Die Texte von Oswald Oelz reichen von A wie «Adrenalin» über H wie «Heldentaten» bis Z wie «Zu guter Letzt». Obwohl Oelz mit seinen Ideen ansteckend wirkt, ist er weder Missionar noch Rezeptverkäufer. Er drängt sein Leben niemandem auf. Was fasziniert und anspricht, ist der nüchterne Blick des Doktors auf die menschliche Existenz, gepaart mit den Erfahrungen am Berg. Was er schreibt, ist unverstellt hart und wirkt gerade dadurch befreiend und tröstlich. «Glasklar erlebt man das Leben. Und ebenso glasklar den Tod.»
Oswald Oelz Livres




Mit fünf Jahren unternahm er seine erste Bergtour, mit acht träumte er vom Himalaja, mit sechzehn stand er auf dem Matterhorn. Die alpinistische Karriere des international bekannten Extrembergsteigers und Höhenmediziners Oswald Oelz verlief steil: in die großen Wände der Alpen und schließlich auf die Achttausender des Himalaja. Mit Humor und Selbstironie erzählt er von spektakulären Touren mit Reinhold Messner, Reinhard Karl und Marcel Rüedi, berichtet von dramatischen Rettungsaktionen und gewährt Einblicke in seine wegweisenden höhenmedizinischen Forschungen. Ein spannendes und tiefgründiges Buch mit zahlreichen Abbildungen aus dem Privatarchiv des Bergsteigers.
Bergsteigen in vielen Formen ist für Oswald Oelz die ideale komplementäre Lebensform zur heutigen virtuellen und plastifizierten Welt. Wir haben uns von der Erde isoliert und spüren Regen, Kälte und Jahreszeiten nur noch selten. Beim Bergsteigen kehren wir in jene Welt zurück, in der sich unsere Evolution vollzogen hat: Ein geschützter Biwakplatz, ein Kocher zum Schmelzen von Schnee, Kartoffeln und scharfe Steigeisen sind lebenswichtig. Diese Rückkehr in die Wildnis regeneriert uns, während Mobbing, das Finanzamt und die PS des eigenen Autos belanglos werden. Im indischen Hochland laden sich die Batterien für Herausforderungen in den Stadtschluchten von Zürich oder Berlin auf. Dieses Leben ist gefährdet; mehr als zwei Dutzend Freunde des Autors sind bereits aus Felswänden, Lawinen oder Gletscherspalten ins unbekannte Land vorausgegangen. Oswald Oelz hat auch schon mehrmals Glück gehabt, als der Tod ihm nahe war. Felsbrocken, Eislawinen und Lungenödeme machen das Leben bewusster. Er klettert, um intensiv zu leben, nicht um zu sterben. Nietzsche meinte: 'Das Geheimnis des fruchtbaren Lebens heisst gefährlich leben.' Bergsteigen ist eine wunderbare Alternative, um das großartige Leben zu leben, solange wir ahnen, dass es irgendwann endet.
Everest, Lhotse
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Die Fünfzigerjahre des 20. Jahrhunderts waren entscheidend für das Höhenbergsteigen, da in diesem Zeitraum zwölf der vierzehn Achttausender erstbestiegen wurden. Schweizer Expeditionen, unterstützt von der 1939 gegründeten Schweizerischen Stiftung für Alpine Forschung, spielten eine zentrale Rolle. Die Everest-Expedition von 1952 erreichte fast 8600 Meter und legte den Grundstein für den heutigen Anmarschweg von Süden. Diese Expedition erkundete die Aufstiegsmöglichkeiten und beging erstmals den Normalweg, der 1953 zur Erstbesteigung führte. Obwohl Raymond Lambert und Tensing Norgay am 28. Mai wegen unzureichender Sauerstoffausrüstung umkehren mussten, war ihre Pioniertat von großer Bedeutung und ebnete den Weg für die erfolgreichen Besteiger von 1953. Expeditionsleiter John Hunt würdigte ihren Beitrag mit den Worten: "To you – a good half of the glory." 1956 erreichte eine weitere Schweizer Expedition die Zweitbesteigung des Everest sowie die Erstbesteigung des 8516 Meter hohen Lhotse, dem neunten Achttausender. Diese beiden historischen Leistungen werden durch beeindruckende Schwarz-Weiß-Fotografien und Originalberichte dokumentiert. Die Aufnahmen aus dem Archiv der Stiftung sind Raritäten und ehren die Wegbereiter von 1952 sowie die Erstbesteiger von 1956 in einer einzigartigen Himalaja-Dokumentation.