Lesser Ury Livres




Lesser Ury und das Licht
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Lesser Ury (1861–1931) war ein Maler der Metropole ebenso wie der menschenleeren Natur. In seinem Werk werden wir Zeugen, wie sich das Licht aus dem Wald oder vom Seeufer hinüber in die Stadt verlagert. Im 19. Jahrhundert ist das eine epochale Spannung: Sieht natürliches Mondlicht kälter oder wärmer aus als Gas- und Elektrobeleuchtung in der Großstadt? In Berlin erkannten Lovis Corinth, Max Slevogt und Max Liebermann in Ury ihren künstlerischen Mitstreiter. Breite Anerkennung und Nachruhm dieses jüdischen Malers wurden von persönlichen und politischen Einschnitten immer wieder behindert, am nachhaltigsten durch die Naziherrschaft ab 1933. Ausstellung und Katalogbuch ermöglichen die Wiederentdeckung dieses bedeutenden deutschen Impressionisten. Mit Beiträgen von: Ralph Melcher, Hermann A. Schlögl, Peter Steinbach, Barbara Wagner, Matthias Winzen.
Seit 1931 ist dies die 1. Retrospektive, die dem Werk des Malers (1861-1931) gewidmet ist, der als nachdrücklicher Wegbereiter des Impressionismus in Deutschland gilt. Anhand von Dokumenten gibt H.A. Schlögel (Uni Freiburg/CH) einen Lebensbericht Urys, in dem zahlreiche Korrekturen zur Monographie von J. Seyppel (ID 34/87) untergebracht sind; vom 1. Direktor des Jüdischen Museums Berlin, K. Schwarz (1885-1962), enthält das Ausstellungsbegleitbuch einen umfassenden Essay aus den 60er Jahren zum künstlerischen Werk. Das Verzeichnis der privaten Schapira-Sammlung, in den 50er/60er Jahren aufgelöst, ersetzt nicht das Werkverzeichnis bei Seyppel, ist jedoch wesentlich exakter dokumentiert. Der reiche, meist farbige Bildteil (bei Seyppel nur schwarzweiß) gibt vollends den Ausschlag, diesen gediegenen Band vor Seyppels Monographie, wenn sie s.Z. nicht angeschafft wurde, nachdrücklich zu empfehlen. (3)