Trois textes qui forment une trilogie. Trois récits, trois points de vue, trois albums. Trois voix : celles de l'enfant, de la mère et du père, auxquelles s'ajoute et se mêle celle de l'écrivain. La vie des migrants, les migrations et les exils ne peuvent être racontés que de manière multiple et fragmentaire. Francesco Micieli nous donne à entendre une poésie rude du congé donné à toute identité ou origine. Il ne reste plus que des ""contre-emplacements", seule localisation possible pour des migrants qui ne sont chez eux ni à l'endroit vers lequel ils ont migré, ni au lieu qu'ils ont quitté et qu'ils ne retrouvent plus en y retournant".
Francesco Micieli Livres






Viem len, že môj otec má veľké ruky
- 264pages
- 10 heures de lecture
Micieliho prvotina oslovuje nových čitateľov aj dvadsať rokov po prvom vydaní. Jeho rodina sa v polovici šesťdesiatych rokov vysťahovala z chudobnej Kalábrie do Švajčiarska a túto tému poeticky spracoval v autobiograficky ladenej trilógii, kde ponúka tri perspektívy – detskú, ženskú a mužskú. Prvá časť má formu denníka, ktorý silne pripomína básne v próze. Sú to zápisky chlapca, ktorého rodičia zanechali v kalábrijskej domovine u starých rodičov. Ústrednou postavou druhej časti je jeho mama, tretej dospelý muž – chlapec z prvej časti trilógie, ktorý sa za zvláštnych okolností vracia spolu s otcom do rodnej Kalábrie. Trilógia vychádza spoločnej v jednej knihe.
Ein Knabe, dessen Vater im Ausland arbeitet, erlebt, wie – nach dem Tod der Schwester – ihn seine Mutter verlässt, um auch ins Ausland zu gehen, «weil Männer nicht ohne Frau sein können, wenn es kalt ist». Er bleibt bei den Grosseltern. Als nach einiger Zeit seine Eltern kommen, um ihn mitzunehmen, merkt er, dass er sie nicht mehr kennt. Er möchte nicht mit ihnen ins Ausland gehen. Francesco Micielis Erstlingswerk, das heute, nach zwanzig Jahren, noch immer neue Leser anspricht. Das Werk ist ausserdem für viele Menschen, die in Integrationsklassen Deutsch lernen, zu ihrem ersten Buch geworden, welches sie als Metapher ihrer eigenen Geschichte ansehen.
Mein Vater geht jeden Tag vier Mal die Treppe hinauf und herunter. Texte zu Sprache und Heimat
- 80pages
- 3 heures de lecture
Die Sammlung vereint Aufsätze, Kolumnen und Vorträge, die die Bedeutung von Sprache für Sinn und Identität betonen. Inspiriert von Wittgenstein wird die Rolle der Sprache in der Integration thematisiert, verknüpft mit fiktiven Lebensläufen und persönlichen Geschichten.
Der Auftrag
Gedichte
Was Francesco Micieli als Welt täglich erfährt, notiert er in Form von Gedichten. Die lyrische Stimme dieser »Notizen« ist eine Person, die Helena genannt wird. Sie glaubt, einen Auftrag zu haben, von dem wir weder den Auftraggeber noch den Inhalt kennen. Umwelt und Innenwelt wachsen zu einem lyrischen Inventar zusammen. Die Texte arbeiten über die Haarrisse auf den Bildern des Alltags und am Bericht über die leise Zerstörung des Daseins.»Die Gedichte dieses Bandes sind vertrauliche Mitteilungen an den Leser. Das lyrische Ich schreibt ein poetisches Tagebuch über einen Auftrag, und wir dürfen, ja müssen ihm dabei über die Schulter schauen. Dass wir aus dem Notierten über den Auftrag nichts Näheres erfahren, ist ein Trick, uns in das Geschehen hineinzuziehen. Wir, die Leser, werden so gezwungen, über den Auftrag zu spekulieren und zum Komplizen des lyrischen Ichs zu werden.« (Axel Helbig, Zeitschrift für Literatur und Kunst OSTRAGEHEGE)
Als Angelo, der Agent der kleinen Dinge, wieder zu sich kommt, weiss er nicht, wo und wer er ist. Er findet in der Jackentasche eine Visitenkarte mit (s)einem Namen. Die Weite des Himmels über ihm erstaunt ihn so sehr, als sähe er diese zum ersten Mal. Und wie durch ein Wunder erwacht er als belesener Mensch, der beinahe in jedem Augenblick seines Lebens eine Passage aus einem Artikel, Essay oder Roman zitieren kann. Der Zufall mischt in der Geschichte kräftig mit, er hält nach dem Erwachen die Fäden in der Hand, und so kann Angelo einen gefährlichen Angriff auf die demokratische Ordnung des Dorfes abwenden. »Der Agent der kleinen Dinge erwacht am Bach« ist das zweite Buch, das Francesco Micieli über den selbst ernannten Privatdetektiv geschrieben hat. Der erste Band erschien 2014 im Zytglogge Verlag.
