Im Dezember 1938, dem 50. Geburtstag des württembergischen Reichsstatthalters Wilhelm Murr, wurde der „Schwäbische Dichterkreis“ gegründet. Unter den rund zwei Dutzend Mitgliedern finden sich auch heute noch bekannte Namen wie August Lämmle, Hans Heinrich Ehrler, Ludwig Finckh, Anna Schieber und Auguste Supper. Zum Leiter des Zusammenschlusses wurde der Schriftsteller und NS-Kulturfunktionär Georg Schmückle bestimmt. Die mit Studenten des Tübinger Instituts für Geschichtliche Landeskunde erarbeitete Ausstellung konfrontiert die Verlautbarungen von Angehörigen des Dichterkreises damit, was sie nach Kriegsende in ihren Spruchkammerverfahren zur Rechtfertigung äußerten und verfolgt die weiteren Lebenswege.
Stephan Molitor Livres



Das Schenkungsbuch aus dem Kloster Reichenbach bei Freudenstadt ist eine der wichtigsten Quellen Schwabens vom Ende des 11. und aus dem 12. Jahrhundert. Es zeichnet sich vor den wenigen vergleichbaren Quellen (zum Beispiel dem Codex Hirsaugiensis und den Zwiefalter Chroniken) dadurch aus, daß es vollständig im Original aus der Zeit um 1100 und zusätzlich in einer Zweitausfertigung aus der Mitte des 12. Jahrhunderts erhalten ist. Das Vorhandensein zweier originaler Niederschriften mit einem zeitlichen Abstand von einigen Jahrzehnten erlaubt quellenkundliche Beobachtungen, wie sie in Südwestdeutschland für das 11./12. Jahrhundert sonst nirgends möglich sind. Nach einer eingehenden Beschreibung der Handschriften gibt der Bearbeiter eine kommentierte, wissenschaftliche Ansprüche erfüllende Edition beider Texte. Der Bearbeiter: Archivrat Dr. Stephan Molitor steht im Archivdienst des Landes Baden-Württemberg.