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Jörg Kotterba

    "Hör mal zu, Fritze!"
    Frankfurt (Oder)
    Don Camillo & Peppone - C&A
    • Ort des Geschehens ist unser Frankfurt im Zeitraum Anfang der 1980er- bis Ende der 1990er-Jahre. Protagonisten sind zwei Männer mit sehr unterschiedlichen Biografien. Der eine ist Christ, also Don Camillo. Der andere Kommunist, also Peppone. Beide treffen in der DDR-Bezirksstadt Frankfurt (Oder) Anfang der 80er-Jahre erstmals aufeinander. Kontrovers. Der eine will Schwerter zu Pflugscharen schmieden. Der andere möglichst viele junge Menschen für den Kommunismus begeistern. Der Theologe Christian Gehlsen betreut unter dem Dach der DDR-Kirche behinderte Menschen. Und Alkoholkranke, darunter hochrangige SED-Genossen. Obwohl von der Stasi ständig observiert, beschäftigt der Leiter des Wichernheims Frankfurter, die einen Ausreiseantrag gestellt haben. Er hat regelmäßigen Westkontakt. Bürgerrechtler Gehlsen ist in den ersten Jahren der deutschen Einheit Sozialdezernent. Später parteiloser PDS-Landtagsabgeordneter. 1971 wird Axel Henschke hauptamtlicher MfS-Mitarbeiter. Der überzeugte Kommunist macht später Karriere in der Freien Deutschen Jugend. Marx und Engels begleiten ihn ein halbes Leben lang. Heute sagt Henschke: Ich habe zugelassen, dass Menschen, die Kritik am System artikulierten oder ihren Lebensort außerhalb der DDR wählen wollten, kriminalisiert, unter Druck gesetzt, verfolgt und zum Teil ihrer Freiheit beraubt wurden. Dafür könne es keine Entschuldigung geben. Henschke gründet nach 1990 einen Kurierdienst. Will 2002 in seiner Heimatstadt Oberbürgermeister werden. Verliert in der Stichwahl gegen Martin Patzelt (CDU). Der zieht später in den Bundestag ein. Nicht nur Gehlsen und Henschke, sondern auch andere Frankfurter und der Autor des Buches kommen im erzählenden Sachbuch zu Wort. Und berichten von zahlreichen Ereignissen in den bewegten Jahren vor und vor allem nach dem Untergang der DDR: vom Gefängnisausbruch des André Baganz; von Interessenskonflikten in der Evangelischen Kirche der DDR; von Hausbesetzern und der Arbeit des Neuen Forums; über Neonazis vor und nach der politischen Wende. Detailreich werden Episoden mit sehr umstrittenen Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Sport geschildert. Stichwort: SED-OB Fritz Krause, Philosoph Rudolf Bahro, DDR-Regimekritiker Rolf Henrich, Superintendent Rolf Wischnath, RAF-Terrorist von Seckendorf.

      Don Camillo & Peppone - C&A
    • „An dem breiten Quai der alten Stadt Frankfurt, hohe Häuser und Kirchen zur Seite, liegt der Dampfer und hustet und prustet.“ So hat Theodor Fontane Frankfurt erlebt. Seitdem sind gut 150 Jahre vergangen. Hohe Häuser gibt es noch immer, allerdings hätte sich Fontane bestimmt nicht vorstellen können, dass hier einmal Brandenburgs höchstes Bürohaus, der Oderturm, steht. Er ist Teil der Veränderung von Frankfurt (Oder) / Slubice, der in diesem Band der Edition Brandenburg mit vielen historischen und aktuellen Fotografien dokumentiert wird.

      Frankfurt (Oder)