Plus d’un million de livres, à portée de main !
Bookbot

Jenny Aloni

    Die silbernen Vögel
    Gesammelte Werke
    Zypressen zerbrechen nicht
    Erzählungen und Skizzen 1
    Erzählungen und Skizzen 2
    "... man müsste einer späteren Generation Bericht geben"
    • Jenny Aloni (1917-1993) war eine bedeutende deutschsprachige Schriftstellerin in Israel. Ihr Werk reflektiert über 50 Jahre deutsche und jüdische Geschichte und hilft, das Vergangene erinnernd präsent zu halten. Anlässlich ihres 100. Geburtstags erscheinen ihre „Gesammelten Werke“ als digitale Edition.

      Gesammelte Werke
    • Der Roman stellt einen der ersten Versuche dar, über das in Deutschland wie in Israel bis dahin weithin verdrängte Thema der seelischen Verwüstungen zu schreiben, die das Leben zahlreicher Exilanten und Überlebender der Shoa prägten. Der „Wartesaal“, Aufenthaltsort für seelisch und geistig Kranke, zeigt deren Hoffnungslosigkeit, Heimatlosigkeit, Angst, Wahnvorstellungen. Die Insassin, die den Roman als Ich-Erzählerin niederschreibt, eine ältere Jüdin, schildert ihrer imaginierten Tochter den Alltag in der Anstalt und verschiedene Patientinnen, nicht selten karikierend, grotesk, mit absurden Details. Schließlich erzählt sie ihre eigene Lebensgeschichte, den Grund ihrer Traumatisierungen: den Konflikt mit der jüdischen Mutter, die Anpassung an das nationalsozialistische Regime, den Verrat an den Eltern, ihren Gang durch die Todeslager. Die gesamte Niederschrift ist geprägt von Angstvisionen, Verfolgungswahn, Schuldgefühlen. Die davon bestimmte Sicht der Umwelt, die Auflösung der Kategorien von Raum, Zeit und Kausalität, greift über in die Sprache und Struktur des Erzählens.

      Der Wartesaal
    • Jenny Aloni (geb. Rosenbaum) aus Paderborn wanderte 1939 nach Palästina aus. Heinrich Böll aus Köln, gleichaltrig, trat 1939 in die deutsche Wehrmacht ein. Zwanzig Jahre später, 1959, trafen sie sich zum ersten Mal. Es war der Beginn einer lebenslangen Freundschaft, die sich in einer Reihe von Begegnungen in Deutschland und in Israel sowie, und vor allem, in einem intensiven Briefwechsel entwickelte und vertiefte. Erhalten sind 109 Schreiben 1960-1985, von denen über 100 hier erstmals veröffentlicht werden. Diese Korrespondenz einer jüdischen Israeli und eines Deutschen ist auch ein Gedankenaustausch zwischen zwei Schriftstellern über ihre Arbeit und über politische und gesellschaftliche Entwicklungen in beiden Ländern, die sie kritisch und skeptisch beobachteten. Der Briefwechsel, der durch einen Kommentar und ein Nachwort erschlossen wird, entfaltet einen lebendigen und perspektivenreichen deutsch-israelischen Dialog, der immer auch den deutsch-jüdischen Dialog einschließt.

      Briefwechsel
    • Jenny Aloni (1917-93) begann als 17-jährige in Deutschland Tagebuch zu führen, seit Ende 1939 lebte sie in Palästina/Israel. Ihre Aufzeichnungen umspannen über 58 Jahre. Das Tagebuchwerk der bedeutenden Schriftstellerin ist ein außergewöhnliches, in einigem einmaliges Zeugnis einer wachen Beobachterin ihrer Zeit. Es bereichert die deutsche und die israelische Literatur und Kultur. Jenny Rosenbaums Tagebuch setzt 1935 ein, als sie in ein Hachscharah-Lager für jüdische Jugendliche kommt, die auf die Auswanderung nach Palästina vorbereitet werden. Es zeigt ihr Leben im Berlin der späten dreißiger Jahre, die zunehmenden Verfolgungen, die Emigration, das entbehrungsreiche Leben im Palästina der Kriegszeit, ihren über vierjährigen Dienst in der britischen Armee. Nach der Gründung des Staates Israel 1948 lebt sie - verheiratet mit Esra Aloni - bis zu ihrem Tod 1993 in ihrer neuen Heimat, erlebt die Aufbau- und Pionierjahre, die Kriege. Seit den fünfziger Jahren tritt sie als Schriftstellerin hervor, wird zur bedeutendsten deutschsprachigen Autorin ihrer Generation in Israel, erhält mehrere deutsche Literaturpreise. Am 17. Juni 1940 notierte Jenny 'Ich muß mir diese Zeit von der Seele schreiben.' Das Tagebuch ist der erste Ort dieses lebenslangen Prozesses.

      "Ich muss mir diese Zeit von der Seele schreiben ..."