Ce cile Wick Livres





Cécile Wick, America
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Innerhalb der Schweizer Fotografie der Gegenwart zählt das Werk der in Zürich lebenden Cécile Wick zu den festen Bezugsgrössen. Nach KopfFall, einer Sammlung von traumhaft-verdunkelten schwarzweissen Lochkameraaufnahmen von Köpfen, Inseln und Wasserfällen, die 1996 bei der Edition Patrick Frey erschien, hat sich Cécile Wick bei America ganz auf das Thema der weiten elementaren Landschaft beschränkt, allerdings erstmals mit digital nachbearbeiteten Farbaufnahmen. Anlässlich eines Studienaufenthaltes an der Universität von Kalifornien fährt sie mit dem Zug quer durch den amerikanischen Kontinent und fotografiert die vorbeiziehenden Panoramen aus dem immer gleichen, unspektakulären Blickwinkel, aus einer Perspektive, die dem Schauspiel der Ebenen, Horizonte und Bergketten und dem Spektakel der spärlichen Zeichen menschlicher Zivilisation unter den unendlichen Himmeln eine betörend intensive Leuchtkraft verleiht.
Cécile Wick (*1954) ist eine Grenzgängerin zwischen den Medien Fotografie, Zeichnung und Druckgrafik. Die Künstlerin und Fotografin, die seit 1980 im In- und Ausland ausstellt, versucht in ihrer Arbeit, das Momenthafte der Fotografie zu überwinden und die Wesensverwandtschaft mit der Zeichnung und Malerei zu betonen. Dieses bibliophile Buch bringt neue Fotografien, Inkjet-Prints, Tuschzeichnungen und Aquarelle in eine Bilderfolge, in der die Medien und Motive in einen Dialog treten. Ob Berge oder Blumen, Städte oder Landschaften: Wick erforscht mit Pinsel und Kamera deren Strukturen und Muster, die Unschärfe und Transparenz, die Dunkelheit und das Licht. Dieses Buch beweist die überraschende Erweiterung ihres fotografischen Werks.
In den Lochkamera-Polaroids der Cécile Wick verwandeln sich Inseln im Meer, Wasserfälle, Wolkenformationen und das eigene, von Gesteins- und Pflanzenformen überlagerte Gesicht in seltsame lichtbildnerische Apparitionen. Kein apparatischer Augenblick wird hier eingefroren, eher dehnt sich hier ein fotografischer Zeitraum aus, manifestiert sich nur andeutungsweise, in der Weichheit der Kontur, in den spezifisch unscharfen Hell-Dunkel-Übergängen der Camera-Obscura-Bilder.