Michael Turnheim Livres






Au-delà du deuil
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Die Beiträge dieses Bandes gehen von den Arbeiten des Psychoanalytikers und Autors Michael Turnheim (1946–2009) aus und führen in den psychoanalytischen »Schlaf mit der Vernunft«, zu Hegel, Derrida, Blanchot, sowie in die Klinik von Autismus und Psychose. Turnheim stellte seine Fragen mit einer subjektiven und kontingenten Stimme. Die »Trauer«, die in einer solchen Stimme Resonanz erhält, ist auch die Trauer über den Verlust der Einheitlichkeit psychoanalytischer Grundbegriffe, wie »Trauer« selbst einer gewesen sein wird. Mit zwei unveröffentlichten Texten von Michael Turnheim. Esthétique, raison scientifico-philosophique, histoire et clinique – voilà sans doute les quatre éléments qui définissent au mieux la manière dont le psychanalyste et auteur Michael Turnheim (1947–2009) articula et modela les questions cliniques, institutionnelles et théoriques. Instrument subjectif et contingent de ces interrogations qui mirent en mouvement les marges de la psychanalyse, sa voix a trouvé dans le « lire » une demeure provisoire. Les contributions réunies dans le présent recueil suivent la trace de ce « lire » pour tenter d'identifier ce qu'est la psychanalyse aujourd'hui, son « sommeil avec la raison », son rapport à Derrida, Hegel ou Blanchot, et la clinique de l'autisme et de la psychose. Avec deux textes inédits de Michael Turnheim.
Michael Turnheim unternimmt anhand klassischer Texte von Freud über Trauer und Melancholie, Krieg und Tod sowie über den Witz den anspruchsvollen Versucht einer kritischen Selbstthematisierung der Psychoanalyse. (zit. vom Umschlag).
Der Wiener Psychoanalytiker und Theoretiker Michael Turnheim stellt in seinem neuen Buch »Mit der Vernunft schlafen« folgende Diagnose an den Anfangspunkt: Die Psychoanalyse als Praxis und in ihrer Theorie ist in Auflösung begriffen. Das Phantasma ihrer Einheit ist gefallen, fällt immer noch. Doch er erzählt damit keine Verfallsgeschichte, im Gegenteil. Der dieser Diagnose entsprechende Ort, bzw. Nicht-Ort der Psychoanalyse erlaubt, sie wieder zurückzukoppeln an Anfänge, die ihr immer schon eingeschrieben waren. Anhand von Lektüren, die ihn von Freud über Lacan zur eingehenden Befragung des Beitrags Jacques Derridas zur Psychoanalyse führen, fragt Turnheim, wie der gegenwärtige Stand und Zustand der Psychoanalytiker und der Psychoanalyse wieder angeschlossen werden kann an die Spaltung der Szene, welche die Psychoanalyse selbst schreibt: die Spaltung zwischen der seit jeher vollzogenen Setzung eines metaphysischen Bezugs zu Normen, zum Vater und zum Monotheismus einerseits, sowie der Zersetzung, Aufschiebung, Subversion dieses Bezugs, der sich in der Immanenz des Sprechens und Erlebens der Subjekte artikuliert, andererseits.
Das Scheitern der Oberfläche
- 207pages
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Obwohl wir die Worte, die unseren Geist bevölkern, nicht selbst erfinden, haben wir den Eindruck, dass sie unsere eigenen sind. Wir sind wie ein geduldiges Blatt Papier, das mit Buchstaben vollgeschrieben wird und sich nicht darüber beklagt, was ihm angetan wird. Im besten Fall findet alles an der Oberfläche statt… Was man als Wahnsinn bezeichnet, beruht auf dem Scheitern der Oberfläche. Die Art, wie Autisten mit Papier umgehen, zeigt, dass diese These buchstäblich zu nehmen ist: Ein autistisches Kind durchlöchert das Papier, auf das es geschrieben hat, ein anderes schreibt auf einem schon mit Zeichen erfüllten Blatt weiter, als ob Papier unendlich aufnahmefähig wäre. Die theoretische Erhellung derartiger Phänomene erlaubt es, zu einer allgemeinen Struktur vorzudringen. In der maschinenhaften Rede der Autisten und ihrer Bevorzugung des Schreibens tritt das normalerweise vergessene Technische von Sprache insgesamt hervor. Es wird sichtbar, dass Verrücktheit nichts Monströses an sich hat, sondern auf einer eigenwilligen Verteilung von Körper und Sprache beruht.
