Wilhelm Angenendt Livres




Straßenbahnhaltestellen in Mittellage, bei denen der Fahrgastwechsel über eine angehobene Fahrbahn erfolgt, sind eine relativ unkonventionelle Anlageform. Anhand umfassender Recherchen unter Einbeziehung von Kommunen, Verkehrsunternehmen und Polizeidienststellen gibt die Untersuchung einen Überblick über das bisher in Deutschland realisierte Maßnahmenspektrum und die hiermit gesammelten Erfahrungen. Ergänzend erfolgt eine Dokumentation der Erfahrungen in Wien, wo eine Vielzahl von Haltestellen entsprechend ausgestaltet ist. Untersuchungen zum Verkehrsablauf und zum Verkehrsverhalten, in die sieben unterschiedlich strukturierte Fallbeispiele einbezogen wurden, geben Aufschluss über die Nutzung der Verkehrsflächen, das Erreichen und Verlassen der Straßenbahn durch Fahrgäste und die hiermit verbundenen Interaktionen. Detailliert wird aufgeschlüsselt, welche Zeitwerte für die jeweiligen Vorgänge benötigt werden. Die im Bereich von Mittellage-Haltestellen mit Fahrbahnanhebung bisher aufgetretenen Unfälle werden analysiert. Auf Basis dieser Untersuchungen wird eingegrenzt, unter welchen Bedingungen der Einsatz von Straßenbahn-Mittellagehaltestellen mit Fahrbahnanhebung in Frage kommt. Hiermit in Zusammenhang werden detaillierte Hinweise zur baulichen und betrieblichen Ausgestaltung dieser Anlageform entwickelt.
An Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs entstehen oft konkurrierende Nutzungsansprüche auf engem Raum. Eine sichere und komfortable Radverkehrsführung, die den Bedürfnissen von Fahrgästen sowie den Anforderungen des ÖPNV, motorisierten Verkehrs und Fußgängern gerecht wird, gestaltet sich häufig schwierig. Das Projekt untersucht, wie Radverkehr an Haltestellen unter verschiedenen Bedingungen am besten organisiert werden kann. Dabei werden das radverkehrsbezogene Verhalten und die Interaktionen in Haltestellenbereichen analysiert, um Gefährdungspotenziale zu identifizieren. Untersucht wurden verschiedene Haltestellen von Bus und Straßenbahn sowie Eingangsbereiche von Stadtbahn-, U-Bahn- und S-Bahnstationen in Verbindung mit relevanten Radverkehrsführungen wie Radwegen und Mischverkehr. Insgesamt wurden 25 Fallbeispiele aus 10 deutschen Städten analysiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Seitenraumführung des Radverkehrs, wobei 16 Fallbeispiele mit unterschiedlichen Ausgestaltungen betrachtet werden. Basierend auf den Erkenntnissen werden geeignete Führungsformen des Radverkehrs für verschiedene Haltestellentypen entwickelt und konkretisiert. Der Originalbericht enthält eine Dokumentation der Fallbeispiele, die jedoch in dieser Veröffentlichung nicht wiedergegeben wird. Verweise auf den Anhang bleiben im Berichtstext erhalten.