Als Politiker kämpfte Theo Waigel entschlossen, aber stets fair. Der Grundsatz, Freund und Feind gegenüber ehrlich zu sein, durchzieht wie ein roter Faden sein Leben. Bis in die Kindheit reicht dieser Anspruch zurück - „heuchlerisch“ nennt Waigel heute das Klima der Fünfzigerjahre, in dem die NS-Verbrechen verschwiegen und verdrängt wurden. In seiner Autobiografie erinnert er sich an Weggefährten wie Helmut Kohl, Wolfgang Schäuble und Franz Josef Strauß, erzählt von 1989/90 und den entscheidenden Gesprächen mit Gorbatschow, Mitterrand und Bush, die zur deutschen Einheit führten. War die Zustimmung zum Euro tatsächlich der Preis, den die Deutschen für die Wiedervereinigung zahlen mussten, wie manche behaupten? Waigel schreibt sein politisches Vermächtnis und stellt sich den wichtigen Fragen der Gegenwart: Wohin führt der Weg der CSU? Und hat die europäische Idee noch eine Chance?
Theo Waigel Livres






Weichenstellungen für Deutschland und Europa
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"Ehrgeizig, talentiert, an der Spitze der Klasse, auch im Mutwillen und in der 'Schneid' steht er vornedran. Er bedarf öfters der Rügen und auch Strafen.„ (aus dem Schülerbogen 1949) Theo Waigels Erinnerungen an die Schulzeit - angefangen vom ersten Schultag 1945 in der Volksschule im bayerischen Ursberg bis zum Abitur in Krumbach - sind voller farbiger Details. Und wenn er seine erste “Tatze„ (eine “körperliche Ermahnung") schildert, werden Unsicherheit und Angst, die zu keiner Phase seiner Schulzeit fehlten, spürbar. Wir erfahren aber auch von den Lichtblicken dieser Jahre, von der Ministrantenzeit, von den Fußballspielen, von den Freunden und von der ersten Bergtour auf Edelsberg und Alpspitze, einer Bergtour, die zu seinen schönsten Kindheitserinnerungen gehört. Ein persönliches Dokument von großer Offenheit, geprägt von Kritik und Selbstkritik, Sensibilität und Verständnis und von Liberalität und Toleranz.