländer und Amerikaner Wohngebiete erreichten, wurde der zehnjährige Heinz Meinert mit seiner Mutter von Bochum nach Freiburg evakuiert. Vorher hatte er die Pimpfenprüfung des Jungvolks bestanden und war stolz auf seine Uniform. In Freiburg setzte sich seine Begeisterung für die Hitlerjugend fort, besonders da der Sohn seiner Zimmerwirtin, ein sechzehnjähriger Hauptjungzugführer, ihn inspirierte. Als dieser zur Waffen-SS einberufen wurde, wurde Heinz zum jüngsten Jungenschaftsführer des Fähnleins befördert. Sein Engagement im Jungvolk blieb nicht unbemerkt, und gemeinsam mit seinem Freund Erwin bestanden sie die Aufnahmeprüfung für eine der Ausleseschulen der Nazis. Von September 1944 bis zum Kriegsende besuchten sie eine Adolf-Hitler-Schule und erlebten die Kämpfe in Berlin als begeisterte Pimpfe. Ein Unteroffizier der Wehrmacht half ihnen, die letzte Elbbrücke nach Westen zu überqueren, wo sie schließlich von Amerikanern und mit Unterstützung der Engländer und Franzosen zu ihren Müttern in Freiburg gebracht wurden. Zurück in Bochum erkannte Heinz schnell, dass die Jugend und er selbst von der Naziführung getäuscht und missbraucht worden waren.
