Luxemburg
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Zwischen der Bucht von Rijka im Norden und dem mediterranen Dubrovnik liegt eine einzigartige Inselwelt. 0Die Sommerfrische-Bewegung ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat auch die Inseln Kroatiens erreicht. So geht die Villa Karolina in Mali LoSinj, das zum zweiten Hafen des Habsburgerreiches nach Triest aufgestiegen war, gar auf Kaiser Franz Josef als Bauherren zurück. Auch einige der bedeutenden Werke der klassischen Moderne Kroatiens befinden sich auf den Inseln: das Grand-Hotel und die Villa Vesna auf Lopud, beide von Nikola Dobrovic, das Haus Kosch in Malinska auf Krk von Ostrogovic oder das Kulturheim der Armee auf Vis von Ivan Vitic. JoZe Plecnik hat einen Pavillon auf dem zum Sommersitz des Präsidenten Tito avancierten Veli Brijun realisiert.0Kontinuität in der Baukultur beweisen in jüngster Vergangenheit entstandene Bauten auf den Inseln? ob ein Wohnbau auf Cres, eine Schule auf Krk oder ein Ferienhaus auf Silba: willkommen beim Inselhüpfen für Architekturinteressierte!
Eine weltweit einzige Initiative in Wien – Seestadt Aspern
Architekt der ungarischen Moderne
Sparsame Räume für die Zukunft
Mutter Teresa war vermutlich gerade in Indien, als in ihrer Geburtsstadt Skopje 1963 die Erde bebte. Mehr als tausend Menschen kamen ums Leben, die Stadt wurde fast zur Gänze zerstört. Schon kurz nach dem Erdbeben beschloss man den Wiederaufbau der Stadt nach einem Masterplan des japanischen Architekten Kenzo Tange. Skopje geriet – wie etwa Brasilia oder Chandigarh – zum Versuchslabor für den sozialutopischen Städtebau der 1960er- und 1970er-Jahre. Ikonenhafte Gebäude zeugen heute von der Aufbruchsstimmung jener Zeit, darunter das Studentenhaus von Gjorgji Konstantinovski oder das Opern- und Balletthaus des Büros 77. Politisch wird Mazedonien, bitterarmer Binnenstaat in Südosteuropa und seit 2005 Beitrittskandidat der EU, gerade heftig erschüttert. Um dem multiethnischen Land eine neue Identität zu geben, investiert die aktuelle nationalkonservative Regierung mit „Skopje 2014“ in das Facelifting der Stadt – das Projekt wird aus ästhetischen und finanziellen Gründen jedoch heftig kritisiert. Architektur im mazedonischen Kontext – allemal ein spannendes Stück Baugeschichte!
Wer in Tiflis ankommt, betritt historischen Boden: Die Stadt war bereits in der Bronzezeit besiedelt, und Jason sowie die Argonauten suchten hier das Goldene Vlies. Nach 1122 wurde Tiflis die Hauptstadt des Vereinigten Georgiens. Der Bau einer direkten Eisenbahnverbindung nach Moskau und Europa führte zu einem Entwicklungsschub, und Tiflis, das asiatische Paris, wurde zum Zentrum der kaukasischen Seidenkultur. Das 20. Jahrhundert war eine kreative Blütezeit für Kunst und Architektur. Besonders prägend war die Zeit von 1970 bis Ende der 1980er-Jahre, als spektakuläre Großbauten in Tiflis entstanden. Die jüngste bauliche Erneuerung wurde auf Initiative von Präsident Micheil Saakaschwili gestartet. Unter dem Motto „Licht in die Stadt“ entstand die Friedensbrücke über die Kura, entworfen von Michele De Lucchi. Die Generalsanierung der ehemaligen Polizeikaserne zum Präsidentenpalast, mit einer Glaskuppel, die an den Berliner Reichstag erinnert, wurde von Giga Batiaschwili umgesetzt. Auch die Musiktheater- und Ausstellungshalle im Rike Park sowie das Bürger- oder „Justizhaus“ stammen von Massimiliano und Doriana Fuksas. Diese markanten Gebäude an wichtigen Punkten zeigen, dass Tiflis im 21. Jahrhundert angekommen ist.
Nach der Wiederaufbauzeit in Budapest kam - bedingt durch eine neue politische Konstellation - eine formale Doktrin zum Einsatz, die sich, aus Moskau kommend, mehr oder weniger ausgeprägt im architektonischen Entwurf niedergeschlagen hat. Obwohl kunsthistorisch nicht klar abgrenzbar, spricht man manchmal von den „langen 1950er Jahren“ - einer Zeit, die heute insbesondere in der Jugendkultur sowie im Design- und Modebereich mitunter nostalgisch verklärt wird. In diesem Band wird die Architekturgeschichte dieser Periode im real-, kultur- und gesellschaftspolitischen Kontext dargestellt.
Bis in die frühen 1990er Jahre galt Albanien als Europas letztes Geheimnis, weil fast niemandem Zugang gewährt wurde. Mittlerweile ist sein Beitritt in die Europäische Union zwar näher gerückt, immer noch halten sich aber dichte Nebel über dem Land der Skipetaren. Sie zu lichten, dazu will dieser Band mit lokalen Experten einen Beitrag leisten. Im Fokus stehen die baulichen Entwicklungen des 20. und 21. Jahrhunderts. Der erste große Entwicklungsschub kam in der Zwischenkriegszeit durch das Interesse Italiens an Albanien in Gang. Eine gänzlich andere Entwicklung nahm das Land am südlichsten Balkan nach 1945, als Enver Hoxha zum Diktator aufstieg und es vollkommen abschottete. Für Jahrzehnte entzog sich die Entwicklung des „albanischen Weges“ – ohne Steuern, ohne private Kraftfahrzeuge, ohne Religion – der direkten Kenntnis jedes Fremden. Mit bislang unveröffentlichtem Bildmaterial aus dem Nationalarchiv sowie aus privaten Sammlungen werden wichtige Stationen vor Augen geführt, bis hin zu den jüngsten Projekten des Schweizer Stararchitekten Valerio Olgiati für die aktuelle Regierung. Textbeiträge rücken die Bauten in den geschichtlich-politischen Kontext.