Schwäbisch Hall
Geschichte erzählt in vergleichenden Ansichten






Geschichte erzählt in vergleichenden Ansichten
Gerichtsprozesse zu Ehrenmorden, Zwangsehen und Kopftuchverboten erregen in Deutschland immer wieder breites öffentliches Interesse. Im öffentlichen Diskurs stehen Migrant_innen beim Themenkomplex Justiz in Deutschland überwiegend als Prozessparteien im Fokus. Die vorliegende Arbeit möchte den wissenschaftlichen Blick auf Migrant_innen als Funktionsträger im Justizsystem richten und stellt eine gegenstandsbegründete Theorie zu Richterinnen und Richtern mit Migrationshintergrund an deutschen Gerichten dar. Die Theorieentwicklung erfolgte mit der Methodologie der Reflexiven Grounded Theory und es wurden narrative Interviews mit migrantischen Richter_innen durchgeführt. Die vorgestellte Theorie legt dar, unter welchen Bedingungen migrantische Richter_innen ihren Migrationshintergrund im richterlichen Alltag als bedeutsam erleben und wie die migrantischen Richter_innen mit der Salienz ihres Migrationshintergrundes umgehen. Die entwickelte Theorie wird in Beziehung gesetzt zu theoretischen Erkenntnissen bezüglich Migrant_innen in anderen Professionen und zu Erkenntnissen über migrantische Richter_innen in anderen Ländern. Die Arbeit liefert Aspekte für weiterführende Forschungsvorhaben und zeigt Implikationen für die Justizpraxis bezüglich des Umgangs mit Migrationserfahrungen von Richterinnen und Richtern an deutschen Gerichten auf.
Schon vor einigen Jahren begannen das Stadtarchiv Schwäbisch Hall und die „Geschichts-Werkstatt. Förderverein von Stadtarchiv und Kreisarchiv Schwäbisch Hall“, sich mit Wanderungsbewegungen zu beschäftigen. Erstes Ergebnis war die 2013 ins Internet eingestellte Datenbank mit Angaben zu Auswanderern aus Schwäbisch Hall und Umgebung sowie zahlreichen biografischen Bausteinen zu einzelnen Emigranten. Da die Mitglieder der „Geschichts-Werkstatt“ aber sehr viel mehr und breitere Ergebnisse recherchiert hatten, folgt auf die Datenbank nun ein Buch. Es behandelt auf 404 Seiten die Geschichten und Geschicke von Menschen, die nach Schwäbisch Hall kamen, um hier zu leben und die von Personen, die die Stadt verließen, um anderswo neu anzufangen. Themen sind z. B. Gesellen, die auf ihren Wanderungen quer durch Mitteleuropa zogen, Wanderarbeiter, die saisonal aus Tirol zuwanderten, um hier zu arbeiten, und Glaubensflüchtlinge aus Salzburg, die von dort vertrieben wurden. Schwerpunkte liegen aber besonders auf den Auswanderer nach Amerika oder Australien. Für letztere steht der Haller Carl Stock, der von seiner Familie nach einigen Verfehlungen zwangsweise nach Melbourne verfrachtet wurde. Schließlich werden auch die Schicksale von hohenlohischen Metzgern thematisiert, die die Essensgewohnheiten in England revolutionierten.
Geschichte der Haller Landhege
Die Haller Landhege wurde von der Reichsstadt Schwäbisch Hall ab dem frühen 15. Jahrhundert angelegt und bis 1802 gepflegt. Ihre Geschichte ist durch zahlreiche Konflikte mit den benachbarten Herrschaften geprägt. Allen Anstrengungen der Reichsstadt zum Trotz gelang es nie, die Landhege zur „Grenze“ zu machen.
Der Band enthält folgende Beiträge: Andreas Maisch: Entbrannt für Mannsbilder. Homosexuelle Sodomie in der Reichsstadt Schwäbisch Hall; Esther Schinke: Um die Ehre klagen. beobachtungen am Beispiel Schwäbisch Hall in den 1840er Jahren; Daniel Stihler: „Kirchenkampf“, „Deutsche Christen“ und „Weltanschaulicher Unterricht“: Die evangelische Kirche in Stadt und Region Schwäbisch Hall zwischen 1933 und 1945
Eine politikwissenschaftliche Analyse
Andreas Maisch untersucht den Personalaustausch zwischen öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft, der in der Öffentlichkeit teilweise als eine neue Form des Lobbyismus betrachtet wird. Dabei analysiert der Autor, wie sich die Anzahl der externen Mitarbeiter seit dem Jahr 2008 entwickelt hat und welche Faktoren ihre Anzahl am stärksten beeinflussen. Des Weiteren betrachtet er, wie groß die Einflussmöglichkeiten der externen Mitarbeiter sind und ob das Ziel der Bundesregierung erreicht wurde, einen gegenseitigen Personalaustausch mit der Wirtschaft zu etablieren. Im Jahr 2004 hatte die rot-grüne Bundesregierung das Personalaustauschprogramm „Seitenwechsel“ gestartet, um das gegenseitige Verständnis zwischen öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft zu verbessern.
Der Band schildert in fünf großen Kapiteln, den Kriegsausbruch, Schicksale von Soldaten aus Schwäbisch Hall an der Front, die Auswirkungen des Krieges auf die Heimat, den Kriegseinsatz von Haller Diakonissen und die Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg in der Zeit danach.
Schlaglichter zu Verkehr und Kommunikation in Schwäbisch Hall vom Mittelalter bis 1950