Helga Satzinger Ordre des livres

Wie wurde das Wissen der Genetik und Hormonforschung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von sozialen und symbolischen Geschlechterordnungen mitbestimmt? Diese Frage führt in eine Geschichte der biologischen Wissenschaften in Deutschland, in denen Frauen entscheidend mitwirkten. Im Fokus stehen die Arbeitszusammenhänge von Theodor und Marcella Boveri, Richard Goldschmidt sowie Adolf und Erika Butenandt. Wie Geschlechterdifferenz vererbt und im Organismus ausgebildet wird, war hier nicht nur ein naturwissenschaftliches Problem, sondern auch auf das Engste mit den politischen Debatten um die soziale Ordnung der Gesellschaft verwoben.

Aus dem Inhalt: * Cécile Mugnier und Oskar Vogt vor Beginn ihrer gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeit 1870-1899 * Das Ehepaar Cécile und Oskar Vogt und seine Forschungseinrichtungen 1898/99 bis ca. 1960 * Das Arbeitsgebiet Hypnose und Psychotherapie 1895-1911/21 * Die Forschungen in funktioneller Neuroanatomie und elektrischer Reizphysiologie und die architektonische Gliederung des Gehirns 1895/1899-1911 * Die Integration von Psychotherapie, funktioneller Neuroanatomie/Architektonik und evolutionsbiologischer Vererbungsforschung 1909/11 * Evolutionsbiologische Variations- und Vererbungsforschung und die Entwicklung eines experimentellen Modellsystems der Insektengenetik 1909/11-1925/29 * Die Weiterentwicklung der genetisch orientierten, lokalisatorischen Hirnforschung ab 1911/1919 Zielgruppe: Pharmazie-, Medizin-, Naturwissenschaftshistoriker