In der Tradition der „Lettres persanes“ und Michel Leiris’ Aufruf an afrikanische Ethnografen, die eigene Kultur aus innerer Sicht darzustellen, hat die „Africans write back series“ indigene Ethnografien zum Ziel. Der Ugander L. T. Rubongoya präsentiert in diesem Band seine Sicht auf das Königreich Tooro. Über zwanzig Jahre sammelte er in persönlichen Gesprächen mit traditionsbewussten Landsleuten Erkenntnisse zu Sprache und Geschichte. Diese Studie gewährt Einblicke in ein komplexes, kollektiv tradiertes Wissen über traditionelle Heilmethoden, Zauberei, Divination, Initiation, sakrales Königtum und Ahnenkult. Angesichts christlich fundamentalistischer Bewegungen in Uganda, die afrikanische Religionen zunehmend als ‚satanisch‘ brandmarken, bietet Rubongoya einen Gegenentwurf an, der diese Traditionen von ihrer vermeintlichen 'Primitivität' befreit und versucht, sie mit der christlichen Lehre, insbesondere dem Alten Testament, in Einklang zu bringen. Der Band ist eine Übersetzung der Originalfassung aus dem Runyoro-Rutooro ins Englische, wobei der spezifische Sprachkolorit Tooros bewahrt wurde. Illustrationen eines ugandischen Künstlers zu Beginn der sechs Kapitel veranschaulichen verschiedene Aspekte des Legendenschatzes Tooros.
L. T. Rubongoya Livres

