Technik
Zeugnisse der Produktions- und Verkehrsgeschichte






Zeugnisse der Produktions- und Verkehrsgeschichte
Der Autor zählte zu den führenden und engagiertesten Vertretern der Denkmalpflege in der DDR, der manchen Versuch dieses Staates, in die Bausubstanz historischer Städte einzugreifen, erfolgreich verhindern und zur Rettung der Denkmäler beitragen konnte. Aus diesen Erfahrungen entwickelte er den vorliegenden Versuch, eine philosophische Theorie der Denkmalpflege zu erarbeiten, deren Ziel es ist, den Umgang mit den baulichen Hinterlassenschaften vergangener Epochen in einer modernen Architekturwelt anzuleiten. Besondere Aktualität erlangt die Schrift auch durch den Wandel, dem die Städte und Gemeinden in den neuen Bundesländern heute ausgesetzt sind. Hier erhebt sich die Frage, ob und welche Denkmäler der neuen Zeit zum Opfer fallen dürfen.
Der Zusammenhang von denkmalschützerischen und denkmalpflegerischen Belangen mit der Geschichtsphilosophie muss gedanklich nicht konstruiert werden; er ist apriorisch. Keine offizielle Denkmalerklärung und Denkmalsetzung, keine differenzierende Wertschätzung hinsichtlich eines höheren oder niedrigen Ranges eines Denkmals, keine Entscheidung über dessen praktische Behandlung ist frei von geschichtsphilosophischen Denkmodellen. Das Denkmal empfängt seine Geltung vornehmlich als Sachzeugnis der Geschichte infolge der Präferierung seines historischen Wertes, wie dies überhaupt nichts anderes als eine axiologische (wertphilosophische) Kategorie, wie Geschichtsphilosophie nichts anderes als Axiologie der Geschichte ist. Es handelt sich um gedankliche Konstrukte, die Ordnung im tatsächlichen Chaos historischer Ereignisse zu schaffen trachten durch Periodisierung, durch Definition von Stufenfolgen kulturhistorischer Entwicklungsphasen bis hin zur Geschichtslosigkeit. Es ist längst fällig, solche (nicht nur in der denkmalpflegerischen Theorie und Praxis) gebräuchlichen geschichtsphilosophischen Begriffe wie „historische Periode“, „Entwicklungsphase“, „Vorzeit“, „Endzeit“, „Fortschritt“ oder „Rückschritt“ erneut bzw. überhaupt einer generellen Kritik zu unterwerfen. Diesem Vorhaben widmet sich das vorliegende Buch.
Denkmalpflege ist ein umstrittenes Feld, in dem Fachleute, Behörden und Laien oft aneinander vorbeireden, da sie unterschiedliche Bedeutungen für zentrale Begriffe haben. Diese Unklarheiten beginnen bereits mit der Pluralbildung von „Denkmal“ (Denkmale, Denkmäler) und setzen sich bei den Begriffen „Restaurierung“/„Restauration“ fort. Besonders problematisch wird es bei den Definitionen von „Rekonstruktion“ und „Kopie“. Die weit verbreiteten begrifflichen Unsicherheiten erwecken den Eindruck einer chaotischen Unsystematik, was zu dem falschen Schluss führt, dass Denkmalpflege keine wissenschaftliche Basis hat und nicht lehrbar ist. Tatsächlich ist sie seit dem 19. Jahrhundert ein Dreiklang aus Praxis, Wissenschaft und Lehrgebiet an Universitäten und Fachschulen. Einige Begriffe haben sich mittlerweile zu fachlichen Übereinkünften entwickelt, während viele weiterhin unklar bleiben. In den letzten Jahren gab es mehrere Versuche, diese Begrifflichkeiten zu klären, doch einige haben die Verwirrung eher verstärkt, wie das Beispiel der „nachhaltigen Denkmalpflege“ zeigt. Daher ist es dringlich, der Begriffswelt der Denkmalpflege ein einheitliches Gesicht zu geben. Dies wird in Form eines Fachlexikons von A bis Z angestrebt, mit der Hoffnung, dass sich klare Begriffe im Sprachgebrauch etablieren.
Nirgendwo sind die Brüche und Neuanfänge der deutschen Geschichte deutlicher zu erkennen als im Osten Deutschlands. „Einst und Jetzt“ zeigt, wo in Städten und Dörfern das Historische erhalten geblieben ist und das Neue Einzug gehalten hat. Die Gegenüberstellung der Bilder, die möglichst aus derselben Perspektive die Veränderung dokumentieren, ergänzen Texte zur Geschichte. Die Kulturstadt Weimar steht im Mittelpunkt des 42. Bandes der Serie. Die Liste des Sehenswerten ist lang und birgt mehr als wohl bekannte Ansichten von Schlössern, Parks, Museen und Denkmalen. Die Bildfolge setzt ein mit der einzigen, nicht von einem Fotografen hinterlassenen Stadtansicht, sondern mit einem Stich aus dem 17. Jahrhundert. Sie setzt sich fort mit stadtgeographischer Konsequenz von Norden, vom Bahnhof, nach Süden bis zu den Gründungsstätten des Weimarer Bauhauses. Einem abschließenden Exkurs gleich, folgt ein Blick auf Buchenwald sowie auf eine der Weimarer „Plattensiedlungen“.
Der Autor, langjähriger Professor für Denkmalpflege an der Bauhaus-Universität Weimar, hat ein gleichsam geläutertes, vom akademischen Katheder (seit 1980) dargebotenes Lehrgebäude geschaffen, dessen Einzelteile sich bei den Studenten großer zirkulierender Beliebtheit erfreuten und erfreuen. In diesem Buch nun soll ausschließlich eine sachliche, von Polemik freie, dem Meinungsstreit enthobene praxisorientierte Theorie der Denkmalpflege dargeboten werden. Diese darf durchaus als Lehrbuch begriffen werden. Die Adressaten sind in erster Linie akademisch Bildungsbeflissene der Fachgebiete Kulturwissenschaften, Geschichte, Archäologie, Kunstgeschichte, Architektur, darüber hinaus alle mit der denkmalpflegerischen Praxis befassten Instanzen und Institutionen: Behörden, Planungsbüros, eingetragene Vereine usw. Sie alle finden hier geistiges Rüstzeug für den Einsatz um die Erhaltung unserer Kulturdenkmallandschaft.