»In solch traumhafter Schwebe und doch entschiedener Dringlichkeit hat bisher wohl noch kein literarischer Text die Verwüstung der Lebensbedingungen auf unserem Planeten angesprochen. Junge Menschen aus allen Erdteilen, die meisten geflüchtet, einige hier aufgewachsen, bringen ihre unterschiedlich erlebten Besorgnisse um das Fortbestehen der Erde, der Menschen, der Tiere, der Wälder zur Sprache. ›Nicht ideologisieren, sondern poetisieren‹, lautet ihre Devise. Die teils geheimnisvollen, teils eingängigen, immer aber inspirierenden Äusserungen vereinigen sich zu einem mehrstimmigen Blues, in dem die melancholische Klage über die zerstörerischen Kräfte sich mischt mit dem nachdrücklichen Bemühen, etwas Neues zu schaffen – sofort. Der Chor der Stimmen hält fest, was zu tun ist, macht im Wortsinn von ›manifest‹ sichtbar, wie der wachsenden Bedrängnis zu begegnen wäre, ermutigt zum Widerstand. Der erste Satz des im Verlauf des Textes allmählich entstehenden Manifests lautet: Wir wollen eine gute Welt für alle. Mit alle meinen wir alle!« Daniel Rothenbühler
Die Erinnerungen an die Cousine, die mit vierzig an Herzversagen gestorben ist, treiben den Protagonisten um. Herkunft und eine ähnliche Migrationsgeschichte verbanden die junge Mutter und den namenlosen Erzähler, sie waren sich wichtige Bezugspersonen. Nun erinnert er sich an ihre Begegnungen, an ihre Worte, auch an ihrer beider Stimmen. Stimmen, die aus einer Zeit zwischen einem zeitlosen Heute und einer längst vergangenen Ursprungszeit zu stammen scheinen und sich auf der Suche nach gelebtem und möglichen Leben immer stärker verweben. Er erzählt von ihren Wahrnehmungen, davon, wie sie ihm von einer weiteren Schwangerschaft berichtet, der sie sich nicht mehr aussetzen will, ihren Entscheidungen. Das Leben scheint ihr immer wieder zu entgleiten oder verschwindet in ein Universum, in dem sich die beiden Stimmen zu einer einzigen Stimme verbinden. Ein raumschaffender und poetischer Text.
»Die Fremde als Schicksal, als Chance, sogar als allgemeines Recht zu begreifen, ist Micielis zentrales Anliegen. Auch die Sprache der Kinder ist uns zunächst eine Fremdheit. Sie zu verstehen, ist uns Erwachsenen dringlichstes Anliegen. Dass Micieli die Sprache der Kinder poetisch erschliessen kann, hat er bereits mit seinem Roman ›Ich weiss nur, dass mein Vater grosse Hände hat‹ gezeigt. Seine Kinderprosa, seine Kindergedichte sind jedoch keine Kindersprache, sondern lite-rarisch gelungene Simulationen von -Kindersprache. Die Kunst besteht in dem pointierten Setzen von Metaphern, die den Text poetisch tragen. Sie funktionieren, weil sie aus dem Denkraum des Kindes heraus geformt worden sind. ›Der Traum des Schriftstellers ist es, Sprache zu werden‹, sagt Micieli. Mit einigen seiner Texte ist er diesem Traum sehr nahe gekommen.« Axel Helbig »Diese Kindergedichte handeln von Kindern – falls Gedichte überhaupt von etwas handeln können. Aber sie sind nicht nur für Kinder geschrieben. Der unkonventionelle Blick, die ständigen Perspektivwechsel und die Behutsamkeit ihrer Annäherungen an Kernfragen des Lebens machen das Besondere der lyrischen Gebilde Francesco Micielis aus. Seine Kindergedichte sind Aufmerksamkeits- und Achtsamkeitsgedichte. Oder Staungedichte. Das Staunen ist ihr wichtigstes Kennzeichen. Wer im Lauf der Zeiten das Staunen verlernt hat, kann solche Texte nicht schreiben. Lesen aber schon. Um mit ihnen das Staunen neu zu lernen. Vielleicht.« Klaus Hübner
Hundert Tage mit meiner Grossmutter
- 88pages
- 4 heures de lecture
Letzte BegegnungenSoeben zwanzig geworden und mit dem Gefühl, dass nun das richtige Leben beginnt, erreicht Mario die Nachricht, dass seine Grossmutter im Sterben liege. Wie in einem Computerspiel ist plötzlich ein Hindernis da. Nur mit Vorsicht und Aufmerksamkeit lässt es sich meistern, nötig sind eine ruhige Hand und ein klarer Verstand. Das alles nimmt sich Mario vor, als ihn seine Grossmutter bittet, die, wie sie sagt, «letzten hundert Tage» mit ihr zu verbringen. Sie verspricht ihm dafür grosse und letzte Weisheiten. Sie beide kennen das Spiel mit den Weisheitssätzen, sie haben es schon oft gespielt. Mario mietet ein Zimmer in der Nähe des Pflegeheims, ist jeden Tag bei ihr und führt ein Journal.«Hundert Tage mit meiner Grossmutter» ist ein leichter und spielerischer Text. Der nahende Tod lässt die beiden insofern unbeeindruckt, als dass sie Tag für Tag einfach da weitermachen, wo sie ihre Zuwendung hinbringt. Die Begegnung ereignet sich in einem Raum zwischen Wirklichkeit und magischer Welt. Micieli erzählt sparsam und gleichzeitig beglückend reichhaltig von Erinnerung und Hingabe.